Von schlechter Laune – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende war die Laune irgendwie im Keller. Also weniger bei uns Eltern als mehr so beim Runzelfüßchen. Aber klar wirkt sich das auch auf uns alle aus. Das kennt ihr doch auch, oder?
Samstag, 05. März 2016
Der Morgen begann sehr sehr früh. Eigentlich schläft das Runzelfüßchen, so zwischen uns gekuschelt gern mal ein bißchen länger – also was Kinder halt so unter länger verstehen. Diesmal war die Nacht aber kurz vor sieben Uhr vorbei und das Kind latent motzig. Sie wollte Bücher vorgelesen bekommen. Hat der Papa gemacht. Als er dann auf Toilette gehen wollte schrie sie wütend zehn Minuten um sich. Jaa, so macht Ausstehen Spaß. Alle Angebote, sie möge doch hinterhergehen wurde übrigens in Grund und Boden gebrüllt.
Wir bekamen Besuch. Der liebe Fratz und seine Mama kamen zum Spielen vorbei und hatten fürs Baby sogar ein Geschenk im Gepäck. Und nein, die Farbe verrät das Geschlecht nicht. Das wissen wir noch immer nicht. Aber die Freundin weiß, dass wir eher farbneutral sind und diese Sterne sind es ja auch. Ich habe mich super drüber gefreut. Das Runzelfüßchen eher weniger. sie versuchte den Rest vom Wochenende mich zu überzeugen, dass das für sie sei.
Direkt nach dem Spielbesuch kamen Freunde vorbei, die netterweise unsere Spenden für die Notunterkunft und zur Weiterverteilung an Flüchtlinge mitgenommen haben. Der Buggy, den ich von der lieben Anna geborgt hatte, ging in Absprache mit ihr nun an eine Flüchtlingsfamilie, die sonst keine Chance daran hätte.
Wer sich fragt: Ja, ich spende auch für deutsche Mitmenschen, denen es nicht gut geht. Am Donnerstag zum Beispiel gingen sechs Säcke Kleidung an eine Stiftung, die sich um alleinerziehende Mütter aber auch Obdachlose kümmert.
Mittagessen. Jedenfalls fürs Runzelfüßchen und mich. Sie bestimmte, dass ich mit ihrer Gabel essen muss und pickte mir dann den Blumenkohl vom Teller. Ihre Laune war unterirdisch, so dass wir wohl Beide uns auf den Mittagsschlaf gefreut hatten.
Mein Mann besuchte in der Zwischenzeit die Bibliothek und kam mit reicher Beute zurück. Neuer Büchernachschub fürs Kind, was dafür sorgte, dass sie das Wochenende immer wieder mit Büchern nach uns warf. Yeah.
Nach einem eher herausfordernden Tag entschieden wir uns spontan für einen Besuch bei der Pizzeria ums Eck. Soulfood und so. Da taute das Kind übrigens auf uns umgarnte sowohl Personal als auch andere Gäste mit ihrer charmanten Art. Spätestens als sie dem Koch zurief „Hat sehr lecker gekocht“ war sie der Star.
Sonntag, 06. März 2016
Ein Besuch bei den Großeltern und weiteren Verwandten stand auf dem Plan. Dafür forderte das Kind natürlich ein Mitbringsel. Und weil ich sie immer noch nicht an die Nähmaschine lasse macht sie das zweitbeste und bittet mich darum, etwas zu nähen, dass sie verschenken kann. Diesmal entschied sie sich für eine Weste mit einem Wal.
Ein neues Kochbuch aus dem Georg Thieme Verlag. Ich liebe Kochbücher und versinke für einen kurzen Moment auf der Couch im Buch. Was ich jetzt alles machen könnte… Schon springt das Runzelfüßchen zu mir und hält mir sehr energisch ihr Hasenbuch unter die Nase.
Zum Mittagessen wähle ich in abgewandelter Form ein Rezept aus dem Buch. Eigentlich ist das hier French Toast. Ich möchte aber kein Zuckergericht und deswegen bereite ich es einfach als herzhafte Variante mit Käse zu. Das Runzelfüßchen lobt meine „Eier-Brötchen mit Käse“ sehr.
Nach dem Mittagsschlaf geht es zu den Großeltern. Durch den Regen. Die Laune ist mal wieder im Keller, das Runzelfüßchen weigert sich zu laufen. Das ist ihr neuster Tick, sobald der Papa dabei ist. Mit mir allein läuft sie, weil sie verstanden hat, dass ich sie nicht tragen kann. Mit meinem Mann aber verhält es sich ja anders… Die Nerven strapaziert das natürlich trotzdem.
Apfelknusper. Gibt es bei Oma und Opa und das Kind ist für eine kurze Zeit sehr glücklich. Als der Aufbruch naht bricht sie wieder in Tränen aus und schreit und weint und will nicht. Ich verstehe ja, dass es im Moment alles sehr viel für sie ist. Sie ist in einem Alter in dem sie erkennt, dass sie durchaus einen Willen hat und den auch durchsetzen kann. Dazu kommt der Umstand, dass es eben auch ein Baby geben wird und Mama plötzlich vieles nicht mehr machen kann. Aber ganz ehrlich, so fertig wie nach diesem Wochenende war ich schon lange nicht mehr.
Wie andere Familien das Wochenende erlebt haben, erfahrt ihr wie immer bei Susanne.
Habt ihr einen Tipp wie man dem Runzelfüßchen in der aktuellen Situation helfen und ihre Laune etwas heben kann? Ich glaube nämlich, dass sie selbst das alles gar nicht schön findet.
Hallo!
Dein Wochenendbericht hat mich sehr zum Schmunzeln gebracht, haben wir doch seeeehr ähnliches durch. Sobald wir allein mit dem Kind waren, zeigte es die komplette Gefühlspalette, ohne uns auch nur eine leise Ahnung zu vermitteln, was eigentlich ddas richtige Verhalten unsererseits gewesen wäre. �� Ich habe mich zu der Zeit oft verabredet, da es in Gesellschaft entspannt bis charmant alle um den Finger wickelte (abends schien es davon so ermattet, dass es wieder jegliche aufgestauten Gefühle freien Lauf ließ). Ein Tipp? Geduld (haha), eigene Bedürfnisse wie Essen und Toilettengang durchsetzen, aber im Übrigen fünfe grade sein lassen … für die eigenen Nerven und die entspannten Momente genießen. Und natürlich mantramäßig säuseln: Es ist nur eine Phase! Viel Glück!