Papa bloggt: Musikrituale mit dem Runzelfüßchen

Musik

Das Runzelfüßchen und ich hören gerne Musik beim Frühstück. Also eigentlich höre ich gerne Musik, wie ich schon mal berichtete, aber meine Tochter darf immer gerne mitbestimmen, was wir hören. Manchmal wird man die Geister nicht mehr los, die man damit rief.

Huhu-Musik und der Geist von Michael Jackson

Gefühlt bin ich zwar nicht so alt, aber die 80er Jahre sind mir musikalisch noch ein wenig in Erinnerung geblieben. Weniger durch eigenes Erleben, aber zumindest die 80er, die ich durch Formatradio, NDW- und 80er-Jahre-Compilations kenne, rufen bei mir leichten Würgereiz aus. Dabei gibt es doch einige Musikstücke, die selbst 30 Jahre danach nicht schlecht sind. Das Runzelfüßchen und ich hörten also in einer Playlist Michael Jackson, eingebettet zwischen Joy Division, Grandmaster Flash und Public Enemy. Aber was wollte meine Tochter wochenlang nur noch hören? „Huhu-Musik“ (wie sie es nannte) von Michael Jackson. Es musste auch nicht immer das gleiche Lied sein, denn in fast jedem Lied juchzte Michael zwischen den Zeilen.

Laute oder leise Musik

Meine Tochter mag keine „laute“ Musik. Laut kann dabei alles sein. Krachige Musik, rockige Musik… Dabei hat sie eine gewisse Toleranz gegenüber elektronischer Musik entwickelt. Vielleicht liegt es daran, dass wir mal Autobahn von Kraftwerk gehört haben. Sie rief ganz aufgeregt „Auto, Auto“, weil in dem Track Autogeräuche auftauchen. Einmal entdeckt, hieß es nur noch „Auto-Musik“ und ich hörte in kurzer Zeit mehr Kraftwerk als in vielen Jahren davor.

Was sollen wir hören?

Auf die Frage, was wir hören sollen (und das frage ich sie immer), sagt sie mittlerweile oft nur „Mädchen singt“ oder seltener „Junge singt“. Ich kann sie dabei auch nicht hinter das Licht führen, sie weiß genau, ob da ein Mädchen/Frau oder eine Junge/Mann singt. Bei Mädchen-Musik mag sie gerne Indie-Pop von Grimes, Chvrches oder Purity Ring. Wenn ihre Mama nicht in der Nähe ist, hören wir heimlich Björk, denn bei Björk muss Andrea schnell den Raum verlassen. Letztens wollte das Runzelfüßchen „Junge und Mädchen singt“ hören, was mich vor einige Probleme stellte. Zum Glück gab es für diesen Fall „The XX“ und wir beide konnten weiter unser Müsli essen.

Wenn meine Tochter irgendwann Schlager hören will, werde ich es nicht verhindern können. Aber insgeheim hoffe ich doch, dass sie ihren eigenen „guten“ Geschmack entwickelt. Gestern hörte sie morgens aus einem offenen Fenster „Bolero „von Maurice Ravel und meinte „was ist das für schöne Musik?“ zu mir. Vielleicht besteht ja Hoffnung.

Haben eure Kinder auch einen besonderen Geschmack? Oder hören sie einfach nur gerne Kinderlieder und den Traumzauberbaum?

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