Papa bloggt: Einschlafen mit zwei Kindern

Eigentlich wollte ich den Artikel „Einschlafzirkus“ nennen, aber meine Frau sprach sich dagegen aus. Zum Einen weil ich weiß, dass Zubettgehen nicht überall gleich gut funktioniert. Zum Anderen weil es bei uns im Moment ganz gut läuft und Zirkus da eben eigentlich nicht passt.
Das Leben mit Kindern ist toll, anregend und bereichernd, aber auch gerne mal anstrengend. Am Ende des Tages wollen Eltern auch ein paar Stunden alleine und für sich haben, bevor sie schlafen gehen. Das ist bei uns nicht anders als bei anderen Familien. Aber wie bringt man denn zwei Kinder zum Einschlafen, wenn es mit einem manchmal schon kompliziert war?

Zwei Eltern bringen zwei Kinder ins Bett

Ich muss zugeben, ich habe keinen dieser besagten Ratgeber gelesen, wie man Kinder gut und stressfrei ins Bett bekommen kann. Aber im Moment bin ich bei uns der Einschlaf-Buddy für unsere Kinder. Ganz am Anfang, nachdem Herrn Annika ein paar Monate auf der Welt war, haben wir die Kinder noch beide gleichzeitig ins Bett gebracht. Das heißt meine Frau hat Herrn Annika ins Bett gebracht, während ich das Runzelfüßchen zum Einschlafen brachte. Schweigend saßen oder lagen wir dabei in unserem Schlafzimmer. Dabei war mal der Eine früher fertig, mal die Andere. Leider konnte derjenige, dessen Kind früher eingeschlafen war, auch nicht früher los, denn das würde das noch nicht schlafende Kind des anderen wieder wach machen. Ein Dilemma.

Wieso kann man nicht zwei Kinder gleichzeitig ins Bett bringen?

Irgendwann im Urlaub kam uns dann die Idee, dass ich auch beide zum Einschlafen bringen könnte. Wir hatten ein sehr breites Bett, Herr Annika lag links neben mir, das Runzelfüßchen rechts. Meine Tochter wünscht sich jeden Abend eine Gute-Nacht-Geschichte und einen Gute-Nacht-Kuss und anschließend noch meine Hand halten. Nicht mehr und nicht weniger. Herr Annika wurde noch gestillt und brauchte danach nur meinen Oberkörper – er warf sich auf mich drauf und schlief nach fünf Minuten ein. Bei meiner Frau konnten es gerne mal 45 Minuten und länger dauern, das Baby schlief, aber im Urlaub waren es bei mir fünf Minuten. Wir wissen nicht, wieso Herr Annika bei mir besser oder ruhiger in den Schlaf finden konnte, aber letztlich ist es egal: ich komme jetzt aus der Nummer eh nicht mehr raus. Sobald ihn Andrea gestillt hat, robbt er zu mir und will auf mir einschlafen.

Nach dem Urlaub das gleiche Bild

Zu Hause nach dem Thailandaufenthalt läuft es auch nicht anders ab. Herrn Annika liegt rechts, das Runzelfüßchen liegt links in ihrem Bett neben unsrem. Durch die Gitterstäbe reiche ihr meine Hand und Herr Annika schläft irgendwie auf mir ein. Da ich dabei liege, schlummere ich auch manchmal weg und werde durch die leisen Schlafgeräusche meiner beiden Kinder geweckt. Jetzt kommt noch ein riskanter Teil: Herr Annika ist ein Baby, was gerne aufwacht und uns erst mal im Bett suchen würde anstatt einfach zu rufen. Also muss ich ihn noch vorsichtig in sein kleines Bett tragen, damit er nicht raus fällt. Aber dabei darf ich ihn natürlich auch nicht wecken. Wenn wir im Bett sind, liegt er dann zwischen uns und die restliche Nacht läuft, wie man schon hier lesen konnte, weit weniger ruhig ab.

Wie vieles im Leben mit Kleinkindern und Babys ist jedes Einschlafritual nur eine Momentaufnahme. Meine Tochter will vielleicht irgendwann nicht mehr meine Hand zum Einschlafen haben und mein Sohn will irgendwann vielleicht nicht mehr kuschelnd auf mir einschlummern. Es wird die Zeit kommen in denen die Kinder einfach ins Bett gehen und ich gar nicht mehr involviert bin. Dann werde ich mich gerne daran erinnern, wie die beiden kuschelnd und Händchen-haltend bei mir eingeschlafen sind.

Bringt bei euch auch einer beide Kinder ins Bett oder ist das eine Gemeinschaftsaufgabe? Seid ihr eher genervt davon und geniest ihr diesen ruhigen Moment noch?

Das könnte dich auch interessieren …

Eine Antwort

  1. Suse sagt:

    Oh, welch ein warmer Artikel. Danke.
    Unsere Kinder sind eigentlich aus dem Alter raus, in dem man Einschlafbegleitung braucht wie die Luft zum Atmen. Und doch geht vieles leichter, wenn eine elterliche Hand den Kopf streichelt beim dahingleiten ins Traumland. Oder sich ein bis zwei Elternteile noch ins Bett dazukuscheln.

    Es gab Phasen, da waren wir genervt. Sehr sogar. Nun, da das Abendritual sich allmählich ändert, vermisse ich es aber auch. Hätte man mir das noch vor zwei Jahren gesagt, ich hätte schluchzend aufgelacht. Alles hat seine Zeit. Auch die Freiheit den Abend so zu verbringen, wie man es sich vorgenommen hat.
    Liebe Grüße
    Suse

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert