Wir erziehen bunt – Mädchen und Jungs

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„Ist das ein Junge oder ein Mädchen?“ – wie sehr habe ich diese Frage in der ersten Zeit mit dem Runzelfüßchen gehasst. Nicht etwa, weil ich dachte „häh, sieht denn keiner wie niedlich mein Kind ist?“ Sondern weil ich fand, dass das erstmal egal war. Junge oder Mädchen, was heißt das denn? Mir ist schon klar, dass Menschen gern kategorisieren. Aber was heißt das in Bezug auf kleine Babies? Ist da das Geschlecht wirklich wichtig?

Rosa oder hellblau?  – dann lieber orange

Nun ist es so, dass ich persönlich rosa nicht besonders leiden kann. Und daher hatte das Runzelfüßchen als Baby nur wenig Klamotten in dieser Farbe. Das waren alles Geschenke. Ich erinnere noch, dass wir einen Body bekamen auf dem stand „Meine Mutter ist schöner als deine!“ Bei aller Liebe, aber den habe ich direkt entsorgt.
Jedenfalls trug das Kind ab und an mal rosa, vor allem aber querbeet die Farben dieser Welt.
Mein Lieblingskommentar zu ihrem orangenen Overall war mal „Ziehen Sie das Kind doch bitte geschlechtsspezifisch an, so weiß man ja gar nicht was es ist.“

Wilde Mädchen mit Empathie

Es ist ein Kind. Ich finde es für mich nicht wichtig zu wissen ob die Kinder Jungen oder Mädchen sind. Meine Tochter zum Beispiel ist ziemlich wild, sie klettert gern und viel, heckt mit ihren Kindergartenfreunde Streiche aus und führt die Erzieher_innen an der Nase herum. Sie kümmert sich um ihre Puppe und um ihren Bruder. Sie wird furchtbar wütend und laut, sie lacht viel und saust mit ihrem Laufrad durch die Gegend. Sie gibt der Katze Futter und fragt ihren Bruder morgens als erstes ob er gut geschlafen hat. All das ist nicht geschlechtsspezifisch, sie macht einfach das, was Kinder machen.

Kunterbunte Kinderkleidung

Meine Tochter trägt gern Hosen, auch unter Kleidern und Röcken hat sie gewöhnlich eine an. Sie trägt Tuniken und Shirts, Pullis und eben Röcke. Jeden Morgen zieht sie sich das aus dem Schrank was sie gern anziehen möchte. Davon ist nichts rosa. Ich nähe mittlerweile vieles für sie, meist kunterbunt. Und so sieht das Kind dann auch aus. Rote Hose zu gelbem Oberteil zu blauer Jacke zu gestreiften Socken. Ich mag das sehr und werde öfter auf den eigenwilligen Kleidungsstil unserer Tochter angesprochen.

Rosa für den Jungen

Bei Herrn Annika fragt spannenderweise niemand, ob er ein Junge oder ein Mädchen ist. Vielleicht sieht man es ihm an. Trotz rosafarbenem Body und grüner Hose. Das Kind muss nämlich auch die Sachen seiner Schwester auftragen. Auch die rosafarbenen. Besonders die, würde das Runzelfüßchen jetzt vermutlich einwerfen. Denn sie hat, warum auch immer, eine ausgeprägte Rosa-Schwäche, wenn es um ihren Bruder geht. Der soll am besten alles in dieser Farbe bekommen. Statt dessen trägt auch er bunt. Weil es für Kinder nichts besseres gibt.

Ich wünsche mir, dass beide Kinder lernen, dass Kleidung eine Möglichkeit ist sich auszudrücken. Aber ganz sicher nur dann, wenn sie selbst es wollen. Und nicht, weil irgendwer ihnen vorgibt, dass eine bestimmte Farbe für ein bestimmtes Geschlecht stehen muss.

Wie ist das bei euch? Bunt oder einfarbig?

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5 Antworten

  1. Nicole G sagt:

    Ich mag rosa sehr gerne, meine Tochter am liebsten blau, grün und rot. Daher ist von allem etwas im Schrank.

  2. Wir haben einfach versucht, so bunt wie möglich einzukaufen für den Lütten, so wie ich eben auch immer angezogen bin. Aber das ist gar nicht so einfach, gerade wenn man nicht im Secondhandladen ist. Die Kettenläden heutzutage sind so schlimm sortiert, rosa da, blau hier, und der Rest ist total farblos in grau, weiß, beige …
    Deswegen kaufe ich am liebsten Secondhand 🙂

  3. Anonym sagt:

    Bei uns das Gleiche – alle rosa Dinge sind/waren Geschenke. Sie trägt alles querbeet und entscheidet am Morgen selbst, was sie anziehen möchte.
    Noch bin ich mir nur nicht sicher, was ich mache, wenn das zweite ein Sohn wird und er die Röcke seiner Schwester tragen möchte.

  4. Corinna1084 sagt:

    Unsere beiden Mädchen (20 und 2,5 Monate alt) tragen auch alles – und bei vielen Kleidungsstücken wie T-Shirts mit Comic-Tiergesichtern oder Jeanshosen erschließt sich mir nicht, warum das “Jungensachen“ sein sollen…Und gerade bei kurzen Hosen greife ich absichtlich zu “Jungenshorts“, weil die besser (und etwas länger) geschnitten sind. Ich mag meine 20-Monate-alte Maus einfach nicht in Hotpants kleiden!

  5. Anonym sagt:

    Wir bekommen viele Sachen von Freunden für unseren Sohn. Unsere Freunde haben zwei Söhne. Es sind ziemlich viele Sachen in blau dabei, aber da ich blau mag und es ihm auch sehr gut steht, versuche ich nicht "krampfhaft" noch etwas anderes dazu zu kaufen, nur damit es eine andere Farbe hat.
    Bei den gebrauchten Sachen sind auch immer mal wieder lila Oberteile dabei und auch die ziehe ich unserem Sohn an, da es ihm ebenso gut steht.
    Wenn wir tatsächlich noch was dazukaufen, kaufe ich nicht nach Farbe an sich, sondern einfach ob es gefällt.

    Ich persönlich finde es nicht schlimm, unseren Sohn viel blau anzuziehen. Wenn er älter wird und sich seine Sachen selbst aussucht, soll er selbst entscheiden und wenn das dann so bunt ausfällt wie bei euch ist das genauso okay, wie blau. 😉

    LG, Kati

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