Von Genderfragen – Das Wochenende in Bildern

Kennt ihr das, wenn aus ungeplanten, zufälligen Begegnungen schöne Erinnerungen werden, weil etwas so ganz anders verlief als gedacht? Das hatte ich am Ende dieses Wochenendes, das sonst so unfassbar arbeitslastig war, und es zeigt mir einmal mehr, wo ich eigentlich hin will.

Samstag, 29. Mai 2020

Speakerin Andrea Zschocher

Palim, palim die Post ist da. Und ich freue mich wirklich sehr auf die neue Ausgabe Leben & Erziehen. Denn ich durfte die Titelgeschichte übers Wandern mit Kindern schreiben. Außerdem habe ich mit der Kunsttherapeutin Hannah Elsche über Kinderkunst gesprochen. Beim Durchblättern denke ich, ich gebe es zu, darüber nach, wie sehr sich das Magazin verändert hat und ich freue mich einmal mehr, dass ich hier meine Texte veröffentlichen kann. Ist bestimmt irgendwie Schleichwerbung, weil ich das hier zeige, aber gar nicht so gemeint. Sondern einfach nur der Stolz über mein Belegexemplar.

Speakerin Andrea Zschocher

Wir machen den wöchentlichen Coronatest, diesmal scheint sich die Lage schon wieder beruhigt zu haben, denn es ist relativ leer im Testzentrum unserer Wahl. Dann fahren wir einkaufen, weil der Grundstock mal wieder aufgefüllt werden muss und überhaupt. An der Kasse bekommen die Kinder diese Figuren und freuen sich. Ich bin nach dem Einkauf vollkommen entnervt, weil jede*r immer irgendwas von mir will (meist Aufmerksamkeit) und ich einfach nur meine Ruhe möchte. Unfair, die Kinder können das wenig für, aber meine Güte. Ich komme mir vor wie eine dieser Figuren, alles ist zu nah und zuviel.

Speakerin Andrea Zschocher

Sport steht auf dem Plan. Während die Kinder über den Sportplatz flitzen, habe ich ein bisschen Auszeit mit anderen Müttern. Wir gehen spazieren und unterhalten uns. Dieser Austausch tut gut, aber ein bisschen merke ich auch, dass wir uns fremd geworden sind in der lange Zeit, die wir einander nicht gesehen haben. Den Kindern geht es ähnlich, es gibt eine neue Art von Gruppenbildung und auch wenn ich weiß, dass das der Lauf der Dinge ist, hardere ich damit. Weil ich immer denke: Ich ermögliche meinen Kindern zu wenig. Weil wir uns so streng an die Vorgaben halten, erst langsam anfangen uns mit anderen auf dem Spielplatz zu treffen. Andere sind da weiter und das merken meine Kinder und ich frage mich, wie so oft: Verpassen sie zuviel wegen mir?

Speakerin Andrea Zschocher

Zuhause wartet ein Paket auf uns. Am Freitag war Weltspieltag und eine Truhe wurde uns zugeschickt. In solchen Momenten finden meine Kinder meinen Beruf natürlich wieder richtig super und vergessen ganz kurz, wie oft ich sie mit „warte, gleich“ und „ich muss nur noch kurz das Interview vorbereiten“ vertröste. Wir müssen Quizfragen beantworten um das Schloss der Truhe zu öffnen. Drin warten zwei Escape-Spiele. Die verschieben wir auf einen anderen Tag, die Truhe allein ist schon spannend genug.

Speakerin Andrea Zschocher

Abends muss ich arbeiten. Zwei Deadlines liegen in dieser Woche und ich kam einfach noch zu nichts. Und ja, ich weiß, es ist zuviel und ich müsste kürzer treten. Aber was nützt mir das Wissen? Aktuell müssen die Artikel eben fertig werden. Man kann ja immer nur in die Zukunft gerichtet Pläne machen. Außerdem verschicke ich noch mein Schreibaby-Buch an ein paar Menschen, die sich dafür interessieren. Wenn ihr Lust auf ein signiertes Exemplar habt, dann lässt sich das übrigens natürlich auch einrichten. Der arbeitsfreie Abend ist eher kurz, leider.

Sonntag. 30. Mai 2021

Speakerin Andrea Zschocher

Der nächste Morgen beginnt viel zu früh. Die Kinder sind wach und wollen Bespaßung, wir haben wenig Lust. Aber gut, einen Zweijährigen kann man nun mal nicht gut sich selbst überlassen. Außerdem steht ein Geburtstag bevor. Eins der Kinder ist eingeladen, wir verpacken also das Geburtstagsgeschenk fürs Vorschulkind. Und ja, wir verschenken auch Dinge, die wir auf dem Flohmarkt gekauft haben. Da haben die Kinder diese Züge mal gekauft. Ich habe die Eltern des Kindes vorher gefragt, weil ich weiß, dass 2.Hand Geschenken ein totaler Makel anhaftet. Komisch eigentlich, dass wir glauben, nur Neues sei gut, wenn das Alte doch das ist, was das Kind sich wünscht.

Speakerin Andrea Zschocher

Mein Mann muss mit allen Kindern los zum Geburtstag, ich kann nicht mit, weil ich als Speakerin beim Elternbloggercafé eingeladen bin. Das Thema finde ich total spannend und glaube, der Talk war auch gut. Kann ich natürlich selbst schlecht beurteilen, weil ich ja Teil war. Was mich am Ende amüsiert-irritierte: Am Ende des Gesprächs meinte die Moderatorin Franziska, dass mir das Schlusswort gebühren würde. Im Prinzip überflüssig, weil ich mich den beiden Vorredner*innen nur anschließen konnte, sie hatten die für mich wichtigen Punkte schon zusammengefasst. Aber dann ergriff der ebenfalls eingeladene Phillip Scharff vom Mentor Verlag noch mal das Wort, um auf eine gute Kinderbuchliste hinzuweisen, die er vorbereitet hatte. Und ich dachte, wie übrigens auch er selbst, weil wir anschließend noch mal drüber gesprochen haben: Interessante Mechanismen.

Wie gesagt, mir war das Schlusswort an der Stelle nicht wichtig, aber es fällt einfach auf, dass dann ein Mann eben nochmal auch was sagen muss. Ich nehme das Phillip überhaupt nicht übel, wir sprachen anschließend drüber und alles ist gut. Ich schätze den Mentor Verlag sehr, wie ich ja auch im Podcast über Prinzessinnenbücher erzähle. Hier entstehen diverse. klischeefreie (Kinder)bücher, über „Wie du erfolgreich wirst, ohne die Gefühle von Mänern zu verletzen“ habe ich sehr viel Gutes gehört. Und in dem Buch geht es u.a. auch um die Problematik, die mich den Nachmittag über umtreibt.

Ich erzähle es, weil es mich auf einer globaleren Ebene beschäftigt. Wie oft ist es denn der Fall, dass ein Mann eben dann doch noch irgendwas sagen muss? Dass Frauen ins Wort gefallen wird? Dass Frauen um jede Redeminute kämpfen müssen, die sich Männer automatisch nehmen? Nochmal, es geht mir nicht um diesen Moment mit Phillip, ich habe da jetzt nichts verpasst, weil er noch etwas ergänzte und es fiel ihm ja auch auf. Aber das Thema an sich, Sichtbarkeit von Frauen beispielsweise, das beschäftigt mich sehr. Natürlich treibt mich auch die Frage um: Wie wird es meiner Tochter, meinen Söhnen irgendwann ergehen? Hat sich unsere Gesellschaft dann so sehr verändert, dass es paritätischer ist? Sorgt unsere Erziehung dafür, dass soetwas irgendwann gar kein Thema mehr ist? Oder leben wir nicht, wie ich es im Talk auch kritisierte, in einer Blase, die uns suggeriert, alles cool, während das andernorts eben gar nicht der Fall ist.

Und, noch als Randnotiz, auch in der Pressemeldung von Styleranking wird eben Phillip zitiert und nicht Sophie Täuber, die mit Brainy Hamburg nachhaltige, kreative Kindergeburtstage und Feste ausrichtet und ja auch viel aus ihrem Arbeitsalltag mit Kindern und Eltern berichten konnte.

Im Vorfeld des Talks ging ich noch mal die Literatur zu diesem Thema durch und dachte: Da gibt es eigentlich auch gar nicht soviel. Ist es denn in vielen Familien schon ganz selbstverständlich, darauf zu achten, dass Kinder erstmal Kinder sind und wird nicht mehr in Stereotypen gedacht? Oder ist der Markt, wie es so schön heißt, dafür zu klein, weil es die meisten Eltern einfach nicht interessiert? Was glaubt ihr? (Meine Antwort lässt sich hier glaube ich ganz gut ablesen, oder?)

Speakerin Andrea Zschocher

Weil mein Mann mit den Kindern noch unterwegs ist und ich hart dagegen ankämpfe, nicht doch noch schnell etwas wegzuarbeiten, zwinge ich mich aufs Sofa und schaue eine Folge „Blackish“. Solltet ihr die Serie nicht kennen, ganz klare Empfehlung. Ich fühle mich unterhalte und lerne nebenbei noch ganz viel.

Speakerin Andrea Zschocher

Und dann irgendwann am Sonntag Nachmittag, da habe ich dann auch mal Wochenende. So richtig, mit Handy weg und Kinder über den Spielplatz jagen und mit zufällig getroffenen anderen Familien auf der Bank sitzen und sich austauschen. Es tut so unfassbar gut. SO SO gut!

Speakerin Andrea Zschocher

Und apropos Gedankengang von weiter oben: „Das Unwohlsein der modernen Mutter“* von Mareice Kaiser befeuert solche Gedanken natürlich auch immer weiter. Es ist eine spannende Lektüre, auch wenn ich das Gefühl habe, einige Texte in Auszügen zu kennen. Tut dem Lesen aber keinen Abbruch, innerhalb einer Woche habe ich schon 2/3 gelesen. Eine klare Leseempfehlung für alle, die sich für Feminismus und Mutterschaft interessieren. Und, kleine Randnotiz: Für das, was Mareice über das Thema Mental Load schreibt, möchte ich sie fest drücken. Denn genauso empfinde ich es eben auch. Natürlich ist es wichtig, darüber zu sprechen. Aber die Lösung kann nicht heißen: Frauen, regelt das mal.

Gewinnspiel auf Runzelfüßchen

Und dann ist das noch „Nachwehen“*, das Buch von Annika Rösler und Evely Höllrigl Tschaikner. Ich habe, warum auch immer, zwei Rezensionsexemplare erhalten und verlose daher eins der Bücher an euch. Beim ersten Einlesen dachte ich: Ach manno, es ist ja so wie das Buch, was ich immer über Geburten schreiben wollte. Ja, das hängt mir immer noch nach, dass aus euren wunderbaren, berührenden, unvergesslichen Geburtsberichten nicht das Buch geworden ist, was ich mir immer erhofft hatte.

Als ich dann tiefer gelesen habe, kam auch die Erleichterung: Nein, das Buch ist schon an vielen Stellen auch anders, als ich es jemals geplant hätte. Ich bin noch nicht weit genug, um ein abschließendes Urteil zu fällen, aber das, was ich bis jetzt gelesen habe, das holt mich leider dann doch nicht so ab, wie ich gedacht hätte. Liegt vielleicht an meinem Blick auf Geburten, vielleicht auch daran, dass ich finde, nicht jedes Thema müsse hm… salopp? total locker? behandelt werden. Ich kann bis jetzt sagen: So richtig viel Trost finde ich hier nicht. Aber es kann ja noch werden.

Speakerin Andrea Zschocher

Damit ihr euch selbst einen Eindruck verschaffen könnt, verlose ich „Nachwehen“ an euch. Ihr bekommt ein vollkommen ungelesenes Exemplar, ich hab nur das Anschreiben entfernt.

Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
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Teilnehmen könnt ihr auch per Mail, dann bitte an: gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de

Dann gebt im Betreff bitte „Wehe“ an, sonst kann ich die Mail nicht zuordnen.

Wer seine Mailadresse zur möglichen Gewinnbenachrichtigung nicht angeben möchte kann alternativ auch gern eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de schicken.

Hinweis: Die Gewinner müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden unter allen Einsendern von Kommentaren und Mails  ermittelt. Ihr müsst eine Adresse in Deutschland vorweisen können, an die ich den Gewinn verschicken kann. Da ich selbst das Porto trage, kann ich leider nicht ins Ausland versenden.

Hinterlasst bitte einen Namen und eure Mailadresse. Ich werde den Gewinner per Mail benachrichtigen. Ihr müsst innerhalb von drei Tagen eure Postadresse mitteilen, sonst verfällt der Gewinnanspruch und ich lose erneut aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Teilnahmeschluss ist der 06. Juni 2021 um 23:59 Uhr
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Viel Glück!

Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.

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2 Antworten

  1. AnnaM sagt:

    Hallo, ich würde gern das Buch lesen und deswegen an der Verlosung teilnehmen.

  1. Juni 13, 2021

    […] neulich im Kinderbuchleben-Podcast vorgestellt und kann es euch nur empfehlen. Weil der Mentor Verlag ja auch im EBC teilgenommen hat (ihr könnt, wenn ihr wollt nochmal nachlesen, wie das so lief), gibt es dieses großartige […]

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