Wann hast du zum letzten Mal etwas getan, dass sich nicht gut angefühlt hat – unerwartet ich 3
Vielleicht sollte ich eigentlich das Gegenteil fragen, um den Blick mehr ins Positive zu lenken. Aber wisst ihr was: Ich will auch nicht immer krampfhaft auf das Gute gucken. Das kann sicher helfen, aber manchmal macht mir persönlich das sehr viel Stress. Und deswegen schaut meine Frage der Woche heute mal da hin, wo es vielleicht nicht ganz so schön ist.
Gestern erst …
Auf der banalen und ausweichenden Ebene kann ich sagen: Gestern erst. Da war ich nämlich beim Zahnarzt und habe eine Zahnreinigung machen lassen. Und ja, ich weiß, wichtig und gut und so, aber ich mag das überhaupt nicht. Mir tut das immer alles weh, mich überfordern die vielen Geräte und Geräusche und ich bin jedes Mal froh, wenn es heißt: „So, jetzt nur noch das Gel auftragen und dann bitte eine Stunde nichts essen und trinken.“ Dass ich dafür auch noch (recht viel) Geld bezahle, erschließt sich mir ja irgendwie auch nicht. Aber gut, Zähne sind wichtig, also mache ich das.
Ich könnte die Antwort jetzt so stehen lassen und sie stimmt, aber wir alle wissen, dass es bei diesen Fragen ja eigentlich um mehr geht. Dass es tiefer gehen soll, wenn wir uns selbst besser kennen lernen wollen. Und deswegen lautet die Antwort dann wohl eher: Neulich, auf einer Party.
Should I stay or should I go?
Schon im Vorfeld dachte ich: Ich weiß nicht, ob das so mein Vibe ist, ob mir das gefallen wird. Aber gut, mal rauskommen, andere Leute treffen, Dinge für mich machen, warum also nicht. Also bin ich hin und war ehrlich gesagt die meiste Zeit überfordert. Zuviele Menschen, zuviele Gerüche, alles zuviel. Vielleicht bin ich das nicht mehr gewohnt nach den Corona-Jahren, vielleicht war es auch noch nie so richtig meins. Jedenfalls habe ich mich nicht besonders gut gefühlt.
Was die Situation sicherlich nicht besser gemacht hat: Ich habe beschlossen, ich muss bis zu einer bestimmten Uhrzeit durchhalten. Weil vielleicht ja doch noch alles gut wird, weil ich merke, es ist vielleicht doch ganz witzig. Niemand der Anwesenden konnte irgendwas für meine Laune, es lag wirklich allein an mir. Es hat einfach nicht gepasst. Und hätte ich mir das selbst schon frühzeitig eingestanden, alles wäre gut gewesen. Aber ich blieb und überforderte mich unnötigerweise damit noch mehr. Am Ende dieser Spirale stand dann: Ich fühle mich so gar nicht gut, warum habe ich das gemacht.
It’s me, hi, Iam the problem
Dieses negative Selbstgespräch hat die Stimmung nicht gerade gehoben und ich gebe zu, ich denke noch immer darüber nach, warum ich nicht einfach gegangen bin, als ich gemerkt habe: Das wird heute nichts mit uns, derParty und mir. Sind wir so auf Durchhalten gepolt? Oder ist das ein Problem, das nur mich betrifft? Wie ist das bei euch? Oder, wenn ihr dazu nichts sagen wollt: Wann habt ihr das letzte Mal etwas getan, dass sich nicht gut angefühlt hat?