Von bangen Fragen – das Wochenende in Bildern

Wir waren wieder im Wald. Natürlich, wie jedes Wochenende im November. Und wie immer denke ich: Unser Leben ist, wie das Leben sovieler Familien so ganz anders als die Werbung uns das oft weismachen will. Kennt ihr auch so Werbespots, bei denen Familien in die Natur fahren und das Auto das alles problemlos mitmacht. Matschsachen hintenrein und ab dafür… Nun, bei uns sieht das etwas anders aus. Weil wir Gummistiefel für fünf Menschen und Schneeanzüge oder Matschklamotten für drei mitnehmen, fragte uns eine Nachbarin, ob wir am Wochenende spontan in den Urlaub fahren würden. Äh ja, genau. Geht wegen Corona eh nicht, aber soviel zu schnell und spontan im Leben mit Kindern. Und ja, es sind auch diese Momente in denen ich die Leichtigkeit des Sommers vermisse.

Samstag, 21. November 2020

Runzelfuesschen bange Fragen

Also wieder ab in den Wald. Die Kinder finden Pilze und weil die Großeltern uns dieses Mal begleiten, nehmen die sie auch mit. Ich erwähnte ja schon, Pilze sind nicht meine Welt, wegen mir hätten die da stehen bleiben können. Der Waldspaziergang ist zur Abwechslung ganz entspant, mein Mann und ich schaffen es sogar, entspannt miteinander zu reden ohne, dass ständig irgendwer an unseren Nerven zehrt. Mich nervt, dass meine Kamera nicht mehr richtig scharf stellt, aber ganz ehrlich, mir ist auch zu kalt an den Händen um das jetzt 20 mal zu versuchen. Ihr seht, ich nehme das mit der Influencer-Karriere mal so richtig Ernst. Auch nach fast sieben Jahren noch….

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Wir besuchen auch den Biberbaum, von vor zwei Wochen. Und tada, er ist tatsächlich in voller, riesiger Länge umgestürzt. Die Kinder sind mächtig beeindruckt. Wir Eltern müssen lachen, weil es lauter weitere Bissspuren am Baum gibt, wo die Tiere auch genagt haben. Irgendwann sind wir alle durchgefroren und wollen nach Hause. Und der nervige Teil beginnt. Drei aufgekratzte Kinder brauchen natürlich Hilfe beim Gummistiefel aus- und normale Schuhe anziehen. Anschnallen, rein ins Auto. Bis alle sitzen hab ich viele Nerven gelassen. Und mein Mann auch. Und wieder merke ich: Es sind diese vielen kleinen 1000 Dinge die sich addieren und es mir an manchen Tagen unmöglich machen noch gelassen zu bleiben. Das ist traurig aber wahr.

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Was vom Ketchup übrig blieb. Es gab Pommes und dazu selbstgemachten Ketchup. Anfänglich hab ichs total versaut, weil ich Balsamicoessig reingeschüttet habe und es scheußlich schmeckte. Aber zum Glück ließ sich mit Kräutern einiges retten. Was sich nicht retten ließ: Ich arbeite mal wieder abends. Und ich weiß, auch der Sonntag muss dran glauben. Die Kinder sind verschnupft und weinen im Schlaf, was bei uns ein sicheres Zeichen für: Jemand wird krank ist.

Nachts kann ich nicht schlafen. Ich grübele über das nächste Jahr nach, wie es für mich persönlich so weiter geht. Ich freue mich so sehr auf das Schreibabybuch. was im Januar rauskommt, ich habe weitere Pläne und Ideen. Und ich weiß, das alles braucht Zeit. Gleichzeitig stehen viele tolle Sachen an mit Auftraggebern, mit denen ich schon lange zusammenarbeite. Aber auch der Winter mit all seinen Sorgen. Die Schule der Ältesten hat einen neuen Stundenplan herausgegeben und die einige Klassen in den Homeschooling-Alltag geschickt. Der nicht so heißt, sondern computerunterstütztes Lernen in Heimarbeit oder so. Aber wie soll ich das auffangen, zusätzlich zu meinen Projekten. Ja, der Mann ist auch noch da und ja, wir teilen uns das gleichberechtigt. Aber es ist viel und unsere Kraft ist endlich und ehrlich gesagt schon ziemlich von den letzten Monaten aufgebraucht. Ich finde nicht mehr richtig in den Schlaf.

Sonntag, 22. November 2020

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Das Elternbloggercafé startet in seine virtuelle Herbstedition. Leider klappt vieles bei mir nicht. Immer wieder hängt das Video oder ich werde ganz rausgeschmissen. Weil das aber auch einigen Speaker*innen so geht denke ich, heute ist einfach einer dieser Tage und rege mich immerhin nicht drüber auf.

Bei manchen Talks hatte ich mir mehr erwartet, besonders den zum Thema Diversität (der kurz vor Schluss leider bei mir gar nicht mehr lief) hätte ich mir viel mehr Zeit gewünscht. Ich verstehe, solche Veranstaltungen sind immer straff durchgetaktet, aber ich denke, dass Diversität halt auch nicht nur ein „machen wir mal schnell auch noch“ Thema sein sollte. Ich schreibe im Begleitchat, dass ich im Zusammenhang mit Diversität auch Kinderbücher extrem wichtig finde. Denn dadurch lernen Kinder enorm viel. Aber eben nur, wenn es nicht als etwas besonders dargestellt wird, sondern als etwas Alltägliches. Habt ihr Lust, dass ich euch da mal ein paar Bücher zusammenstelle? Wird vermutlich nichts mehr vor Weihnachten, aber hey, mit irgendwas müssen wir ja auch ins neue Jahr starten, oder?

Es wurden zwei Bücher kurz vorgestellt, die sich beide sehr spannend anhören und in die ich gern reinlesen will. Ich hoffe, die Bibliothek hier hat die demnächst im Angebot.

Empowerment als Erziehungsaufgabe* von Nkechi Madubuko, einer der Speakerinnen hat mein Interesse total geweckt. Ihr Buch richtet sich an Kinder, die potentiell von Rassismus betroffen sind, aber ich denke, es ist für uns alle wichtig, da genauer hinzuschauen, dass wir oder unser Kinder nicht zu Täter*innen werden.

Der Elternkompass* von Nicola Schmidt, auch sie hat bei der Elternbloggerkonferenz gesprochen, hat mich im ersten Moment erschreckt. Hat doch Nora Imlau einen sehr ähnlich klingenden Titel. „Mein Familienkompass“ ist im August erschienen und ich habe mit Nora darüber gesprochen. Natürlich interessiert mich allein aus journalistischer Sicht schon, wie die Bücher sich unterscheiden und wo sie Gemeinsamkeiten haben.

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Willkommen im Strickliesel-Alter. Das Runzelfüßchen hat am Wochenende dieses neue Hobby für sich entdeckt und stricklieselt jetzt Armbänder und Ketten wie am Fließband. Das ist schön zu sehen, weil sie dabei auch wirklich zur Ruhe kommt. Und ich überlege, ob das nicht auch was für mich ist, also wieder mehr an Handarbeiten zu denken. Denn während das Kind stricklieselt, muss ich arbeiten. Und mag nicht. Mir kratzt der Hals, ich fühle mich nicht gut sondern krank und habe Sorgen, was die nächste Woche so bringt.

In Vor-Corona-Zeiten hätte ich gesagt, so what, krank, ruh dich aus, lass es ein paar Tage ruhig angehen. Jetzt denke ich: Muss ich nen Test machen lassen? Wer macht das überhaupt? Und was hat das für Konsequenzen für die Familie.

Auch die Kinder sind nicht fit. Eins beginnt zu husten und das klingt nicht so richtig toll. Das werden spannende kommende Tage und ich begegne dem ganzen wirklich ratlos. Darauf beschließe ich: Erstmal meditieren. Passenderweise finde ich bei 7mind, einer App die ich schon jahrelang nutze, eine Meditation zur Erschöpfung als Elternteil. Ich kann euch leider nur nicht sagen was darin behandelt wird, ich schlafe sehr bald ein. Meine Tochter will dann noch das Gongbad machen, auch dabei schlummer ich wieder weg. Und klar könnte ich sagen: Super, hat mein Körper halt gebraucht, ist ja nicht schlimm. Aber ein bisschen besorgt es mich schon, dieses schnelle Wegschlafen zu allen möglichen ruhigen Momenten.

Ich hoffe, dass heute Nacht alles ruhig ist und hier nicht noch bei irgendwem das Fieber ausbricht. Und dann hoffe ich, dass sich morgen alle fit fühlen. Denn wenn nicht, dann wird hier wohl das Krankenlager aufgemacht.

Links der Woche

Mit der Landesvorsitzenden der Grünen in Berlin, Nina Stahr, habe ich mich über ihr Buch über Familien in der Coronakrise unterhalten.

Wie erinnert ihr euch eigentlich an euer Wochenbett? Was hättet ihr gern vorher gewusst? Ich frage auf Familie.de, ob das Wochenbett ein Tabuthema ist.

Und weil Kinderbücher einfach so wichtig sind und ihr immer wieder nach Tipps fragt stelle ich Kinderbücher zum Thema Geflüchtete und Flucht vor.

Wie startet ihr in die neue Woche?

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Eine Antwort

  1. Melli sagt:

    Fühl Dich herzlich umarmt! Und lass Dir sagen, Du bist nicht allein.
    Mir geht es momentan auch nicht gut. Ich schlafe schlecht, bin ständig gereizt, grüble und grüble, hab den Kopf voller Sorgen, wie geht es weiter? Morgen, nächste Woche, nächstes Jahr? Ich bin müde und ratlos. Jedes Telefonklingeln lässt mich zusammenzucken, hoffentlich muss niemand in Quarantäne, jedes Husten und Schniefen der Kinder wird hinterfragt. Aber da ist noch die leise Hoffnung, dass es wieder besser wird. Es muss einfach!

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