Urlaub mit drei Kindern – Wochenende in Bildern
Noch immer sind wir im Urlaub, yeah. Dieses Wochenende haben wir etwas ruhiger gemacht, ich war doch ziemlich angeschlagen. Und das Wetter hat auch nicht so ganz mitgespielt.
Samstag, 11. Juli 2020
Zum Frühstück gibt es den Kaiserschmarrn vom Vorabend. Da waren wir nämlich noch mal an der Jausenstation Vorderkaser und hatten, recht optimistisch und hungrig drei Portionen bestellt. Die haben wir nicht geschafft und so gibt es den Rest aufgewärmt zum Frühstück. Es gibt schlechtere Arten, in den Tag zu starten.
Dann wähle ich die Nummer für den Wochenendnotdienst, denn meine Beine sind weiterhin sehr stark geschwollen und ich kann kaum noch laufen. Gestern in der Apotheke war mir schon ein Arztbesuch am Wochenende in Aussicht gestellt worden. Das komische: Obwohl es mir nicht gut geht denke ich: Ach, lieber nicht zum Arzt gehen, ist doch egal. Aber weil ich ein bisschen Angst habe, dass sich die Stiche vielleicht infizieren, fahren wir doch zur Ärztin. Ich hab Glück, ich muss nur kurz warten und schon bin ich dran. Es lässt sich nicht sagen, ob es einfach eine besonders heftige allergische Reaktion oder eine Infektion ist, zur Sicherheit bekomme ich ein Antibiotikum, was ich nehmen soll, wenn es noch schlimmer wird. Und ein Antihistaminikum und eine Creme. In der Packungsbeilage steht, nicht nehmen, wenn frau stillt. Aber nun ja, ich hatte gefragt und die Schmerzen sind große genug, es doch zu nehmen.
Ich besorge alles in der Apotheke und weil wir nun schon mal unterwegs und das Wetter nicht so gut ist, beschließen wir, nach Zell am See zu fahren. Da war ich noch nie. Ist schön da, aber tatsächlich sind wir alle von den vielen Menschen da überfordert. Was knapp zwei Wochen recht einsames wandern doch anrichten können.
Es fängt recht heftig an zu regnen, wir fahren wieder nach Hause. Und ich backe Kekse. Mein Mann nennt mich „backsüchtig“, weil ich diese Tiefkühlcookies im Urlaub in den Ofen schiebe. Äh ja. Wenn, dann bin ich genussüchtig, weil ja wohl nichts besser als warme Cookies ist, oder?
Nach dem Regen kommen die Schnecken. Die Stimmung in unserer Unterkunft ist explosiv, weil die Kinder nach fast zwei Wochen dauerhaft in der Natur irgendwie nicht mehr gewohnt sind, aufeinander zu hocken. Schon komisch. Jedenfalls fragt der Vierjährige, ob wir nicht einen Regenspaziergang machen können. Vorher haben wir auf seinen Wunsch die Fotos von der A-Rosa Flusskreuzfahrt angeguckt, die wir im letzten Jahr gemacht haben. Lustigerweise ist das etwas, wo von er immer wieder spricht. Und ein bisschen merkwürdig finde ich das, dass er im Urlaub auch nicht aufhören kann, darüber zu reden. Aber vielleicht ist das einfach so und auch dieser Urlaub wird zu so einem „ich will da wieder hin“ Urlaub werden?
Jedenfalls können wir natürlich einen Regenspaziergang machen. Und wir sind auch ungefähr genauso schnell wie die Kriechtiere, weil jede Schnecke bestaunt und wahrgenommen werden möchte. Ein bisschen macht es mich wahnsinnig, aber irgendwie ist es ja auch schön.
Dann beschließen wir: Heute hat keiner Lust auf Kochen. Wir gehen essen. Und da ist wieder dieser Gedanken daran, wie schön das ist, dass wir das einfach machen können. Weil wir uns durch die viele Arbeit der letzten Monate (und generell) eben auch diesen Urlaub finanzieren. Mich macht das demütig und dankbar. Dieser Gedanke kam mir auch, als ich die Medikamente in der Apotheke gekauft habe. Denn wie gut haben wir es doch fast alle, dass wir zur Ärztin gehen können, wenn es nötig ist. Mit all dieser Dankbarkeit im Kopf schlafe ich ein. Viel früher als geplant, nämlich mit den Kindern. Die Tabletten machen mich einfach unfassbar müde.
Sonntag, 12. Juli 2020
Wir beschließen, es auch heute ruhig angehen zu lassen. Meinen Beinen geht es schon wieder etwas besser, aber große Touren sind noch nicht drin. Deswegen: Auf zur Seisenbergklamm. Da waren wir im letzten Jahr schon, aber was toll ist, kann man ja auch noch mal machen.
Die Kraft des Wasser, Wahnsinn, oder? Wegen Corona darf die Klamm nur noch in eine Richtung begangen werden. Gar nicht schlimm, finde ich. Denn so ist es fast entspannt.
Die Kinder bekommen am Ende der Klamm einen Glücksstein, das ist von den Betreibern so vorgesehen. Wir haben wir, weil aus dem Automaten, als der Jüngste drehte, gleich zwei Steine herauskamen, Könnt ihr euch das Gemecker und Gemotze vorstellen? Gnarf!
Der Jüngste wünscht sich eine Godelfahrt. Das ist sein liebster Zeitvertreib, das Wort hat er ziemlich schnell gelernt. Wir beschließen also: Ok, eine ganz leichte Wanderung auf der Loferer Alm, die geht. Wir machen also den Wichtelrundweg, der wirklich toll ist. Überall verstecken sich Wichtel und Tiere und Häuser aus Holz, super liebevoll gestaltet. Es ist toll die gekreischte Begeisterung der Kinder zu hören und zu sehen, dass sie all die „Belohnung“ gar nicht brauchen. Weil sie einfach gern laufen.
Bei dem Wichtel müssen meine Kinder lachen. Weil ich ungefähr genauso auch einen Berg heruntergerutscht bin…
Der Milchautomat, den wir natürlich auch besuchen müssen. Hier gibt es frische, gekühlte Rohmilch für kleines Geld. Die Kinder trinken fast den ganzen Liter Milch auf einmal…
Den Berg runter fahr ich das erste Stück allein. Ich brauch wirklich mal eine Auszeit und Ruhe. Es ist komisch, dieses Bedürfnisbingo: Geht es mir nicht gut, sind die Kinder besonders laut und für mich anstrengend, weil sie sich sorgen. Geht es mir besser, sind sie laut und für mich anstrengend, weil sie froh sind, dass alles wieder normal ist. Ich weiß das, und trotzdem macht es mich müde und mürbe. Die Auszeit in der Godelfahrt tut gut. Ich hab sogar mit der 7Mind App meditiert.
Und dann gibt es noch etwas ganz besonderes. Die Kinder wollten ja die Wandernadel des Salzburger Saalachtales erwandern. Das schaffen wir wohl nicht mehr, wir haben nicht alle Codes gesammelt und sind nicht die Wege gegangen, die mit Punkten bedacht werden. Aber sie bekommen ein Tattoo und einen Aufkleber von der Almenwelt Lofer, weil wir alles abgelaufen sind, was für die Schatzsuche nötig war. Und das ist ja auch was.
Ein paar Tage haben wir noch, dann geht es wieder nach Hause. Und ich frage mich, wie das werden wird zurück in Berlin mit all den Menschen und auch Corona. Denn hier im Urlaub ist das alles recht weit weg, es gibt hier kaum Fälle, wir treffen eher selten Menschen und sind den ganzen Tag an der frischen Luft. Das wird in Berlin ja sehr anders.
Eine Antwort
[…] unkontrolliert verbreitet. Also haben wir uns alle eingeschränkt (Obwohl wir tatsächlich im Juli in Österreich im Urlaub waren, ohne Kontakt zu […]