Wann hast du zum letzten Mal über dein Elternsein nachgedacht? – unerwartet ich

Die ehrliche Antwort auf die Frage ist eher: wann denke ich nicht darüber nach? Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass es viele Eltern gibt, die nicht dauernd darüber nachdenken ob das, was sie gerade machen nun wirklich richtig ist. Und ich stelle mir das sehr entspannend vor, wenn man eine gute Balance zwischen Interesse am Kind und laissez-faire hinbekommt.

Im Flow läuft es gut

Ich bin nicht wirklich überzeugt davon, dass ich das schaffe. An manchen Tagen sicherlich, da sind wir alle im Flow und es läuft gut. Oft ist das im Urlaub so, wenn es nicht noch 10 berufliche Termine und den Druck von Kita und Schule gibt. Ich schreibe bewusst Schule und Kita, denn außerhalb davon haben wir eigentlich keine Termine. Das war etwas, das mir immer wichtig war, dass die Kinder nicht die ganze Woche noch vollgeballert sind mit Terminen.


Und während ich das schreibe, merke ich, dass ich darüber nachdenke ob das nicht auch falsch ist. Weil andere Eltern ihren Kindern Hobbys ermöglichen. Weil die Kinder so lernen, an Sachen dran zu bleiben auch wenn sie mal keine Lust auf Tanzen, Fußball oder den Leseclub haben.
In den guten Momenten sage ich mir: Ach komm schon, das lernen die auf andere Weise auch. Sie haben jeweils zwei Geschwister, das bereitet sie auf so vieles im Leben besser vor als jedes Hobby oder meine Erziehung es könnte.

Mache ich alles falsch?

Gleichzeitig kann ich mich darauf ja nicht ausruhen. Es gibt Tage, sehr viele Tage an denen ich denke, ich mache alles falsch. Weil die Kinder das Papier auf dem Boden nicht aufheben auch wenn ich sie schon zehnmal drum gebeten habe. Weil sie sich streiten und beschimpfen, egal wie oft ich sage, dass das keine Art ist, miteinander umzugehen. Gefühlt fruchtet das Gesagte überhaupt nicht. Dann zweifel ich an mir. Und da hilft es nur wenig, dass mir andere Eltern versichern, dass es bei ihnen auch so ist.


Ein kleines Durchatmen kommt, wenn ich sehe wie sozial sie sind, wie sie mit anderen umgehen und für andere und ihre Geschwister einstehen. Die Momente halten nur nicht besonders lange.
Und dann geht das Gedankenkarussell wieder von vorn los

Wie ist das bei euch? Wie oft (und was) denkt ihr über eure Elternrolle?

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3 Antworten

  1. Anne sagt:

    Guten Morgen,
    ich denke auch viel über meine Elternrolle nach.
    Das Was lässt sich glaube ich in zwei Punkte zusammenfassen. Einmal ist es eine großartige Chance Lieben zu lernen. Nicht lieben im Sinne von ich habe ein angenehmes Gefühl im Beisein des anderen, sondern Fürsorge, zu lernen einer Person das Gefühl geliebt zu werden schenken oder Unterstützung in Schwierigkeiten oder eine Schulter zum Anlehnen oder ein Ohr oder aufbauende Worte oder auch Führung, wobei ich den letzten Punkt heikel sehe, wohin ich aus welchen Gründen auch immer führe, ist nicht unbedingt das, was der andere Mensch (oder man selbst, man braucht ja auch Liebe) gerade braucht.
    Gleichsam kann man daran und an den gesellschaftlichen und internalisierten Erwartungen nur scheitern. Womit wir wieder beim ersten Punkt sind, im Scheitern braucht mann die Liebe besonders.
    Habt einen schönen Tag

  2. ich fühl dich so so sehr. Hier ist grad das Essen ein Riesenthema. Früher (wann war das?) haben sie mehr probiert, auch Früchte und Gemüse. Gerade gehen fast nur Teigwaren oder Risotto ohne nix oder Omeletten und ich frage mich, wo ich den falschen Abzweiger genommen habe…

  1. September 17, 2023

    […] alle solche Menschen und Worte manchmal in unserem Leben brauchen. Deswegen ist die Idee von unerwartet ich, meinen Mittwochsfragen auch genau die: Wir sind alle zusammen, und zusammen sind wir […]

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