Von Langsamkeit – das Wochenende in Bildern
Ich LIEBE die Zeit zwischen den Jahren. Wirklich. Ich mochte das schon immer, aber mit den Kindern finde ich es noch mal anders gut. Weil wir nach all dem Feiertagstrubel (den es dieses Jahr ÜBERHAUPT nicht gab, wir waren einfach nur zuhause und habe nichts gemacht) weiter entschleunigen. Rumlümmeln, machen, worauf wir Lust haben und überlegen, wie das neue Jahr so werden könnte. Werden sollte. Was wir uns wünschen. Ich hätte ja Lust ein bisschen über meine Pläne für 2020 zu schreiben, macht ihr mit? Erzählt ihr dann auch was?
Samstag, 28. Dezember 2019
Der Tag beginnt ein wenig planlos. Mein Mann möchte was machen, hat aber keine rechte Idee was. Weil ich aber ein Weihnachtsgeschenk von ihm gern umtauschen möchte (jaaa. das kommt vor) machen wir uns auf den Weg und ich darf mir etwas Neues aussuchen, einen Ring der mich sehr sehr erfreut.
Danach gehts weiter zum Stoffmarkt. Nicht, weil ich Stoff brauchen würde,ich gestehe, ich habe in letzter Zeit eigentlich nicht genäht. Weil ich keine Zeit hatte. Und keine Ruhe.
Aber wir fahren trotzdem dort vorbei, weil es da auch leckere Sachen zu essen gibt und den türkischen Supermarkt in dem wir Granatäpfel und Oliven und Brot kaufen. Die Kinder sind happy. Und Herr Annika hat sich doch noch für einen Stoff entschieden. Er wünscht sich einen Pulli und eine Hose mit Karatekämpfern. Naaa gut.
Auf dem Weg werden wir von einem Obdachlosen angesprochen ob wir ihm etwas Geld geben können. Erst sage ich nein, das Runzelfüßchen fragt ihn, ob er etwas zu essen möchte. Das lehnt er ab und sie fragt, wofür er das Geld denn braucht. Was ich gut finde, ich hätte mich das tatsächlich nicht getraut zu fragen und eigentlich geht es mich ja auch nichts an. Er erzählt, dass er die Unterkunft für die Nacht bezahlen muss und noch nicht genug Geld zusammen hat. Dass er, wenn er nicht genug Geld erbettelt im Ubahnhof schlafen muss. Die Kinder hören mit großen Augen zu und natürlich geben wir ihm dann doch etwas Geld. Ich denke darüber nach wie zerissen ich bei diesem Thema bin. Ich würde gern mehr und öfter helfen. Ich spende gern und oft und doch ist es ja nie genug. Und manchmal bin ich müde oder mein Konto leer oder ich habe einen schlechten Tag, dann gebe ich nichts. Aber ich wusste auch nicht, dass die Übernachtung in Obdachlosenunterkünften bezahlt werden muss. Und überhaupt geht es mich eigentlich auch nichts an, was Menschen mit meinem geschenkten Geld machen. Wie geht ihr damit um?
Wir versuchen uns zu fünft in den Fotoautomaten zu quetschen und ein Foto zu machen. Es klappt nicht so recht, nur die drei Jungs sind drauf. Aber nun ja, auch eine lustige Erinnerung.
Dann gehen wir in einen Musikinstrumenteladen, der Wunsch meines Mannes. Er macht sich auf die Suche nach Saiten für sein Weihnachtsgeschenk, ich hatte ihm eine Ukulele geschenkt. Die Kinder probieren sich durch die Percussionsabteilung, was eigentlich erlaubt ist. Bei den 1000€ Xylophonen habe ich sie mehrfach gebeten es zu lassen, da kam dann doch mal jemand und meinte, dass die eher nicht für Kinder geeignet sind. (Wenn ich das so schreibe klingt es, als würde ich die Kinder wild durch den Laden rennen lassen und mich nicht kümmern. So ist das natürlich nicht). Jedenfalls finden wir dann dieses Übungsschlagzeug, was beide ziemlich super finden. Über Kopfhörer bekommen sie Musik, auf dem Schlagzeug können sie rumtrommeln und nur sie hören den Krach. Perfekt. Wenn das nur nicht so groß wäre…
Wieder zuhause gibt es Kekse aus Korsika. So langsam gehen die Vorräte zur Neige. Wir denken alle an die schöne Zeit, die wir dort hatten. Anfang 2019 stand uns gar nicht der Sinn nach Korsika und dann sind wir doch dort geendet. Hat wohl so sollen sein, auch wenn ich mir Sri Lanka schon auch gern mal angesehen hätte. Schauen wir mal, wo es uns 2020 hin verschlägt.
Zum Abendessen gibt es improvisiertes Reis-Soßengemisch, ich habe so überhaupt keine Lust auf Kochen.
Sonntag, 29. Dezember 2019
Der Tag beginnt im Schein der neuen Bodenlampe mit Bücherlesen. Das Paket mit euren Gewinnen vom Kinderbuchgewinnspiel kurz vor Weihnachten kam an und für die Kinder waren auch noch Schätze dabei. Herr Annika hatte sich vom Carlsen Verlag tatsächlich ein „Drehleiterbuch“ gewünscht und ist EXTREM zufrieden mit seiner Ausbeute. Weil es sich eben um die Feuerwehr dreht, das Buch, und ein Drehleiterfahrzeug darin vorkommt. Das Runzelfüßchen freut sich, dass sie gemeinsam mit ihrem Papa jetzt den zweiten Band von „Pippa Pepperkorn“ abends im Bett lesen kann und das Baby hat ziemlich schnell verstanden wie das „Hör mal“ Buch ihm quasi vorliest. So beginnt der Morgen nicht so schlecht.
Weil wir, trotz aller Gemütlichkeit, kurz vorm Lagerkoller sind und das Wetter ziemlich gut nutzen wir unsere Jahreskarte für die Gärten der Welt. Das war mein Weihnachtsgeschenk vom letzten Jahr, wir waren ziemlich oft dort zum Spazierengehen. Für die Kinder ist die Fahrt mit der Seilbahn entweder DAS Highlight oder das Schlimmste, was wir ihnen antun können. Diesmal waren alle aufgeregt und glücklich, besonders der Jüngste, der das zum ersten Mal bewusst wahrgenommen hat.
Eigentlich wollten wir nur zum balinesischen Garten spazieren, dort die Wärme genießen und umdrehen. Aber dann ist das Wetter so schön, kalt aber sonnig, dass wir weiter laufen, zum chinesischen Garten. Viele Gärten sind geschlossen, deswegen sind auch relativ wenig Menschen unterwegs. Wir genießen den Platz, das Grün und die Ruhe.
Ist das nicht schön? Die Ruhe passt zu uns, also an sich. Natürlich streiten und ärgern sich die Kinder, natürlich sind wir als Familie mit drei Kindern immer von einem gewissen Geräuschpegel begleitet. Gerade auch weil das Runzelfüßchen zur Zeit ziemlich schnell ausrastet und dann viel schreit. Aber trotzdem sind wir an sich ruhiger dieser Tage, eben die typische Jahresendzeitstimmung. Die Kinder genießen die Zeit mit ihren Eltern, ich arbeite so gut wie gar nicht, was auch eher die Ausnahme ist. Das scheint allen gut zu tun. (Gleichzeitig habe ich natürlich im Hinterkopf, dass alles, was ich jetzt nicht angehe im Januar auf mich wartet, aber das kennt ihr sicher, oder?)
Zuhause möchte das Runzelfüßchen rechnen üben. Ich habe keine Ahnung wann und wie sie sich das beigebracht hat, aber es gelingt ihr. Was vor allem deswegen erstaunlich ist, weil sie teilweise nicht mal die Zahlen erkennt (siehe unten, die Aufgabe 9+4 wird bei ihr zu 6+4). Habt ihr Tipps, wie wir dieses Interesse an Zahlen weiter fördern können?
Und dann hab ich zum Jahresende auch noch zwei Tipps für euch. Das eine ist ein Buchtipp. Oder mehrere, wenn ihr wollt. Ich hab das Buch hier endlich im Poststapel gefunden. Ich hatte es zur Rezension für meinen Artikel über Finanzbücher für Frauen bestellt, es kam nur leider nicht an. Na, jetzt dann schon. Ich habe es noch nicht komplett durchgearbeitet aber ich finde schon den Titel sensationell gut. Und Helma Sick gibt, wie ich finde, ziemlich häufig brauchbare, lebensnahe Tipps.
Einen zweiten Tipp habe ich auch. Ich weiß nicht wie ihr zu Haushaltsbüchern steht. Ich finde die Idee gut, komme mit der Umsetzung aber oft nicht klar. Einen Überblick über die eigenen Finanzen zu haben ist sooo wichtig. Aber ich hab es nie geschafft immer jede kleine Ausgabe abends in so ein Heft einzuschreiben. Jetzt hab ich eine App entdeckt, die keinerlei Berechtigung für mein Smartphone braucht und meine Eingaben auch nicht speichert, soweit ich das gelesen habe. Und vielleicht ist das ja auch was für euch? Sie ist kostenfrei und ich habe sie selbst erst an Weihnachten heruntergeladen und will sie ab 1.1. nutzen. Aber teilen kann ich den Tipp ja trotzdem. Die App heißt Finfluence. Und nein, ich bekomme kein Geld dafür, ich sage es nur immer wieder: Wir Frauen sollte mehr über Geld reden und uns gegenseitig Tipps geben. Das hier wäre dann mal ein Tipp von mir.
So, und jetzt die Frage: Machen wir hier noch eine „Das wünsche ich mir für 2020 / so war 2019“ Artikel am 31.12. oder lasse ich das?