Salzburg und Bamberg mit Kindern – Das Wochenende in Bildern
Wir waren ein paar Tage unterwegs, die Winterferien nutzen. Tatsächlich war für mich auch ein bisschen Arbeit damit verbunden, aber reisend arbeiten finde ich durchaus ganz erträglich. Dieses Wochenende stand im Zeichen der Rückreise, von Salzburg ging es nach Bamberg und von dort nach Berlin. Unseren Zwischenhalt mochten die Kinder wegen einer bestimmten Figur ganz besonders.
Samstag, 04. Februar 2023
Ich hatte Lust auf blaue Mascara und habe sie mir in Salzburg gekauft. Aber irgendwas ist da schief gelaufen, denn während auf dem Bürstchen blau steht, ist in der Tube nur schwarze Farbe drin. Noch dazu riecht die nicht wirklich gut, eher so als hätte sie schon eine Weile offen gestanden. Für mich ist das tatsächlich eher ein Hinweis darauf, zukünftig nicht spontan irgendwas zu kaufen, was nicht in irgendeiner Weise eine Originalverpackung hat, jedenfalls wenn ich damit in die Nähe meiner Augen möchte (und mir würde ein kleiner Streifen schon reichen der zeigt: Originalverpackt). So gern wie ich Second Hand kaufe, tatsächlich finde ich das bei Kosmetikartikel wie Cremes, Mascara etc. nicht passend.
Wir wollen vor dem ersten Teil der Rückreise eigentlich noch durch Salzburg wandern und ins Haus der Natur. Aber es schneit so massiv (kann man auf meinem Schal nicht wirklich sehen), dass wir nicht wirklich weit kommen, bevor wir alle ordentlich nass sind. Zugegeben, auf Schnee waren wir nicht eingestellt. Wir beschließen, dass es nach einem Frühstück und einem kleinen Spaziergang durch den Schnee zurück zum Auto dann leider Zeit ist Richtung Berlin aufzubrechen.
Leider staut es sich fast den gesamten Weg zwischen Salzburg und unserem nächsten Ziel, Bamberg. Wir machen irgendwann Pause weil die Laune im Keller ist und wir uns alle bewegen wollen. Ich entdecke in einem Laden diese kleinen Bällchen und finde sie sehr lecker. Die Kinder mögen sie auch. Natürlich ist das kein supergesunder Snack, aber um die Laune zu heben auf nervigen Autofahrten finde ich das vollkommen ok (auch wenn mich die Zutat Bananenpulver durchaus irritiert).
Den Nagellack habe ich auf einem Foto bei Instagram schon gezeigt, es kamen dazu ein paar Nachfragen: Es handelt sich um einen Überlack, ich hab den einfach so auf die Fingernägel gepinselt und mag das gar nicht mal so gern. Weil das Gefühl auf den Nägeln schon sehr fremd ist.
Stunden später sind wir endlich in Bamberg, checken im Hotel ein (dazu später mehr) und machen uns dann auf die Suche nach einem Platz zum Abendessen. Das ist mit Kindern ja nicht immer ganz so einfach, eins der Kinder mag beispielsweise keine Pommes, eins mag das meiste was es überall gibt aus Prinzip nicht. Wir versuchen es trotzdem in einem Laden für veganes Fast Food. Die Mitarbeitenden sind super nett, die Stimmung ist entspannt und am Ende finden alle irgendwas, das sie essen wollen. Ich selbst mag Fleischersatzprodukte auch nicht wirklich, ich mag den Geschmack nicht und würde immer eher bei einem Burger aus Gemüse zuschlagen, als bei einem aus Soja oder Seitan.
Vor dem Schlafen gehen probiert die Neunjährige eine Tuchmaske aus. Was man eben so macht, wenn wir mal die Möglichkeit haben, eine Nacht ohne die Jungs zu verbringen. Wir mussten zwei Zimmer buchen, das ist ja leider oft der Standard. Das ärgert mich auch gar nicht mal so sehr, eher die Tatsache, dass es vor Ort knapp 20 € teurer ist als online. Ich hatte mehrfach versucht online zu buchen, nach der Eingabe meiner Daten bekam ich allerdings immer eine Fehlermeldung. Als ich die Angestellte im Hotel darauf anspreche, zuckt sie mit den Schultern und rechnet mir vor, was ich jetzt bezahlen muss. Und das dann drei mal.
Was mich ärgert ist tatsächlich die Art mit Gästen umzugehen. Sie hätte ja sagen können: Ach Mist, ich kann nichts tun, gebe den Fehler aber weiter. Stattdessen wurde ich darum gebeten zu beweisen, dass ich am Vortag versucht hatte die Zimmer zu dem billigeren Preis zu buchen. Ich habe aber keine Screenshots gemacht, sondern, nachdem das nicht klappte, im Hotel angerufen und reserviert. Ebenfalls auch mit dem Hinweis darauf, dass das Buchen auf der hoteleigenen Website nicht möglich ist.
Die Nacht ist kurz, die Zimmer sind sehr hellhörig, man hört jeden Klogang und das Heimkommen aller anderen Gäste im ganzen Haus, außerdem bläst dauerhaft die Lüftung lautstark, die sich aber nicht abstellen lässt. Ich freue mich tatsächlich auf zuhause, obwohl ich eigentlich immer sehr gern unterwegs bin.
Sonntag, 05. Februar 2023
Frühstück! Und während wir uns durchs Buffet essen, höre ich dabei zu, dass die Hotelangestellten auch zu anderen Gästen und einem herbeigerufenen Arzt für einen Verletzten nicht gerade freundlich sind. Jede*r hat mal einen schlechten Tag, natürlich. Aber ganz ehrlich, wenn man alle die sich mit einer Frage an das Hotelpersonal wendet, so abkanzelt, wird das Hotel irgendwann leer bleiben.
Bevor wir uns auf den Weg in die Altstadt von Bamberg machen, komme ich noch mit dem Verletzten ins Gespräch. Mein journalistischer Spürsinn steht einfach niemals still (meine Familie nennt das übrigens einfach Neugier…) Er ist, so erzählt er, Opfer eines Übergriffs geworden und lebt nun, weil er sich selbst nicht versorgen kann, für einige Zeit im Hotel. Mich machen solche Gespräche demütig, weil sie zum einen zeigen wie wichtig Zivilcourage ist, zum anderen aber auch, dass ich Menschen habe, die sich um mich kümmern würden, wenn es hart auf hart käme.
Auf in die Altstadt von Bamberg. Die Kinder haben es eilig, sie haben gehört, dass es hier das Haus vom Sams geben soll. Ich gestehe, ich habe mich im Vorfeld überhaupt nicht über die Stadt informiert, ich finde es bei so einer kurzen Aufenthaltsdauer immer schön, mich einfach treiben zu lassen und zu schauen, was ich entdecke. Aber die Kinder haben einen Plan.
Und tada, da ist sie. Die Tür zum „Sams-Haus“ in Bamberg. Es gibt sogar eine Klingel für Frau Rothkohl… Die Kinder sind trotzdem enttäuscht, dass da jetzt kein Sams hinter der Tür wartet. Es handelt sich um die Tür die in den Sams-Filmen gezeigt wird, sie diente als Drehort. Es handelt sich aber um ein normales Wohnhaus und es deutet auch nichts, außer dem Rothkohl-Schild, auf das Sams hin.
Wir laufen weiter und landen schließlich beim Bäcker. Wo wir in Salzburg schon nicht mehr ins Kaffeehaus konnten, holen wir das hier nach. Leider sind die Quarkbällchen total versalzen. Als wir nachfragen, wird uns mitgeteilt, dass das heute morgen ein Versehen war. Und ich wundere mich, dass sie dann trotzdem verkauft werden, denn die Verkäuferin wusste davon, dass die Dinger total salzig sind. Bin ich zu kleinlich, wenn ich dann denke: „Ok, passiert, aber wenn man dann feststellt, dass die nicht essbar sind, dann kann man die auch nicht mehr verkaufen.“ Stattdessen schien die Idee ja zu sein: Wir verkaufen es trotzdem, vielleicht fällt es nicht auf. Und wir haben zwei Packungen davon gekauft …
Wir machen uns auf den Weg zum Auto, ich muss noch ein letztes Mal mit dem Hotelpersonal sprechen, weil wir, trotz Bezahlung, nicht vom Parkplatz kommen. Während ich einfach stehen gelassen werde, lästern zwei Angestellte über eine Dritte und ich denke: Wenn man sowas vor Gästen macht, wundert mich nichts. Ich bin froh, dass diese Erfahrung hinter mir liegt, hier werden wir definitiv nicht noch mal übernachten. Obwohl ich mir Bamberg gern noch mal ausführlicher anschauen wollen würde.
Der Rückweg zieht sich, aber es gibt zum Glück keinen Stau. Als wir wieder zuhause sind, geht sofort der Alltag wieder los. Morgen fängt die Schule wieder an und es müssen noch Stifte angespitzt, Füller befüllt und Hausaufgabenhefte vorgeschrieben werden.
Kommt gut in die neue Woche. Habt ihr auch schon mal so schräge Hotelerfahrungen gemacht? Oder bin ich da zu streng?