Vom Gehetzt sein – das Wochenende in Bildern

Denkt ihr auch manchmal darüber nach wie stressig normaler Familienalltag ist? Und wie doof, dass es nur ein Wochenende mit zwei freien Tagen gibt? Dieses Wochenende hätten wir so viel machen können und wollen, kamen aber irgendwie zu kaum etwas und ich bin deswegen gefrustet. Weil ich mich frage ob unser Alltag eigentlich wirklich so sein muss. Und ganz tief drinnen weiß ich: Es ist gerade wie es ist, weil ich extrem unter Druck stehe.

Samstag, 23. November 2019

Wir fahren früh in einen anderen Stadtteil. Ich brauche eine Yogamatte. Und die hier gab es über die Kleinanzeige für einen kleinen Betrag. Wichtiger als der Betrag ist mir aber, dass es eine sehr lange Matte ist. Die meisten Yogamatten sind nämlich für mich zu kurz, die hier ist 2m und für mich perfekt. Ich habe vor Kurzem wieder mit Yoga angefangen und merke, wie gut mir das tut. Weil es mich zum Atmen und im Moment sein zwingt und mir außerdem so nebenbei relativ deutlich klar macht, dass die letzten Jahre ohne Sport nicht spurlos an mir vorübergegangen sind. Deswegen will ich jetzt nicht nur einen Kurs regelmäßig besuchen sondern eben auch Zuhause öfter auf die Matte.

Wir laufen noch ein wenig im Stadtteil rum, den wir sonst eher selten besuchen. Herr Annika entdeckt in der Weihnachtsmarktbude, die in wenigen Tagen eröffnet eine Weihnachtsmannfigur und ist ganz aus dem Häuschen. Sieht aber auch geheimnisvoll aus, oder? Am Nachmittag gehen das Runzelfüßchen und ich den Wochenendeinkauf erledigen und die Jungs alle zum Sport. Herr Annika hat erst keine Lust, aber als ihm klar wird, dass er ja jetzt mal der große Bruder von jemandem ist, da will er dann doch dabei sein.

Wieder zuhause gibt es gekauften Kuchen. Muss auch mal sein. Die Kinder wollen Plätzchen backen und Schleim selbst herstellen und kuscheln und vorlesen und puzzlen und spielen. Mir fällt ein, dass Herr Annika noch keine Winterschuhe hat und ich das unbedingt in Angriff nehmen muss. Wir beschließen, dass nur mein Sohn und ich losziehen während alle anderen zuhause bleiben. Exklusivzeit für uns zwei. Herr Annika ist davon nicht überzeugt und hat überhaupt keine Lust darauf. Aber schon wenige Schritte von Zuhause entfernt wird klar, dass er die Idee allein mit mir dann doch nicht so schlecht findet.

Wir finden Schuhe in seiner Größe. Ein Paar hat er ausgesucht, eins ich. Ratet, welches es am Ende wird.
Anschließend gehen wir noch Speisestärke und Lebensmittelfarbe kaufen, ich hatte den Kindern ja selbstgemachten Schleim versprochen. Und ich muss gestehen: Auch ich genieße die Zeit mit nur einem Kind sehr. Ich habe das Gefühl, dass gerade Herr Annika manchmal auch zu kurz kommt. Den Rückweg dehnt er jedenfalls sehr aus.

Wir dekorieren schon mal etwas weihnachtlich. Ich weiß, eigentlich erst ab Montag, aber ich hatte die Steine nun mal in der Hand. Und es ist immerhin irgendwas, das wir schaffen. Die Schleimproduktion und das Kekse backen verschieben wir auf morgen.

Sonntag, 24. November 2019

Die Nacht war anstregend, mit wenig Schlaf und vielen Gedanken. Ich habe zur Zeit beruflich ziemlich viel um die Ohren, ein Kleinkind im Homeoffice und jede Menge Stress. Ich kann es nicht anders sagen. Eigentlich wollte ich das Wochenende neben all den Plänen der Kinder auch zum Arbeiten nutzen. Aber morgens bin ich mit einer Freundin verabredet und statt das abzusagen und zu arbeiten beschließe ich, dass soziale Kontakte auch wichtig sind. Also treffen wir uns und reden und es tut mir so gut.

Zuhause arbeite ich dann ein wenig, aber weit komme ich nicht. Die Kinder sind unruhig, das Kleinkind will nicht schlafen und wimmert dann müde und ich bin so ko. Auch, weil ich bei einer beruflichen Sache nicht weiß wie ich das alles hinbekommen soll. Der Aufwand ist enorm, mir war das vorher nicht klar und die Deadline rückt näher. Herr Annika spürt meinen Stress und mal mir ein schönes Bild.

Und dann kommen noch eine Freundin und ihr Kind vorbei. Wir haben uns in der Schwangerschaft mit dem Runzelfüßchen kennengelernt und tatsächlich seit drei Jahren (!) nicht gesehen, hatten aber immer Kontakt. Und es ist toll, wir fallen uns in die Arme, sie haben Puzzle und ein Buch dabei, weil sie sich von #fairschenken inspiriert gefühlt haben und es ist schön. So richtig schön, mit Quatschen und spielenden Kindern und sich all das erzählen was man eben so gut mit anderen Eltern teilen kann. Mein Mann hat einen Kuchen gebacken, das ist das nächste, was wir an Plätzchen an diesem Wochenende herankommen. Denn natürlich schaffen wir das nicht mehr. Und auch den Schleim können wir nicht mehr machen. Demnächst dann, bald.

Letzte Woche habe ich ja behauptet, dass mein Mann beim Elternkurs von 7mind nicht so interessiert war. Stimmt aber nicht. Wir meditieren zwar viel langsamer (weil inzwischen eine Woche vergangen ist und wir bei Lektion 3 hängen) aber wir machen weiter. Zusammen. Es wäre entspannender, wenn nicht immer nach 2 Minuten irgendein Kind ins Zimmer gerummst käme, aber nun ja. Diesmal ging es um Enttäuschungen. Etwas, das vermutlich alle Eltern kennen. Weil es nicht so lief, wie gedacht, wir nicht so ruhig blieben wie wir wollten oder einfach von uns enttäuscht sind. Ich bin gespannt ob wir irgendwann das Ende des Kurses erreichen.
Meditiert ihr?
Später muss ich noch arbeiten, so endet auch dieses Wochenende mit Arbeit. Und im Kopf geht die nächste Woche schon wieder los mit all ihren Anforderungen.
Einmal tief durchatmen und los gehts.

Kennt ihr dieses Gefühl, dass ein Wochenende viel zu kurz ist? Dass von den großen Plänen nicht mal die Kleinen umgesetzt werden? Wie geht ihr damit um?

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