Vom Feiern und Ruhe – das Wochenende in Bildern

Das Wochenende hatte es in sich, so dass ich auch wenig Fotos gemacht habe. Denn die Kinder waren fast schon wieder gesund, wollten was unternehmen und dann musste ja auch noch Geburtstag gefeiert werden. Das haut mich wirklich immer um.

Samstag, 09. November 2019

So ein wichtiger Tag. Und ich wünschte, ich könnte sagen, wir hätten irgendwas politisches gemacht, was zeigt, was dieser Tag für uns bedeutet. Die Wahrheit aber ist. Alltag ist das einzige, was wir irgendwie schaffen. Mit der Betonung auf irgendwie.

Ein kurzer Besuch in der Bibilothek. Wir müssen ein paar Sachen zurückgeben und die Kinder wollen an die frische Luft. Wir kommen auch an einem Kramsiladen vorbei, wo es lauter Kleinigkeiten gibt. Das Runzelfüßchen wünscht sich schon sehr lange einen Traumfänger und wir kaufen die Materialien, um den selbst zu basteln. Sie ist glücklich.

Beim Einkaufen entdecke ich dieses Klopapier. Und ich frage mich wirklich, wer Klopapier mit Vanille/Schokoduft braucht. Oder überhaupt irgendeinen Duft. Mich irritiert das sehr. Habt ihr sowas mal ausprobiert?
Wieder zuhause bastelt das Runzelfüßen direkt am Traumfänger los. Ich muss natürlich assistieren, was bedeutet, dass ich nichts allein machen kann was mich irgendwie nervt. Denn nach drei Wochen krank mit Kindern zuhause müsste ich am Wochenende all das nacharbeiten, wozu ich in den Wochen nicht kam. Aber Pustekuchen. Und abends bin ich dafür dann zu platt.

Immerhin, ein bißchen komme ich doch zum Lesen. Als mein Mann mit den beiden Jungs zum Sport geht mache ich dem runzelfüßchen ein Hörspiel an und lese mich mal wieder bei Susanne Mierau fest. Ich wette, alle anderen lesen das Buch in einem Rutsch. Ich schaffe das nicht. Mutter sein eben, in einer ihrer vielen Formen. Dafür, so tröste ich mich, habe ich einfach länger was von den klugen Gedanken.

Was ich auch nicht schaffe: Essen kochen. Bzw. möchte ich das heute nicht. Wir bestellen indisch. Das ist aus Nachhaltigkeitsgesichtspunkten eine totale Katastrophe, denn alles ist in alu verpackt. Aber es kommt auch nicht mehr besonders häufig vor.
Den Rest des Abends verbringen mein Mann, das Baby und ich auf der Couch. Eigentlich sollte ich arbeiten, mein schlechtes Gewissen rät mir dringend dazu. Aber ich kann mich nicht überwinden. Der Alltag ist anstrengend genug.

Sonntag, 10. November 2019

Der Tag beginnt mit Urlaubserinnerungen. Wir hatten Käse von unserer Reise nach Holland und Belgien mitgebracht und langsam gehen die Vorräte zur Neige. Dann backe ich Kuchen, Herr Annika setzt sich zum Löffel ablecken in den Weg, ich stolpere, das Öl knallt auf den Boden. Davon gibt es natürlich kein Foto, ich war mit aufwischen beschäftigt.

Ein kurzer Moment der Ruhe. Die Geburtstagsfeiervorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Sechsjährige will heute mit ihren Freund_innen, die sie seit Wochen nicht gesehen hat, feiern. Und ich gestehe: Ich HASSE das. Also diese Vorbereitungen. Die Wohnung kindgerecht gestalten, denn ich weiß, dass viele Kinder andere Grenzen haben als unsere. Wegräumen, was mir wichtig ist. Als ich es mir gerade auf der Couch gemütlich mache und mein Horoskop für 2020 lese (ja, ich mag sowas) scheppert es. Unsere Auflaufform ist in 1000 Teile zerbrochen, Herr Annika wollte mal wieder nicht hören, als ich sagte, er solle nicht durch die Wohnung rennen. Nun liegt das Stück, an dem mein Herz tatsächlich hing (Auflaufformen sind jetzt nicht sooo einfach zu finden, sie müssen von der Größe und dem Fassungsvermögen passen, die war genau richtig für unsere Familie und schon lange bei uns). Ich motze. Laut. Ich würde gern die Party absagen, weil schon jetzt alles zuviel ist.

Die Gäst_innen kommen. Es wird viel lauter als erwartet. Kreischiger. Stampfender. Mir klingeln die Ohren und obwohl ich alle Kinder die da sind sehr sehr gern mag frage ich mich ein wenig, woher dieser Anspruch kommt, dass aus Kindergeburtstagen plötzlich Events werden müssen. Ist hier nämlich nicht so. Ich bin für gemeinsam Spielen, Kuchen essen, basteln. Tassen bemalen, Armbänder knüpfen. Sowas. Manche Kinder fordern lauter Geschenke fürs Dasein (und ja, ich gebe am Ende nachhaltige Mitgebseltüten, aber ständig was zwischendurch? Ist das bei euch so). Ich bin erschöpft und wirklich froh, dass nach 3 Stunden alles vorbei ist.

Oder naja, fast. Auch für die Kita, in die die Kinder endlich endlich morgen wieder gehen können, brauchen wir noch einen Kuchen. Ich mache kurzen Prozess, Papageienkuchen geht immer. Und dann, ja dann müssen wir noch das Chaos aufräumen, ich muss Glassplitter aus meinem Fuß entfernen und ach, arbeiten muss ich auch noch. Welch Start in die neue Woche.

Verratet mir doch mal wie ihr so Kindergeburtstag feiert.

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10 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Kindergeburtstag haben wir heute auch hinter uns gebracht! Mit sechs vierjährigen Gästen, freiem Spiel, und Masken-Malen + Puppentheater-Vorstellung, um zwischendurch Ruhephasen reinzubringen. Ohne Mitgebsel (ist hasse sowas, es haben doch alle schön genug unnützen Krimskrams). Hat alles gut geklappt, nur das Baby-Geschwisterchen war danach komplett durch. Erholt Euch gut!

  2. Sqirrel sagt:

    Wow uff, das klingt wirklich nach einem krassen Start in die Woche.
    Ganz viel Kraft und ein bisschen Ruhe wünsche ich dir und das die Kinder eine Weile ohne Unterbrechung in die Kita gehen.

    Kindergeburtstag:
    Feiern wir sehr entspannt. Oft waren wir einfach in einem Indoorspielplatz in Potsdam, wo man kalte Speisen mitbringen darf, der Eintritt günstig ist und das Essen ebenso, falls man ne Runde Pommes für die Geburtstagsgäste schmeißen will.
    Da kutschieren wir dann mit allen hin, lassen sie rumrennen, gucken vom Platz aus kaffeetrinkend zu, gehen ab und zu eine Runde durch die Halle und irgendwann, wenn ich das Gefühl habe sie brauchen mal ne pause, gibt es den Kuchen. Dann biete ich basteln oder malen an, sie toben nochmal ne Runde und dann holen alle Eltern ihre Kinder ab und ich muss nix aufräumen.
    Oder wir haben in den Räumen des Mehrgenerationenhauses hier am Ort gefeiert, das ist etwas aufwendiger, weil man da hinterher alles aufräumen und sogar wischen muss aber es ist günstig, übersichtlich, tolles Außengelände und gerade wenn man noch kleine Kinder hat sind die Kleinkind-Toiletten und Waschbecken sehr praktisch.
    Da wir nur eine kleine Wohnung haben und da einfach keinen Platz (und keine Nerven) für ne Horde Kinder gehen wior immer auswärts feiern.
    K1 hat im Winter Geburtstag, da muss es dann auch indoors sein. K2 ist mit April auch nicht gerade für nen Spielplatzgeburtstag prädestiniert aber immerhin K3 hat mitten Im Sommer Geburtstag, ihren feiern wir auf dem Spielplatz direkt neben dem Haus mit Picknickkorb, Topfschlagen und Sonne.

    Beim Großen hatten wir auch schon einen Kinogeburtstag, er und seine beiden Freunde sind mit dem Papa ins Kino, danach zur beliebten Burgerkette und fertig.

    Ich bin ehrlich, lieber zahle ich richtig Kohle und buche was als den Stress zu haben unser chaotisches Heim vorzeigbar zu machen.
    Event isses deswegen ja trotzdem nicht, gibt ja trotzdem nur spielen, Kuchen und basteln.
    Ok, das mit dem Kino kann man schon event nennen aber aber ach immerhin war es stressfrei.

    Ich muss aber mal was fragen, inwiefern haben die Besuchskinder Geschenke gefordert? So in der Form, das sie erwartet haben das es nach jedem Spiel was gibt als Belohnung oder Preis oder so? Ich kann mir das gar nicht vorstellen und finde schon das mit den Mitgebseltüten zum Teil grenzwertig. Aber gefordert oder explizit danach gefragt hat bei uns noch kein Gastkind … glaube ich.

    Ich wünsche euch jedenfalls ganz viel Kraft und Ruhe und Gute Besserung für deinen lädierten Fuß. Und ich drücke dir die Daumen das du eine neue tolle Auflaufform findest.

    LG,
    urban_sqirrel

  3. Friederike sagt:

    Ich habe den sechsten Geburtstag dieses Jahr bewusst ausgelagert, weil in den anderen Jahren das Haus aussah, als wäre eine Horde Elefanten da gewesen. Wir haben im Wald gefeiert, und uns von vornherein im Wald getroffen – mit Schatzsuche, zwischendurch Kuchenpicknick und am Ende spielen auf einer Wiese.
    Klang super in der Theorie. Die Tochter war auch glücklich, ebenso die Gäste.
    In der Praxis war es an dem Tag über 30 Grad im Schatten. Die Kinder waren total fertig. Während ich mittags im Wald war um die Schatzsuche zu verstecken, ging mir das Auto kaputt. Ich musste den ganzen Weg bei der Hitze zurücklaufen, und eine Stunde später mit zwei Kindern im Kinderanhänger wieder hin. Zu Fuß, denn mein Rad hatte einen Platten. Dabei ist der Geburtstagskuchen runtergerutscht und auf den Boden gefallen. Kurz danach ging es dem kleinen Bruder so schlecht, dass einer von uns zurück musste um Fiebersaft zu holen. Ein Kind hat sich geweigert zu laufen und musste den ganzen Weg im Anhänger geschoben werden (neben dem kranken Bruder). Ein Kind bekam eine Zecke direkt am Augenlid. Und eines schnitt sich mit dem Kuchenmesser tief in die Hand.
    Nachdem die Gäste weg waren, versuchten wir, das Rad zu reparieren. Während wir auf den Adac warteten. In der Zwischenzeit ging der Computer kaputt. Kein Scherz. Alles ging schief!
    Nächstes Jahr feier ich wieder zu Hause! 🙂

  4. Andrea sagt:

    Oh Gott, was für ein Geburtstag. Wenn es nicht so furchtbar wäre, es wäre wie im Slapstick. Mir jedenfalls hast du damit geholfen. Danke dir. <3 (Und ja, nächstes Jahr wieder zuhause. )

  5. Andrea sagt:

    Nach dem Indoorspielplatz muss ich mal gucken. Allerdings ist es nach Potsdam ja auch ein Stück. Und ich finde halt, 200€ für ne Party, das ist nicht drin. So wie ihr das feiert klingt es aber gut. Unsere Wohnung ist ja auch nicht so groß, leider ist das Wetter im Herbst halt nicht immer so planbar. Im Großen und Ganzen hoffe ich, dass die Kinder Spaß hatten. Und zu deiner Frage: Ja, es war genau so. Es wurde gefragt ob wir Stoptanz spielen können. Klaro, machen wir. Und als das erste Kind gewonnen hatte hieß es "Und wo ist das Geschenk"? Ich war ganz überrascht und meinte, ich hätte nichts da. Weil mir das neu ist. Mir wurde aber auch erklärt, dass beim Topfschlagen Süßigkeiten unter den Topf gehören (ich hatte Pixibücher ausgesucht, wegen der Nachhaltigkeit). Ich habs einfach nicht so mit zuviel Zucker… Danke für deinen Kommentar und die lieben Worte. <3

  6. Andrea sagt:

    Erholt ihr euch auch gut. Der Jüngste war zwischendrin mehrfach verunsichert und hat geweint weil die Kinder so rumgeschrien haben. Nun ja.

  7. Anonym sagt:

    Oh, ja, das mit dem Geschenke einfordern hatten wir auch schon. Das nervt und ich hoffe, und bin mir eigentlich auch sicher, dass meine Kinder das bei anderen Geburtstagen nicht machen. Schlimm war der 5. Geburtstag der Großen, alle überdreht, schreiend, wahnsinnig fordernd, ich hatte fast Angst vor dem nächsten Termin. Der 7. in diesem Jahr war dagegen ganz OK. Die Kinder haben ganz viel frei und sogar recht friedlich gespielt,da habe ich sie nicht unterbrochen und meine geplanten Spiele gemacht. Basteln ging plötzlich auch sehr selbständig. Also, es wird besser, irgendwann… Aber von diesem Event Charakter und Motto-Partys will ich auch weg, es kann doch nicht immer teurer, größer und aufwendiger werden. Liebe Grüße

  8. Friederike sagt:

    Das Gemeine ist ja, dass es bei anderen Familien oft so entspannt aussieht, und bei einem zu Hause dann voll der Stress ist. Bei anderen scheinen die Kinder einfach immer fröhlich zu spielen, und bei uns wird gefühlt alle zehn Minuten nach der nächsten Aktion gefordert. Aber: ich habe die Hoffnung, dass es mit jedem Jahr einfacher wird! Oder vielleicht werde ich stressresistenter! 😉 So oder so, gute Erholung an euch!!

  9. glaskerze sagt:

    Wir feiern auch genau so:
    Zusammen spielen, essen, basteln.

    Aufgebaut hatte ich ein Buffet mit Kuchen, Obst, Rohkost, Pizzaschnecken (nur Käse / Paprika+Käse), Milchreis, Laugengebäck und Käsewürfeln. Mit dem Essen haben wir begonnen. Danach etwas gebastelt (letztes Jahr kleine Leinwände mit Wasserfarben bemalt, dieses Jahr Holztruhen mit Sand-Tapetenkleister-Matsch dick bestrichen und Muscheln drauf). Gegen Ende dann noch mal raus, thanks to the Dorf: spielen und Kreide malen auf der Straße.

  10. Anonym sagt:

    Ich bin auch gerade am überlegen wie wir den nächsten Geburtstag von K1 (27.12) gestalten. Es ist der erste in der Grundschule. Bisher gab es einfach einen schönen Spiel Ach Mittag bei uns zu Hause mit 1-2 Freundinnen, mehr wollte das Kind nicht. Nun möchte sie mehr einladen, ist ja auch verständlich. Aber auch unsere Wohnung ist nicht die Größte und so wirklich virzeigbar im Moment auch nicht. Wir müssten dringend streichen befinden uns aber eigentlich auf dem Absprung und suchen eine neue Wohnung. Ich bin im Moment noch unschlüssig was wir machen, aber ich würde auch am liebsten das ganze auslagern.

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