Von Migräne mit Kindern – Das Wochenende in Bildern

Dieses Wochenende war ein irgendwie fieses. Also in Bezug auf meine Migräne. Ich hasse es so sehr, wie oft sich diese Erkrankung einfach anschleicht und ich abends mit einem guten Gefühl schlafen gehe und morgens beinahe lebensunfähig aufwache. Und ja ich weiß, dass ist für andere sicher nicht ganz so spannend zu lesen. Aber nun ja, Migräne macht leider einen großen Teil meines Lebens aus und versaut mir so oft meine Tage, dass ich denke, es ist schon wichtig, das auch sichtbar zu machen. Denn ich bin ja nicht die Einzige, die schwere Migräne und Kinder hat. Aber was es eben noch oft gibt, sind extrem viele Vorurteile in Bezug auf die Erkrankung.

Samstag, 11. Februar 2023

Wochenende mit Kindern Runzelfuesschen

Der Samstag startet recht spät aber dafür mit Pancakes. Mein Mann und ich waren am Vorabend zusammen (!) auf dem Thees Uhlmann- Konzert. Mein Sohn war recht traurig, dass er nicht mitkommen durfte, er mag die Lieder sehr gern. Ich fand den Abend wirklich schön und gleichzeitig bleibe ich mit einem große Widerspruch in mir zurück. Denn es war ein Benefiz-Konzert um Spenden für die Erdbebenopfer in Syrien und der Türkei zu unterstützen, eine wichtige Sache für die ich sowieso schon gespendet habe. Und klar ist es toll, dass ich einen netten Abend habe, aber gleichzeitig ist es schwer auszuhalten, dass anderswo auf der Welt Menschen genau das nicht haben, dass die um ihr Leben, um das Leben ihrer Liebsten bangen müssen oder um andere trauern. Ich weiß, dass das im Prinzip ein immerwährendes Problem ist. Und dennoch belastet es mich immer wieder. Wie geht ihr denn mit der Gleichzeitigkeit von Dingen um?

Auch jetzt, während ich das schreibe, denke ich: Schön gemacht, Andrea, wie bitte kriegst du jetzt die Kurve zur Banalität deines Lebens? Deswegen: Es gab morgens Pancakes. Wir haben so einen Sandwichtoaster der auswechselbare Platten hat und eben auch Waffel oder Pancakes backen kann. Und deswegen gibt es das recht häufig zum Frühstück, immer dann wenn die Stimmung gerade besser sein könnte.

Wochenende mit Kindern Runzelfuesschen

Ich gehe mit einem Kind in die Bibliothek. Es ist ja kein Geheimnis, dass ich viellesende Kinder sehr mag, aber ein bisschen sprengt das gerade unsere Kapazitäten. Denn die Neunjährige liest an einem Wochenende auch mal vier „Dork Diaries“ Bände aus. Aber zum Glück haben viele Bibliotheken in Berlin auch am Sonntag offen, um Menschen in diesen Zeiten einen warmen Zufluchtsort zu bieten. Ich kann das sehr empfehlen. Und für mich selbst habe ich auch noch zwei Bücher ergattert.

Wochenende mit Kindern Runzelfuesschen

Die Kinder wachsen und einige der Klamotten lassen sich einfach nicht weitervererben. Deswegen fahre ich mit dem Jüngsten zum Alexanderplatz, in den Second Hand Laden. Vorher müssen wir natürlich beim Fernsehturm vorbei schauen und bewundern, dass er im Laufe unseres Aufenthaltes immer weniger zu sehen ist. Das Wetter ist wirklich grauselig.

Wir werden im Humana fündig, es gibt Hosen und Pullis und eine Latzhose die der Jüngste gar nicht mehr aus der Hand geben will. Ist das eigentlich irgendwie eine Alterssache? Ich habe das Gefühl, die Kinder mochten alle in einem bestimmten Zeitraum super gern Latzhosen und dann entwickelten sie eine totale Abneigung dagegen. Jedenfalls kehren wir irgendwann mit vollem Beutel wieder nach Hause zurück und die Geschwister freuen sich, weil für sie auch was abgefallen ist. Hosen sind hier gerade so ein Dauerthema in allen Größen…

Wochenende mit Kindern Runzelfuesschen

Hab ich eigentlich schon meinen Pulli erwähnt, der mir gute Laune macht? Den Rest des Tages verbringen wir mit lesen, kuscheln und Abendessen. Es dauert ewig bis die Kinder einschlafen obwohl sie eigentlich müde sind.

Mein Mann und ich versacken vor Netflix, wir gucken den neuen Film „Your place or mine“ mit Reese Witherspoon und Ashton Kutcher. Typische RomCom, ich weiß nicht, mich holt das irgendwie nicht so ab, es ist mir zu platt und zu wenig spannend. Da kann ich „You People“, ebenfalls auf Netflix, definitiv mehr empfehlen.

Sonntag, 12. Februar 2023

Wochenende mit Kindern Runzelfuesschen

Der Tag beginnt extrem bescheiden. Ich erwache mit Migräne. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das nicht noch ätzender finde, als wenn sie sich so von hinten anschleicht.Denn aufwachen und sofort den Wunsch verspühren sich den Kopf abzureißen, ist definitiv kein Spaß.

Ich suche, schon halb blind, nach meinen Medikamenten, aber sie helfen nicht so richtig. Ich versuche also alles um mich herum auszublenden, was bei drei Kindern mit viel Bewegungs- und Mitteilungsdrang defintiv eine Herausforderung ist. Ich scheuche sie aus dem Schlafzimmer, aber ich höre sie weiterhin und möchte mir eigentlich gern den Kopf abtrennen. Klingt sehr drastisch, ist aber die Wahrheit. Ich hasse alles an diesen Migränetagen, weil es sich immer so anfühlt als würde mein Leben aus den Fugen geraten und ich wäre vor lauter Schmerzen nicht mehr zurechnungsfähig. Und natürlich werde ich dann ungerecht und schlecht gelaunt, was zu noch mehr Geschrei bei den Kindern führt. Es ist ein ewiger Kreislauf aus Nervigkeit und ja, ich tue mir selbst da oft auch leid.

Die Tabletten wirken irgendwann dann doch, aber nicht so, dass ich komplett schmerzfrei bin. Ich setze es gedanklich auf meine Liste für den nächsten Besuch beim Spezialisten, vermute aber, dass ich es doch wieder vergessen werde. Vielleicht nehme ich sie auch zu oft? Ich achte darauf, nicht mehr als 10 mal im Monat Schmerzmittel aller Art zu nehmen, aber sie wirken eben nicht immer gleich gut. Und ja, ich weiß, dass das heute viel Gejammer ist und nicht zu meinen Anfangsgedanken passt. Aber Migräne vernebelt alles.

Am Nachmittag fühle ich mich noch wackelig auf den Beinen, will mich aber gern wenigstens ein bisschen bewegen. Also laufen wir eine Runde um den Block. Die Migräne merke ich trotzdem noch, aber inzwischen dumpfer.

Und wer sich fragt: Sind in Berlin nicht Wahlen? Jap, aber ich habe schon vor Wochen per Briefwahl abgestimmt.

Links der Woche

Die Interviews mit Janin Ullmann , Bastian Pastewka und Jerry Hoffmann zu „Maurice der Kater“ sind online. Ihr könnt sie hier nachlesen oder eine Zusammenfassung im Video anschauen:

Kommt gut in die neue Wochen, ohne Schmerzen und Sorgen. Und berichtet gern mal wie ihr mit der Gleichzeitigkeit von all diesen Gefühlen umgeht.

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