Von „da liegt was in der Luft“ – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende war explosiv. Das passt ein bisschen auch zum Wetter hier zur Zeit. Erst kühler, dann wieder warm und nächste Woche soll es ja richtig heiß werden. Da knallen Emotionen aufeinander. Und es ist eh gerade nicht leicht, Wackelzahnpubertät und ausgebrannte Eltern und Bedürfnisbingo halt. Aber ach, ich wünschte, es gäbe mal eine Pause.
Samstag, 20. Juni 2020
Wir waren in der Bibliothek, aber davon gibt es keine Bilder, weil wir nicht wirklich IN der Bibliothek waren. Sondern ich nur die Bücher zurückgegeben habe, die monatelang bei uns zuhause waren. Die großen Bibliotheken haben zwar wieder geöffnet, aber als wir dort ankamen, sah ich lange Schlangen. Die Verbuchungsanlage war irgendwie auch offline, alles wurde handschriftlich erfasst. Es war nicht besonders aufregend, eher nervig.
Danach fuhren wir, um das Nerverlebnis komplett zu machen, noch zu Ikea. Eigentlich hatte ein Freund uns letztens mitgebracht, was wir brauchten, aber wie das so ist, manches fällt einem erst später ein. Wir brauchten dringend, weil ausmisten und so, so Stoffboxen, in die die Kinder Kram verräumen können. Ich halte das Chaos zuhause einfach nicht mehr aus. Und das, was ich in anderen Geschäften gesehen habe, war entweder superteuer oder superhäßlich oder aus Plastik. Deswegen also nun doch dorthin. Es war anstrengend. Sehr.
Wieder Zuhause wartet Post auf uns. Zwei Pakete. Die Kinder sind hellauf begeistert von der Goodiebag der Blogfamilia. Der Kleinste schnappt sich das Känguru, der Mittlere das Duschgel und die Älteste die Taschenlampe. Der größte Streit entbrennt um dieses Ding vom Familienministerium, was entfernt an ein Handy erinnert. Ich hab keine Ahnung, wieso Papier manchmal so eine Anziehung hat. Es ist schade, dass die Veranstaltung, die mein Mann gern besucht, für 2020 abgesagt werden muss, aber ich habe da volles Verständnis und finde es wirklich lobenswert, dass die Veranstalter*innen so umsichtig handeln.
Und noch mehr Überraschungen. Auch vom Elternbloggercafé von Styleranking kommt ein Paket. Ich freue mich ja tatsächlich am meisten über diesen Beutel. Weil es so nah an der Wahrheit ist… (Und, kleiner Spoiler, ihr könnt Teile der Goodiebags gewinnen, wenn ihr wollt)
Endlich komme ich dazu, im tollen Buch von Jessica Sanders zu blättern. „Liebe deinen Körper“ aus dem Zuckersüß Verlag ist ein Buch, dass ich eigentlich allen Kindern wünsche. Es richtet sich an Mädchen, aber eigentlich an uns alle und fordert und auf, nicht so viel Wert auf Äußerlichkeiten zu legen. Ein grandioses Buch. Und auch die Verpackung vom Verlag ist richtig schön. Ich liebe das ja, wenn sich beim Versenden von Bücher so richtig Mühe gegeben wird. Mehr über das Buch könnt ihr bei familie.de lesen. Eine lohnenswerte Rezension meiner Kollegin Lisa.
Nach ein bisschen Buch lesen, holen mein Sohn und ich Abendessen. Asiatisch steht auf dem Plan. Den Kindern schmeckt es so gut, dass die vier Portionen vor allem für die drei Kinder reichen. Kennt ihr das auch, dass sich der Hunger vom Nachwuchs manchmal total schlecht vorhersagen lässt? Mal isses zu viel und dann wieder viiiiiel zu wenig?
Sonntag, 21. Juni 2020
Der Tag beginnt schon richtig blöd und bleibt es leider auch. Mein Lieblingsarmband ist gerissen. Altersschwäche. Ich hab es wirklich Tag und Nacht getragen und offensichtlich sind zarte Perlenarmbänder auch dann nicht für die Ewigkeit gemacht, wenn Gold verarbeitet wurde. Es tut ein bisschen weh, ich werde das Herz, was das einzige Stück war, dass ich retten konnte, jetzt hoffentlich an ein anderes Armband ketten können. Ach manno.
Ich muss arbeiten. Das zweite Buch ist aus dem Lektorat zurück und es gibt noch ein bisschen was zu tun. Und morgen muss ich fertig sein. Also geht mein Mann mit den Kindern raus und ich arbeite, bis ich nicht mehr richtig geradeaus gucken kann. Komisch, wie sehr man so in Arbeit versinken kann. Und hätte ich gewusst, dass das die letzten ruhigen Stunden des Tages sind, vielleicht hätte ich wenigstens einmal Pause gemacht. Andererseits ist das ja so ein Ding von vielen Eltern, dass sie jede Sekunde nützen müssen, um allen Anforderungen gerecht zu werden.
Was ich aber sagen kann, ich bin (auch) richtig stolz auf das zweite Buch. Es ist super geworden und ich kann es kaum erwarten, wenn ich es euch endlich vorstellen kann. Ein bisschen dauert es noch.
Auf die Graphic Novel freue ich mich so sehr! Aber noch muss sie warten. Und manchmal denke ich, meine Kinder denken auch, ich sei ihr Feind. Und ich kann das verstehen. Weil ich heute sehr laut und wütend war, wegen all dem Kram der rumliegt, wegen all dem Quatsch, der nicht weggeräumt wird. Ich kann da eine Weile gut drüber hinweggucken und dann wünsche ich mir, dass unsere Wohnung nicht so sehr im Chaos versinkt.
Ich beschließe, dass es Zeit zum Ausmisten ist. Mein Mann schaut, was ich ausräume und kommentiert, dass ich wohl zu wenig mit unseren Kindern spiele. Weil ich vor allem die Sachen weggeräumt habe, die groß sind und von denen ich denke, dass sie nicht bespielt werden. Ist aber gar nicht so, wie ich jetzt weiß. Nachdem ich ein sehr großes Regal und zwei Bücherregale durchgegangen bin, habe ich keine Lust mehr und gebe auf.
Die schlechte Laune bleibt übrigens. Die Kinder schreien und motzen und wüten. Ich habe, auch wenn ich hier nicht auf irgendwen zeigen will, dass die Wut vor allem vom Wackelzahnkind kommt. Am Freitag wurde Abschied in der Kita gefeiert, ihr ist, das habe ich gemerkt, da so richtig bewusst geworden, dass es jetzt auf neue Ufer zugeht. Und das macht Angst. Ich versteh das, ich hab ein ganzes Buch über die Wackelzahnpubertät geschrieben. Und doch hilft alles Bücherschreiben nicht gegen die eigene Hilflosigkeit (Darf ich das eigentlich sagen oder zerstöre ich da einen Mythos? Sagt doch mal!) Ich betrachte das alles und reagiere emotional und wütend auf ihre Wut, ein schwieriger Kreislauf. Und ich habe zur Zeit keinen Ausweg und keine Ressourcen. Ich weiß, dass meine Tochter gerade jetzt Halt braucht, Zuwendung. Sie braucht das Gefühl, dass nicht alles außer Kontrolle ist. Und genau das kann ich aktuell nicht bieten, weil meine eigene Akkus so leer sind.
So, und ich hatte ja noch eine Goodiebag-Verlosung versprochen. Here we go. Ich hab mal aus beiden Paketen was zusammengestellt. Im Beutel gibt es eine Zeitschrift für Mütter, zwei Cremes von Weleda (ich liebe sie, immernoch :D) ein Malheft, eine Selfielampe (geht sicher auch als Leselampe), eine Snacktüte (wer möchte bekommt auch noch den Saft von Valensina dazu), ein Malheft und Aufkleber.
Gewinnt Kinderbücher
Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
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Teilnehmen könnt ihr auch per Mail, dann bitte an: gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de Dann gebt im Betreff bitte „Goodie“ an, sonst kann ich die Mail nicht zuordnen
Wer seine Mailadresse zur möglichen Gewinnbenachrichtigung nicht angeben möchte kann alternativ auch gern eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de schicken.
Hinweis: Die Gewinner müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden unter allen Einsendern von Kommentaren und Mails ermittelt. Bitte beachtet, dass ich den Versand nur innerhalb Deutschlands übernehmen kann.
Hinterlasst bitte einen Namen und eure Mailadresse. Ich werde den Gewinner/ die Gewinnerin per Mail benachrichtigen. Ihr müsst innerhalb von sieben Tagen eure Postadresse mitteilen, sonst verfällt der Gewinnanspruch und ich lose erneut aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Teilnahmeschluss ist der 28. Juni. 2020 um 23:59 Uhr.
Viel Glück!
Ich möchte NICHT am Gewinnspiel teilnehmen, sondern Dich einfach mal ganz lieb mit Verständnis umarmen. Liebe Andrea, ich finde es gut, dass Du trotz Deines Buches über Deine momentane Hilflosigkeit und Wut schreibst. Es ist eben nicht immer alles schön, aber es gibt trotz allem schöne und innige Momente. Du gibst Dein bestmögliches, und genau durch Deine Authentizität werden auch Deine Kinder wachsen. Es ist eben nicht immer alles leicht. Und Du machst das alles prima!
Oh Jana! Wie lieb von dir! Das tut mir gerade so gut. Danke dafür! <3
Liebe Andrea,
ein gefühlsstarker Artikel, vielen Dank dafür. Unsere komplette Welt hat sich verändert, alles Vertraute ist weggefallen und da ist es legitim, wenn wir als kleines Zahnrad, auch mal hilflos sind. Und das geht nicht nur uns so, sondern auch unseren Kindern. Auch sie spüren, dass die Zahnräder nicht mehr wie geschmiert laufen und sich leichter abnutzen. Schmieröl für sein Zahnrad (+das der Kinder) alleine reicht da momentan leider nicht, weil das Basiszahnrad momentan unrund läuft.
Hier wird noch mehr geredet und beide Mädels mehr in alltägliches eingeplant; alleine Essen zubereiten, Gartenumgestaltung, Renovierungen und Naturerlebnisse. Oft kommt mir auch der Satz meiner Oma in den Sinn „Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her“ und zusammen mit Menschen, die einen aushalten, gibt dass dann wieder Mut die Hilflosigkeit anzunehmen, aber nicht in Verzweifelung auslaufen zu lassen.
Fühl dich gedrückt.