Von Sommertagen – Das Wochenende in Bildern
Ich bin gesundheitlich noch immer (oder schon wieder?) angeschlagen. Das ist, wie ich finde, besonders am Wochenende immer speziell, weil die Kinder da in der Regel wenig Verständnis für haben. Tatsächlich hieß die Losung: Wenig machen, langsam machen und mit viel Ruhe. Hat so semigut geklappt, irgendwie ist eins der Kinder gerade extrem auf Konfrontation aus. Und es zerrt so unendlich an allen. Na, noch Lust zu lesen, was wir eigentlich gemacht haben?
Samstag, 10. Juli 2021
Ich miste aus. Die Kinder brauchen ein paar neue Leggings und bevor ich die zuschneide, räume ich tatsächlich auch bei den Schnittmustern auf. Ein sehr befreiendes Erlebnis, was gleichzeitig zeigt: Eigentlich sollten wir das öfter machen. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann sind wir froh, wenn wir das Nötigste schaffen. Ich weiß, viele haben im letzten Jahr ausgemistet, aufgeräumt, neu organisiert. Ich wünschte, ich könnte das auch behaupten. Aber hier schlummern garantiert noch 100 Sachen, die wir nicht mehr brauchen, von denen wir es aber nicht wissen. Der Grund: Mir fehlt die Energie. Und bisher auch die Zeit. Es ist eines der ersten Wochenenden überhaupt, an denen ich denke: Ach guck, es ist auch mal Luft für sowas.
Nach dem Ausmisten nähe ich eine Leggings und dann zickt die Maschine rum. Irgendwie passend. Statt mich weiter damit zu ärgern, entscheiden wir, dass wir zur Bibliothek müssen. Und auch das geht nicht so glatt wie erhofft.
Denn leider finden wir ein Buch, was abgegeben werden müsste, einfach nicht wieder. Dabei bin ich mir sehr sicher, dass die Kinder das nicht irgendwo hinverschleppt haben. Aber ja, das sind die Momente, in denen ich die Bibliothek dann doch kurz anstrengend finde. Die baldige Zweitklässlerin leiht sich jede Menge Bücher zum Selbst lesen aus, der Jüngste will unbedingt Bücher, die wir zuhause haben. Es ist ein bisschen irrsinnig und ich bin sehr müde.
Dann treffen wir Freunde zum Abendessen. Und anschließend gibt es noch ein Eis und einen seeeeehr langen Spaziergang nach Hause, weil der Zucker ja auch wieder aus den Kindern raus muss. Das sind tatsächlich die Momente, die mich kurz Corona vergessen lassen. Klar, zum Bestellen braucht es eine Maske, aber zum Essen im Biergarten mit Abstand dann nicht. Die Abende sind warm und alles fühlt sich leichter an. Aber, ich schrieb es ja schon öfter, ich bin trotzdem angespannt, weil ich Sorgen habe vor dem, was kommen wird. Ich fühle mich, als würde ich einen Marathon laufen und diese wunderbar glitzernden Pausen sind die, die die Sportler*innen haben, wenn sie Wasser während des Laufens in die Hand gedrückt bekommen. Kruder Vergleich, vermutlich, aber ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.
Sonntag, 11. Juli 2021
Wannsee here we go. Als alle noch unkten, das Wetter am Wochenende sei bestimmt nicht so gut, habe ich Tickets für den Wannsee gekauft. Also quasi den Slot, dass wir dort sein dürfen. Für die Kinder ist der Eintritt in den Sommerferien sogar frei, deswegen dachte ich: Wenns Hunde und Katzen regnet, dann ist der Verlust überschaubar. Als wir um kurz nach 10:00 am See ankommen, bekommen wir einen Strandkorb (kostenlos) direkt am Wasser und verbringen die nächsten Stunden mit Baden, Buddeln, Baden. Es ist herrlich leer und ich weiß schon, für die Betreiber*innen allerorten sind diese Regeln total blöd. Aber ich muss auch gestehen: Ich freue mich so sehr, dass es nicht so total überlaufen ist. Das liegt aber eher daran, dass unser Zeitfenster von 9-14:00Uhr das eher unbeliebte ist, wie wir später feststellen.
Weil es uns am Wannsee so gut gefällt, buche ich noch Tickets für den Nachmittag. Wir müssen aber für eine Stunde das Bad verlassen und beschließen, ein bisschen wandern zu gehen. Die Kinder freuen sich, wir entdecken ein bisschen Wald und als wir wieder am Eingang vom Wannseebad eintreffen, ist die Menschenschlange ordentlich lang. Die Kinder stellen sich voller Vorfreude an und auch wir Eltern sind froh, dass das so einfach klappt.
Das Runzelfüßchen findet abermals einen Strandkorb direkt am Wasser und alle haben Hunger. Und was gehört zu einem Schwimmbad/Freibad-Besuch? Genau, Pommes. Alle knuspern friedlich vor sich hin und ich denke nur: Andrea, genieß die Ruhe, es währt nicht lange. Tut es dann auch nicht, aber nun ja. Ich merke, dass mich dieses Wochenende, so schön wie es war, auch viel Kraft gekostet hat und so ist eigentlich schon klar, dass ich wohl mit den Kindern ins Bett falle.
Wie startet ihr in die neue Woche? Energiegeladen? Oder eher mit angezogener Handbremse?