Neue Bücher – Das Wochenende in Büchern

Ein Bibliotheksbesuch! Seit Dezember waren wir nicht mehr dort, für die Kinder war dieses Wochenende also ein absolutes Highlight. Und ja, es hat mich schon sehr berührt zu sehen, wie sehr sie sich über diese Kleinigkeit gefreut haben. Weil es ein Stück Normalität schenkt, dass wir dort unterwegs waren. Dabei ist in diesen Zeiten gar nichts normal. Deswegen gehts diesmal auch um Schnelltests, Sorgen und Bücherglück.

Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.

Samstag, 13. März 2021

Wochenende in Büchern

Ich denke an meine Freundin Susanne. Ihr Buch „Frei und unverbogen„* passt so gut in diese Zeit. Und gleichzeitig zeigt gerade diese Zeit ja, dass unsere Kinder so nicht groß werden, weder wirklich frei noch unverbogen. Was ein bisschen zynisch ist, denn natürlich genießen viele Kinder hier viel mehr Freiheiten als anderswo auf der Welt. Aber es gibt eben viel zu tun. Ich zweifel gerade sehr an der Schule. Es häufen sich aus meinen Augen irrwitzige Mails und Anforderungen aneinander. Und auch wenn von uns aus kein Leistungsdruck aufs Kind gemacht wird, natürlich spürt sie den. Und natürlich merkt sie, egal wie gut wir das fernhalten wollen, wie unfrei wir uns fühlen. Denn ich möchte mein Kind nicht in die Schule geben bei der aktuellen Entwicklung. Und ich muss das auch nicht, die Präsenzpflicht ist in Berlin ausgesetzt. ABER: Jede Mail mit Aufgaben signalisiert auch: Es wird weiter und weiter im Stoff gegangen. Und die allermeisten Kinder sind in der Klasse. Wir Eltern können die Schule zusätzlich zu unserer Erwerbsarbeit nicht auffangen. Die Schüler:innen sind wieder an der Schule, unser Kind fehlt. Und das ist schwer fürs sie, verständlicherweise.

Auch deswegen waren wir am Freitag zum freiwilligen Schnelltest. Und äh, können wir da mal bitte drüber reden? Ich bin da hin mit der Vorstellung es gäbe einen Spucktest oder etwas in der Art. Aber äh, nein. Es war das unangenehmste, was mir seit langer Zeit passiert ist. Das Stäbchen wurde sehr tief in die Nase eingeführt und dann 5 Sekunden rumgeschabt. Soweit, so normal, jedenfalls für die, die wissen wie so ein Schnelltest funktioniert. Aber ich wusste es eben nicht. Und frage mich deswegen wie viele Menschen sich das wirklich zweimal pro Woche antun. Wie kann denn immer die Rede von Schnelltests als wichtige Stütze die Rede sein, wenn das so scheiße unangenehm ist, dass ich überzeugt davon bin, dass viele darauf lieber verzichten? Und, ich würde auch nicht wollen, dass in Kita und Schule plötzlich jemand meinem Kind da zweimal die Woche die Nase im Rachenraum abstreicht. (Mir wurde im Testzentrum erklärt, bei Siebenjährigen wird in

der Nase abgestrichen, bei Vierjährigen im Rachen) Vermutlich ist das alles eine Frage der Gewöhnung, ABER: ich habe nie darüber gelesen, was so ein Schnelltest beinhaltet. Und frage mich nun, ob die Schnelltests, die es ja schon zu kaufen gab nach dem gleichen Prinzip funktionieren. Denn ich habe mich mit den zwei Leuten im Testzentrum noch ein bisschen unterhalten (während sie das Stäbchen auspackten) und sie meinten, dass es keinen Sinn machen würde, einen Abstrich irgendwo anders als ganz hinten im Rachenraum zu nehmen, um Corona nachzuweisen. Ich verstehe das, ich finde auch gut, dass es so gründlich war. Aber ich hätte es gern vorher gewusst.

Wochenende in Büchern

DAS Highlight der Kinder. Wir fahren in die Bibliothek. Zum einen, weil wir einige Sachen zurückgeben müssen, die von anderen vorbestellt wurden. Aber auch, weil das Wetter so furchtbar ist, dass ein Spaziergang im Wald keine Option ist. Wir haben Glück, es ist total leer, wir sind fast allein in der Kinder- und Jugendbibliothek. Und es rührt mich zu sehen, wie sehr die Drei sich freuen, dass sie endlich wieder Bücher stöbern dürfen. Wie ihr wisst, sind wir vor Corona ja fast jedes Wochenende in der Bibliothek, seit einem Jahr sind die Besuche rar. Und nun waren wir ganz ohne Anstehen und fast allein dort. Es tat ihnen und uns so gut.

Wochenende in Büchern

Und schaut mal, was ich in der Bibliothek auch entdeckt habe. Ich war so aufgeregt, dass ich nicht auf die Idee kam, das zusammen zu fotografieren, deswegen jetzt diese „hübsche“ Collage. Meine beiden Bücher in einer unserer Lieblingsbibliotheken. Es ist ein ganz schönes und aufregendes Gefühl.

Am Freitag habe ich mit Isabel von „Little years“ über „Wie du dein Schreibaby beruhigst„* für ihren Podcast gesprochen. Das Ergebnis gibt es nächste Woche und auch das ist ziemlich spannend. Ich verlinke es euch dann natürlich hier. Ach, und apropos, es gibt mein Buch jetzt auch als Hörbuch! Das habe ich letzte Woche tatsächlich zufällig entdeckt, aber ich habe mich sehr drüber gefreut.

Wenn jemand Lust auf ein Podcastgespräch zur Wackelzahnpubertät hat (oder ein Interview oder was auch immer) dann meldet euch gern. Ich hab das Gefühl, dass viele Podcasts sich nur über die Baby- und Kleinkindzeit drehen, dabei wird es danach doch auch spannend. Und ich glaube ja, auf die Phase zwischen „nicht mehr klein und noch nicht groß„* achten wir noch viel zu wenig.

Wochenende in Büchern

Das ist übrigens meine Ausbeute aus der Bibliothek. Und ich freue mich aus unterschiedlichen Gründen über diese sehr verschiedenen Bücher. „Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit„* von Mai Thi Nguyen-Kim widmet sich einem so wichtigen Thema. Haben wir das Streiten verlernt? Und wieso ist das so schwer, wissenschaftliche Studien anzuerkennen, wenn sie nicht zur eigenen Meinung passen? (Hier nochmal ganz explizit, ich werde, trotz der Erfahrung mit dem Schnelltest natürlich weitere Tests machen, die Termine stehen schon fest).

Der Tausch„* interessiert mich, weil ich mal irgendwo eine Leseprobe gefunden hatte und das Thema ganz gut fand. Eine Frau will aus ihrer gewaltvollen Ehe ausbrechen und verschwinden und tauscht dann das Leben mit einer anderen. Vermutlich hätte ich mir das Buch aus Neugier auch gekauft, aber so ist es natürlich viel besser.

Und das Thema „Stress„* treibt ja gerade viele von uns um, oder? Ich habe neulich ein Interview mit einer Expertin für Burnout-Prävention gemacht und dachte mir: Da lese ich doch mal tiefer rein. Also wann auch immer ich dann wirklich die Zeit dafür finde.

Sonntag, 14. März 2021

Wochenende in Büchern

Michel in der Suppenschüssel„* in neuer Optik. Ich mochte das alte Design, das glaube ich sehr sehr viele Liebhaber:innen hat, überhaupt nicht. Jetzt lesen wir also Michel und irgendwie muss ich damit noch warm werden. Denn wenn das Kind eingesperrt wird um über seine Fehler nachzudenken, dann fürchte ich, dass das die Lebenswelt von Kindern auch heute noch ist. Aber meinen Kindern ist das sehr fern und es regt sie auf und auch wenn Michel nicht leidet, sie tun es. Ein zweischneidiges Schwert irgendwie. Wie geht ihr damit um? Denn natürlich lieben sie seinen Ideenreichtum und seinen Witz auch sehr.

Wochenende in Büchern

Vorlesestunde von der Siebenjährigen. Ich mag die Reihe „Little people, big dreams„* sehr gern und weil auf jeder Seite nur wenige Sätze stehen, liest die Erstklässlerin uns allen vor. Danach holt sie noch die Olchis und ein weiteres Buch und mich freut diese Leselust so unendlich. Weil es nichts ist, wozu wir sie drängen müssen, weil es ihr von ihr aus Freude macht. Auch wenn sie nicht so richtig Lust auf gaaaanz gründliches Lesen hat, manche Worte werden einfach verschluckt. Aber das ist vermutlich sehr normal.

Dir Brüder lauschen gebannt und schieben ihr weitere Bücher auf den Schoß.

Wochenende in Büchern

Und dann öffne ich die Post vom Wochenende. Wir waren Samstag so viel unterwegs, dass ich es vergessen habe. Da unser Sonntag zu weiten Teilen nur aus (Vor)Lesen besteht, passt das Buch „Selfcare für Mamas„* von Daniela Gaigg und Linda Syllaba ganz gut ins Konzept. Das werde ich mir dann in den nächsten Wochen mal genauer zu Gemüte führen, das erste Durchblättern ist aber schon sehr vielversprechend.

Wochenende in Büchern

Die Kinder sind kurz im Regenschauer unterwegs während ich an einem Artikel sitze. Dann beginnt der typische sonntägliche Ablauf und ich bereite etwas für die kommende Woche auf dem Blog vor. Denn wir haben den siebten Geburtstag vom Runzelfüßchen Blog doch gar nicht adäquat gefeiert. Und das holen wir jetzt einfach nach, dachte ich mir. Mit, passend zum Wochenende in Büchern, gaaanz vielen Buchgewinnen. Morgen dann mehr.

Links der Woche

Habt ihr „Angriff auf unsere Kinder“ bei RTL gesehen? Es geht um Cybergrooming und sexuelle Übergriffe auf Kindern. Für familie.de habe ich eine Kolumne darüber geschrieben, dass so eine Sendung nur der Anfang sein kann, wenn uns das wirklich ernst ist mit dem Kinderschutz.

Über das Leben mit untröstlich weinenden Babys schreibe ich für den Himbeer-Verlag. Hier lohnt es sich übrigens immer mal zu schauen, was ihr mit euren Kindern in der Stadt erleben könnt.

In Berlin gilt jetzt die medizinische Maskenpflicht auch in Schulen. Finde ich einerseits gut und längst überfällig, anderseits frage ich mich, ob Menschen unter den Bedingungen, unter denen die Kinder in der Schule lernen sollen, ins Büro gehen würden. Wie geht es euch mit euren Kindern in diesen Zeiten? Seid ihr ebenso unsicher wie ich oder schwangt ihr gar nicht (weil es auch nicht möglich ist). Und bitte, wie waren eure Schnelltests?

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Eine Antwort

  1. Lena sagt:

    Guten Morgen,

    ich finde es so spannend, dass Du auch immer wieder über Euren Umgang mit der ganzen Corona-Situation schreibst. Wir fühlen uns hier in unserem Umkreis nämlich irgendwie wie die Ausnahme, die „Komischen“, die übervorsichtig sind und ihr Kind zuhause behalten. Morgens sind die Spielplätze völlig leer (was natürlich für uns gut ist), die Kinder gehen alle in die Kita oder zur Tagesmutter. Und gefühlt hat niemand da ein schlechtes Gefühl.
    Und nur damit das hier niemand falsch versteht: Ich verstehe voll und ganz alle Eltern, die ihre Kinder schicken müssen, weil sie arbeiten müssen, nicht mehr können oder weil sie einfach möchten. Das ist in Ordnung! Wir können es (im Moment!) noch leisten, dass unser Sohn zuhause bleibt, und möchten das so. Ich wollte einfach nur mal schreiben, dass ich es irgendwie auch nett finde, mitzubekommen, dass wir nicht die einzigen sind, die sich einfach nicht wohl fühlen. 😉

    Unser Sohn ist erst anderthalb und war noch nicht lange in der Betreuung. Und sogar für ihn, der noch nicht wirklich „Freunde“ dort hat, tut es mir sooo leid, weil er wirklich gerne gegangen ist. Wie schwierig das sicher für Eure Kinder ist, die ja schon deutlich älter sind! Ich wünsche Euch auf jeden Fall weiterhin ganz viel Kraft und dass die kleinen Momente wie der Büchereibesuch da vielleicht auch helfen.

    Liebe Grüße
    Lena

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