Sind das alles deine Kinder?

Ich erinnere das genau: vor vielen Jahren sah ich mal die Rückseite vom Handy einer Auftraggeberin. Da war ein Foto von drei Kindern zu sehen. „Sind das alles deine?“ fragte ich, und ich befürchte, dass da auch Entsetzen in meiner Stimme mitschwang. Drei Kinder… Ich hatte damals keins. Drei Kinder waren für mich, obwohl ich selbst Geschwister (ja, Mehrzahl!) habe, unvorstellbar.

Das Leben eben

Jetzt lebe ich genau dieses Leben was mir damals unvorstellbar erschien. Drei kleine Kinder, fünf und zwei Jahre, das Dritte wenige Wochen alt. Und es ist schön. Und verrückt. Weil es dreimal so anstrengend ist wie ich es mir damals bei der Auftraggeberin ausgemalt hatte. Aber er es ist auch 100 mal schöner. Das hatte ich gar nicht einkalkuliert, dass das Leben mit Kindern ja auch immer und unbedingt schön ist.

Sind das alles deine Kinder?

Jetzt bin ich die, die von anderen gefragt wird ob das alles meine wären. Die, die auf der Straße ganz merkwürdig angesehen wird wenn wir alle Hand in Hand über die Straße gehen. Eins im Tragetuch, eins an der Hand und daran noch eins. Ich hab meinen Mann mal in einer solchen Situation fotografiert und gebe zu: so eine bunte Rasselbande fällt auf. Aber das muss ja nichts schlechtes sein.

An den neuen Familienalltag gewöhnen

Ich bin natürlich immer noch dabei mich an die ganze Situation zu gewöhnen. Die Abläufe sind wieder anders, es ist noch ein Kind mehr, dass Zeit mit uns Eltern verbringen möchte. Für die Kinder aber ist alles gewohnter Alltag. Sie wissen, dass es eine Familie ohne den Babybruder gab, aber sie können sich das nicht mehr richtig vorstellen. Hole ich sie aus dem Kindergarten ab wird zuerst das Baby begrüßt, dann ich.

Geschwisterliebe

Sie passen aufeinander auf, sie zoffen sich und strapazieren meine Nerven. Es gibt Momente in denen ich glaube, dass mir alles über den Kopf wächst und ich das nicht schaffe. Und dann gibt es Momente in denen ich mit den beiden „Großen“ backe und nebenbei das glucksende Baby von den Geschwistern immer wieder gefragt wird ob es auch Spaß hat.
 Diese Momente helfen mir dann, wenn ich denke: Stop, halt, ich kann nicht mehr. Und wenn alles hier ganz ruhig ist, dann denke ich manchmal: Das ist schon alles ganz schön schön.

Wie habt ihr euch das mit den Kindern „damals“ vorgestellt und wie ist es gekommen? Wie lebt ihr jetzt?

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2 Antworten

  1. Ganz ehrlich: ich hätte nie gedacht, einmal drei Kinder zu haben. So trubelig ist das und das, obwohl ich Lärm nicht mag. Komisch, wie alles so kommt.
    Gut komisch. <3
    Man fällt wirklich auch aber bisher erntete ich nur liebevolle Worte. Das kommt sicher auch auf die Gegend an, wo man unterwegs ist. 🙂
    Kinder sind toll!

  2. Unknown sagt:

    Aaaawwwww

    Ja genau so.
    Ich habe ja auch drei. Und ich wollte das immer so. Also eigentlich wollte ich gern fünf, aber man muss auch mal einsehen wenn die eigenen Ressourcen am Ende sind. Und ich meine damit nicht Platz oder Geld, sondern Zeit und Kraft (und auch Gesundheit).
    Ich glaube ich habe früher auch gefragt "sind das alles deine?" nur eben als Jugendliche schon mit einem Leuchten in den Augen und etwas Neid.
    Ich finde große Familien schön.

    Interessant finde ich, das zumindest hier bei uns im Ort 3 oder 4 Kinder eher der Standard als die Ausnahme sind. Und trotzdem fällt man irgendwie auf. Ok, sieht ja auch immer gleich total voll aus, wenn man als fünfköpfige Familie irgendwo rein geht. *g*

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