Von Vorfreuden – das Wochenende in Bildern

Dieses Wochenende ist erster Advent, erster Dezember und äh… mein Akku bei ungefähr einem Prozent. Nicht weil Weihnachten sich bald nähert, sondern weil ich Arbeit und Kinder so ganz schlecht unter einen Hut bekomme.

Samstag, 30. November 2019

Keks vom Bäcker. Das Runzelfüßchen hat sich den gewünscht und ich hatte angemerkt, dass sie diesen mit ihrem Bruder teilen müsse. Daraufhin hat uns die Bäckereifachverkäuferin einen zweiten geschenkt. Weil der zerbrochen war. Ist den Kindern aber doch total egal, Keks ist Keks.

Dann mache ich mich auf den Weg, ich habe einen Termin. Leider ist es furchtbar kalt und ich leicht genervt weil ich den Anschulsszug verpasse, rumstehen und warten muss. Aber: Ich nutze die Zeit tatsächlich für eine kleine Meditation. Mit der App (ich habe 7mind) geht das ja einfach. Ich konzentriere mich auf diesen komischen Getränkekarton und es klappt tatsächlich ziemlich gut. Ich fühle mich entspannter.

Nach dem Termin warten die Kinder zuhause darauf, dass ich mit ihnen bastle. Ich hatte bei Rebecca was von einer Wichteltür gesehen und dachte, dass das ja eine nette Idee wäre um diese Bastelstäbe endlich mal aufzubrauchen. Aber, ich kann es nicht beschönigen, ich bin quasi sehenden Auges in mein Unglück gerannt. Denn während ich dachte: Ach, nette Idee sone Wichteltür, wieder zehn Stäbe weg, hatten die Kinder eine ziemlich genaue Vorstellung davon wie das weitergehen würde. Denn wo eine Tür, da ein Wichtel, ganz klar. Der, so erklärten sie mir, würde sie nachts besuchen kommen, er hätte Hunger und Durst und sie würden Wasser und Kekse bereit stellen. Vielleicht könnten sie ja sogar mit ihm sprechen, mindestens aber müssten sie Bilder für ihn malen. Ahnt ihr schon, was kommt? Wenn nicht, bleibt gespannt.

Wir machten uns auf den Weg zur Bibliothek, einmal Bücher durchwechseln. Der Plan ist ja immer, mehr zurückzubringen als mitzunehmen, es klappt aber selten. Was mich übrigens wieder daran erinnert, dass letztens jemand schrieb es sei eine tolle Idee den Jahresbeitrag von 10€ nicht zu bezahlen sondern stattdessen das Kind anzumelden um so etwas Geld zu sparen und auf die Kinderkarte selbst Medien auszuleihen. Kinder bekommen (in Berlin) die Bibliothekskarte nämlich kostenlos. Finde ich richtig und wichtig. Für Kinder. Für Erwachsene finde ich eine Karte pro Familie aber schon ok.

Wir haben Pech, bzw. Glück (es kommt ja immer auf die Betrachtungsweise an): Die Bibliothek mistet Kindermedien aus. Die Kinder stürzen sich auf die Bücher und durchsuchen alles nach Schätzen.

Danach gehts zum Kleidertausch. Wir bringen Spielzeug und Babykleidung weg und könnten theoretisch Neues mitnehmen. Gerade sind wir aber gut ausgestattet. Beim Suchen nach einer Mütze (die verschwinden hier öfter) finde ich einen Sommerhut, den ich vor einiger Zeit gespendet habe und den alle drei Kinder getragen haben. Kurz werde ich ganz sentimental. Dann jammert meine Tochter, sie möchte gern das 47890 Kuscheltier mitnehmen, was ich nicht erlaube und es geht auch wieder mit der Traurigkeit.

Als die Kinder fast eingeschlafen sind muss ich zum Sofa hechten, ich muss arbeiten. Die Nacht wird lang, wie alle Nächte in letzter Zeit länger sind als geplant. Aber sonst werde ich es nicht schaffen alle Deadlines die ich habe zu halten. Gerade ist neben dem Kleinsten auch ein weiteres Kind krank zuhause, was sich auf absehbare Zeit auch nicht ändert. Meine Auftraggeber haben aber Abgabetermine mit mir vereinbart, die ich halten sollte. Und so schlage ich mir halt die Nächte um die Ohren. Oder nutze die Minuten in denen gerade mal alles ruhig ist.

Sonntag, 01. Dezember 2019

Ihr erinnert euch an den Wichtel und die Hoffnung, dass er durch die Tür schreiten möge? Tja nun, also ich bin jetzt wohl auch Weihnachtswichtel. Ich hatte vor Kurzem hier auf dem Blog ja jede Menge nachhaltiger Adventskalender vorgestellt. Und anschließend verlost. Was ich dabei irgendwie vergessen hatte war, dass ich für meine Kinder vielleicht auch einen Adventskalender besorgen sollte. Der großartige Carlsen Verlag hat das mitbekommen (ich hatte in den sozialen Medien nach Ideen für kurzfristige Lösungen gesucht) und mir einen Adventskalender geschickt. Also eigentlich zwei, diesen Pixi Adventskalender und einen zum Musizieren. Den zeige ich euch nächste Woche, der ist so toll, dass ihn sich mein Mann gleich unter den Nagel gerissen hat. Um Weihnachtslieder auf der Gitarre zu üben.
Wir haben jetzt hier also diesen wahnsinnig schönen Adventskalender, der es schon ganz schön weihnachtlich bei uns Zuhause macht. Und den hat natürlich der Wichtel gebracht. Der das in einem Brief an die Kinder erklärt hat (von wegen Teilen und so, gemeinsames Vorlesen, Kuscheln etc.). Die Kinder glauben nun, dass sie eine Brieffreundschaft mit dem Wichtel führen. Erwähnte ich schon, dass so unschuldige Dinge wie Basteln ganz schöne Ausmaße annehmen können?

Herr Annika hat auf dem Tauschmarkt ein neues Spielzeug ergattert und während ich, mal wieder, arbeiten muss erklärt er mir in epischer Breite wie sich dieses Auto aufbauen lässt. Ratet, wie gut ich mich konzentrieren kann…

Die Kinder backen Plätzchen mit meinem Mann, ich unterbreche meine Arbeit kurz um Nugatkekse zu backen. Die gehen schnell und es entfällt das Ausstechen und Verzieren. Mein Mann hat in den letzten Jahren ja nie verstanden wieso ich Backen mit Kindern so furchtbar unentspannend finde. Also bis heute. Ich habe ihn selten soviel fluchen und motzen hören. Und gestehe: Ich musste grinsen. Schauen wir allerdings mal wie wir jetzt die Keksversorgung für die nächsten Adventswochenenden sicher stellen. Im Bild übrigens auch unser Advents“kranz“. Vier Kerzen in einer Art Haus. Das mit trockenen Zweigen und echten Kerzen ist mir bei drei kleinen aufgedrehten Kindern ein zu hohes Risiko.

Ich schaue die Post durch, dazu bin ich in den letzten Tagen auch nicht so richtig gekommen. Über die Post vom Loewe Verlag habe ich mich gefreut. Sie haben tolle Bücher geschickt und von der isländischen Tradition der Bücherflut geschrieben. In Island schenkt man sich, angeblich, ich habs nicht nachgeprüft, an Weihnachten nur Schokolade und Bücher. Um dann die Feiertage damit zu verbringen beides zu verschlingen. Toll, oder? Mir würde das sooo gut gefallen. Und euch?

Und dann ist es so weit. Ich habe einen Monat lang keine Schokolade gegessen und nach einem weiteren Tag des Zauderns habe ich mich entschieden: Mein erstes Stück Schoki soll so ein kleines von Lindt sein. Hielt ich bis heute für gute Schokolade. Aber nun ja. Ich muss sagen: Sie schmeckt mir nicht. Ich probiere noch eine andere Sorte die ich aus Belgien mitgebracht habe, das Ergebnis ist noch schlimmer. Es schmeckt grausig. Wieso ist mir das bis jetzt nicht aufgefallen? Und was mache ich jetzt? Habt ihr Lust mehr über die Schokoabstinenz zu erfahren?

Eigentlich müsste ich weiter arbeiten. Aber ich beschließe: Das hat jetzt bis morgen Zeit. Ich bin durch, ich könnte im Stehen einschlafen, ich brauche eine Pause. Und nehme mir endlich, endlich das neue Buch von Tillie Walden vor. Auf „West, West, Texas“ freue ich mich schon seit Wochen.
Und eigentlich wollte ich ja auch pünktlich am 1.12. mit meinem nachhaltigen Adventskalender starten. Verzeiht mir, es muss noch bis Dienstag warten. Ich brauche einfach Ruhe und einen Abend ohne Arbeit. Ihr versteht das sicher, oder?

Und bitte, welche Schokolade schmeckt denn total super duper, dass ich sie unbedingt mal probieren muss? Ich bin gerade überfragt. Wieso ist mir das vorher nicht aufgefallen? Her mit euren Tipps. 😀

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7 Antworten

  1. Daniela sagt:

    Rausch oder Dolphin (das sind die, die ein bisschen in ihrer Verpackung an diese losen-Tabak-Tüten erinnern) mag ich gern, dieses Jahr probieren wie Xocolat aus, ist ein österreichischer Hersteller und wurde von der tollen Anke Gröner empfohlen. In der Seitenstraße von der Bergmannstr. gibt es den Schokoladenladen Docura, die haben auch fantastische vegane Schokoladen im Angebot. Lindt mag ich auch nicht mehr, mir sind die zu süss inzwischen.
    Alles Liebe und gute Besserung dem kranken Kind!

  2. Séverine sagt:

    Ist doch super, schmeckt die Schoggi nicht mehr! 🙂 Mir ging es ähnlich: Schokolade, die ich sonst immer gemocht habe, schmeckt jetzt nach der Abstinenz nur noch nach Fett und Zucker und Chemie und bäh. Du musst Dir GUTE Qualitätsschoggi zutun. Bei mir ist das schwarze Schokolade, und keine Tafelschokolade, sondern assortierte. Der Genuss ist dann lukullisch! Gut,ich bin hier in der Schweiz an der Quelle ;-).
    Dein Wochenende klingt jedenfalls seeeeehr anstregend.Ich hoffe, Du findest bald etwas zur Ruhe! <3

  3. Anonym sagt:

    Vielleicht hilft euch der Tipp zum Entspannen beim Plätzchenbacken: Ich setzt eine Ladung Pfefferkuchen oder Sirupplätzchen an, die verbacken wir dann nach und nach mit den Kindern. Der Teig hält sich auf dem Balkon oder im kalten Keller super(3 Wochen ohne Probleme), und sobald die Stimmung kippt, brechen wir die Aktion ab und der Teigrest landet wieder in der Schüssel drausen. Verziehren ist optional, und wenn die Laune nur ein Blech hergibt, dann ist es halt so, wenn die Kinder mehr schaffen oder Lust auf Dekorieren haben, um so besser. Man muss die harten Plätzchen mit Gewürzen halt mögen und die Kinder sollten den rohen Teig nicht naschen, aber ich finde seit dem gemeinsam Plätzchen backen recht entspannt, die Küche ist nur beim Teig anrühren verwüstet, ansonsten beschränkt es sich auf ein paar Ausstecher spülen und etwas Mehl auf dem Boden:)
    Ich wünsch euch eine schöne Woche!

  4. Andrea sagt:

    Boah, das ist ja die beste Idee aller Zeiten! Ehrlich, da wäre ich (leider!) nie drauf gekommen. Voll gut. Hast du vielleicht noch ein Rezept? Dann probiere ich das gleich am Wochenende aus. Ich mag so harte Kekse ganz gern. 😀

  5. Anonym sagt:

    Oh und ohne Puddingpulver, sowas lasse ich gerne weg:)

  6. Anonym sagt:

    Ich hab alte Familienrezepte, aber das hier auch mal probiert (mit gut 100-150gr weniger Zucker und wir rollen sie viel, viel dünner aus als angegeben, aber das ist Geschmackssache) https://www.chefkoch.de/rezepte/97441038648276/Schlesische-Pfefferkuchen.html, das ließ sich auch gut verarbeiten und ist sehr unkompliziert(mit Backpulver und fertig Gewürzmischung- mir war das mal bei den alten Rezepten zu kompliziert). Die gesamtmenge an Zucker, Honig und Sirup ist ziemlich groß, ich hab mich jedoch nie getraut sie wirklich drastisch zu reduzieren, weil mir der Teig ja nicht vergammeln soll. Falls ihr da Erfahrung sammelt, wäre ich dankbar für eine Rückmeldung:)

    Viel Erfolg und Spaß beim backen!

  7. Patricia Alemdar sagt:

    Zotter Schokolade. Und nur die. Und wenn du die bei euch nirgends findest – dann sag Bescheid. dann macht sich von hier was auf den weg!

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