Allein als Frau in Marrakesch – shoppen, Yoga und Entspannung

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Im letzten Teil meiner kleinen Marrakeschserie will ich euch die Stadt ein bißchen besser vorstellen. Denn ich habe da ja nicht nur Yoga gemacht, ich war auch mächtig unterwegs.
Nachdem mich Anica von Nosade in Empfang genommen hat und wir es uns mit einem Minztee auf der Dachterrasse gemütlich gemacht hatten, schlug sie vor, ich könnte ja ein bißchen in der Medina, der Altstadt, spazieren gehen. Mir ging ein wenig die Muffe. Denn ehrlich, ich hatte große Angst mich zu verlaufen.Was, wenn ich den Weg ins Riad, das Hotel nicht mehr finden würde. Gestrandet in Marrakesch, das war nicht meine Vorstellung vom ersten Tag.
Aber ich war ja hier um etwas Neues kennenzulernen, also raus da ins Getümmel. Und wenn man nicht drei mal abbiegt sondern erstmal nur gradeaus läuft, dann sieht man erstens auch genug und verliert zweitens nicht den Überblick. Mal so als Tipp für den ersten Tag.

Marrakesch Stück für Stück entdecken – übers Essen

Am nächsten Tag wurde ich schon mutiger. Allerdings mit Anica im Gepäck. Wir ließen uns durch die Altstadt treiben, von Riad zu Riad, von Tee zu Tee. Und zu leckerem Essen. Denn lasst euch gesagt sein, Essen in Marokko ist SUPER lecker. Das sage ich, die ich an sich eher mäcklig ist. Ob Gemüsetajine, Dips oder Brot, ich hätte immer nur essen können. Weil das in der Schwangerschaft (und vermutlich auch sonst) keine gute Idee ist kann ich nur empfehlen immer mal wieder eine Snackpause einzuplanen. Auf diese Weise lernt man auch jede Menge kleiner Restaurants und Cafés kennen. Auch hier muss ich aber zugeben, ohne Anica und Nosade hätte ich vermutlich keins davon gefunden. Denn die guten Etablisments, die findet man als Tourist eher schwer. Weil in Marrakesch vieles in die Höhe gebaut ist, verrät der unscheinbare Eingang leider sehr selten was für eine tolle Küche und welch atemberaubender Ausblick einen auf der Dachterasse erwartet.

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Individualtour in Marrakesch



Noch mal ein paar Worte zu meinem Aufenthalt: Was mir bei Nosade total gut gefallen hat: Ja, man bucht ein Paket. Aber das ist dann total offen. Denn ob und wann eine Stadtführung gemacht wird, wo zum Mittag oder Abend gegessen wird und wer was wann unternehmen will, all das entscheidet Anica gemeinsam mit den Teilnehmern. Die bestimmen den Kurs und Anica kümmert sich dann um alles. Dabei drängt sie zu nichts sondern hält sich zurück und gibt höchstens Tipps, was sich lohnt und was nicht.
So wollten die beiden wunderbaren Ärztinnen, die den Trip auch gebucht hatten,  und ich unbedingt auch shoppen gehen. Also hat Anica uns nach einer Stadtführung einen Guide zur Seite gestellt, der uns ein bißchen in den Souks, den Märkten herumführt und dann sicher wieder im Riad ablieferte. Er zeigte uns ein wenig was sich wo befindet, gab einen ersten Einblick in die Souks und auch ins Verhandeln. Mit diesem Wissen machten wir uns später natürlich noch auf zur Shoppingtour.

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Allein als Frau nach Marrakesch – eine gute Idee? 

Ich hörte im Vorfeld ja auch oft, dass es vielleicht gefährlich sei, so allein als Frau in Marrakesch. Dazu kann ich nur sagen: Quatsch. Mir ist nichts passiert, ich habe mich auch nie unsicher gefühlt. Ich habe mich allerdings auch ein Stückweit angepasst, denn klar ist, man ist als Frau immer in der Minderheit, die Straßen sind bevölkert von Männern. Angepasst bedeutet in meinem Fall: Ich trug keine kurzen Röcke und auch auch keine kurzärmeligen Shirts. Und auch keinen tiefen Ausschnitt. Allerdings mache ich das auch in Berlin nicht. Und was die kurzen Sachen angeht: In der Medina scheint nicht nur die Sonne, ich fand es oft doch leicht kühl, so dass ich über meinen Cardigan schon froh war.
Ich war auch nicht spätabends allein draußen, was zum Einen dem Umstand geschuldet war, dass ich einfach zu müde war. Andererseits ist nicht jede Gasse in der Medina beleuchtet und da wollte ich nichts riskieren. Anica hat uns oft zurück ins Riad begleitet und wenn nicht, dann waren wir in der Gruppe unterwegs. Und nein, wir wurden nie angesprochen oder doof angemacht.

Schwanger allein in Marrakesch

Vielleicht lag es an meinem Schwangerschaftsbauch, aber ich wurde überall sehr freundlich aufgenommen und mir wurde sehr oft von Händlern ihr Sitzplatz angeboten um mal eine Pause zu machen. Denn klar, ich war shoppen. Mann und Kind wollten Mitbringsel und auch ich wollte mir etwas gönnen. Also lief ich durch die Souks, auf der Suche nach ausgefallenen Dingen. Kennt ihr die Szenen aus Sex and the City 2, in der Carrie mit Miranda shoppen geht? Das wurde in Marrakesch, in den Souks gedreht. Und in echt ist es noch viel schöner. Was ein bißchen nervig ist, das muss ich gestehen, ist das Handeln. Weil man es wirklich immer und überall machen muss. Die Preise, die da aufgerufen werden schwanken zwischen exorbitant hoch und ach, eigentlich will ich gar nicht mehr handeln. Es hängt vom Verkäufer ab, von dem Umsatz den er gemacht hat, der Laune in der er ist und eurem Auftreten. Also so habe ich mir das zusammengereimt. Am Anfang war ich beim Handeln eher zurückhaltend, was aber daran lag, das man ja in das Ganze erst mal „reinkommen“ musste. Am Ende wusste ich, welchen Preis ich bezahlen möchte und entweder ich habe den Artikel dafür bekommen oder eben nicht. Denn klar, wenn man sich nicht einig wird, dann kann man ja immer noch gehen. Eigentlich eine schöne Übung um für sich selbst mal wieder darüber nachzudenken was einem gewisse Dinge wert sind. Das vergessen wir im durchgepreisten Deutschland oft, finde ich.

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Mitbringsel aus Marrakesch – Handeln ist ein Muss

So habe ich zum Beispiel für ein Paar Filzschuhe fürs Runzelfüßchen umgerechnet vier Euro bezahlt. Für mich eigentlich zu billig, weil ich weiß wie viel Arbeit das macht. Aber es war der Preis, den der Verkäufer, der die Schuhe an seinem Stand gefilzt hat, vorgeschlagen hat. Klar hätte ich handeln können, aber ich war beeindruckt von seinem Geschick, von den Schuhen und ich weiß auch, was das in Deutschland kostet. In dem Fall ist es mir egal das ich hätte handeln können. Ich wollte einfach nicht. Statt dessen habe ich noch ein paar Schuhe für mich und eine Kette mitgenommen und der Händler kam mir dann von sich aus mit dem Preis entgegen. Weil es eben dazugehört, das Handeln.

Besuch im Hamam – ein Muss in Marrakesch?

Etwas, das ich nur bedingt empfehlen kann ist ein Besuch im Hamam. Ich habe das natürlich auch gemacht, wo ich doch gerade vor Ort war. Aber ein Hamam ist in Marrokko eher ein Ort wie bei uns die Dusche. Da ist nicht viel Glamour dabei. Es geht um Körperpflege, nicht mehr und nicht weniger. Nun bin ich dazu ja auch noch schwanger, weswegen ich nicht besonders lange im Dampfbad blieb und statt dessen irgendwie in Unterhose in der Ecke rumsaß und den beiden Frauen, die fürs Waschen zuständig waren, dabei zuhörte, wie sie versuchten mit mir zu plaudern.
Was ihr dagegen unbedingt ausprobieren solltet ist ein eine entspannden Massage. Die schloss sich an meinen Hamambesuch an und war der Himmel auf Erden.

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Tipps für den Jardin Marjorelle in Marrakesch

In der einen Woche die ich dort war habe ich die Medina nur zweimal verlassen. Dabei ist Marrakesch eigentlich soviel mehr als nur die Altstadt. Aber lediglich für einen Ausflug zum Fotografiemuseum (nicht sooo der Wahnsinn) und den berühmten Jardin Marjorelle war ich unterwegs. Und der Garten, in dem Yves Saint Laurant gelebt hat ist wirklich etwas besonderes. Wenn ihr könnt geht morgens hin, so früh es geht. Ich war so gegen 9.00Uhr vor Ort und mutterseelenallein. Was perfekt für Fotos ist, denn im Laufe des Tages bevölkern Touristenmassen das Gelände und fotografieren ist kaum möglich. Ein nicht unwesentlicher Punkt dabei: Wer früh kommt sollte Kleingeld dabei haben. Keine der Kassen konnte meinen 100 Dirhan-Schein wechseln, es war ein kleiner Aufwand, das dann zu erledigen. Der Besuch aber war es sowas von wert.

Ich bin, soviel könnt ihr sicher lesen, schwer verliebt in diese Stadt. Die so wild und wunderbar, rauh und sanft, zugänglih und abschottend ist. Sicher ist Marrakesch keine leicht zugängliche Stadt, aus diesem Gesichtspunkt kann ich die Warnung meiner Mutter sehr gut verstehen. Aber mit der Hilfe von Anica und Nosade steht euch ein wunderbarer Urlaub offen. Ich bin mir sicher, dass ich nicht zum letzten Mal in Marrakesch war.

Hinweis: Diese Reise unternahm ich mit Unterstützung von Nosade.  

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3 Antworten

  1. Immer wieder spannend, wie andere Menschen Marrakesch erlebt haben 🙂

    Vielleicht magst Du ja Deinen Reisebericht bei meinem aktuellen Reiseglück zufügen. Diesen Monat sammel ich nämlich Reiseberichte rund um Marrakesch in einer Linkparty 🙂
    Liebe Grüße, Yvonne

  2. Andrea sagt:

    Liebe Yvonne,

    schöne Idee mit dem Reiseglück. Und schade, Magen-Darm ist fies. Wie schafft man es denn damit zurück im Flugzeug?
    Ich habe übrigens sehr viel Abstand zu all dem Essen unterwegs gehalten, sicher ist sicher und so. 🙂

    Liebe Grüße,

    Andrea

  3. Ina Apple sagt:

    Liebe Andrea,
    vielen Dank für deinen hilfreichen Post! Ich fliege in zwei Wochen nach Marrakesch und bin für alle Reisetipps immer sehr dankbar!
    Liebe Grüße, Ina

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