Von Sommerabenden und nimmermüden Kindern – das Wochenende in Bildern
Wie ist das eigentlich bei euch, so im heißen Sommer? Kommt ihr gut damit zurecht? Und eure Kinder? Hier erhitzen sich die Gemüter noch schneller. Das ist irgendwie… nicht so schön.
Samstag, 27. Juli 2019
Eine Schultüte! Die Kinder sind ganz aufgeregt, weil ein Supermarkt in der Nähe für Schulkinder Schultüten verschenkt. Hier ist niemand ein Schulkind, was sie nicht davon abhält trotzdem nachzufragen, ob sie eine bekommen können. Und tatsächlich ist das kein Problem. Die Beute wird entsprechend stolz nach Hause getragen, unterwegs fällt eine Birne auf den Boden und das Obst muss dann doch recht schnell gegessen werden, aber egal. Eine Schultüte!
Dann gehts in die Bibliothek, Bücher zurückbringen. Und neue entdecken. Ich finde das hier und hoffe, dass dieser Comic ganz ganz viele Leser_innen hat. „Dich hatte ich mich anders vorgestellt…“ handelt davon, wie Fabien nach der Geburt seiner Tochter erfährt, dass diese das Down-Syndrom hat. Und wie er damit umgeht. Auf der Rückseite steht, dass man immer zwischen Lachen und Weinen schwankt. Kann ich gar nicht wirklich verstehen. Aber ich bin sehr berührt davon, wie offen der Comiczeichner über seine Empfindungen spricht. Dass er so geschockt war, dass er anfänglich darüber nachdachte, dass es doch in Ordnung wäre, würde seine Tochter bei einer Herz-OP sterben. Ich habe selten so offen jemanden über Ängste in Bezug auf Behinderungen schreiben gesehen und bin beeindruckt davon. Und mag es, dass der avant Verlag, den ich eh schätze, solch ein Buch herausgebracht hat.
Dann sortiere ich mal wieder aus, bzw. neu. Diesmal meinen Schuhschrank. Die bunten Schuhe dürfen natürlich bleiben. Aber ein paar lasse ich ziehen, ich mag sie zwar noch, aber irgendwie verstopfen sie auch den Schrank. Und das ist ja unnötig. Ich merke, dass wir mehr und mehr Platz brauchen und will nicht mehr so viel besitzen. Das geht mit kleinen Kindern aber auch nicht von heut auf morgen, sondern immer nur wenige Minuten lang, dann will wieder irgendeins der Kinder irgendwas von mir.
Eigentlich wollten wir ins Grüne. Aber rund um Berlin staut es sich, so dass wir doch noch Erledigungen in Angriff nehmen. Für die Kinder ein großer Spaß, weil sie ALLES ausprobieren. Nur das Strandzelt, was wir besorgen, das interessiert sie natürlich nicht die Bohne.
Ich bin schwer genervt, weil ich alles dreihundertmal sagen muss und es trotzdem nicht bei ihnen ankommt.
Auf dem Heimweg beschließen wir: Lass uns Essen gehen. Weils noch nicht stressig genug war, füge ich in Gedanken dazu. Da die Italiener, bei denen wir landen aber sehr sehr kinderfreundlich sind gehts dann mit dem Stress. Die rote Spur auf meinem Teller ist übrigens von Herrn Annika, der zwar Pizza hat aber immer wieder Nudeln bei mir stibizt.
Und dann wäre eigentlich Schlafenszeit. Aber die Kinder sind noch so aufgekratzt und schlecht gelaunt, dass wir beschließen, sie sollen noch ein wenig Dampf ablassen. Auf dem Spielplatz sind wir allein und spielen Fußball. Auch das endet in Geschrei und Gemecker, weil jemand den Ball nicht hat aber haben will, die Beine ja kürzer sind als meine und überhaupt alles unfair ist. .Himmel, es ist so anstrengend. Dann muss noch gebadet werden um den Spielplatzsand wieder aus dem Haar zu bekommen und irgendwann gegen 21:30Uhr ist dann fast Ruhe. Ich bin durch.
Sonntag, 28. Juli 2019
Auch das Buch habe ich aus der Bibliothek ausgeliehen und finde es super. Ich kann nämlich genau eine Flechtfrisur, die Kinder (ja, beide, Mädchen und Junge) wünschen sich aber eine Auswahl. Und hier ist alles Schritt für Schritt erklärt. Außerdem gibts Beispielfotos der Frisuren, was den Kindern bei der Auswahl hilft. Mein Mann versucht sich auch daran. Ich fürchte, das Buch werde ich besorgen müssen, denn in vier Wochen werde ich nicht zum Flechtprofi…
Weil die Stimmung schon wieder so angespannt ist, gehen wir auf den Flohmarkt. Eine semi-gute Idee, denn hier ist es brechend voll. Und manche Verkäufer_innen verlangen Mondpreise für ihre Ware. Das sorgt für Tränen, weil die Kinder gern irgendwelche kleinen Autos wollen, bei denen die Reifen schon fehlen und dafür soll ich dann 2€ zahlen. Sehe ich leider nicht ein. Und frage mich ganz nebenbei, wie Menschen auf solche Ideen kommen. Auch eine Holzampel muss zu Herrn Annikas Leidwesen da bleiben, die Verkäuferin wollte 1,50€ dafür und ich war nur bereit 0,50€ zu zahlen (wir reden hier von einer 5cm großen Ampel…)
Am Ende waren dann aber doch alle zufrieden. Das hier ist unsere Ausbeute, insgesamt haben wir 9,50€ für alles gezahlt. Das lag aber daran, dass ein Stand den Kindern viel geschenkt hat, was er loswerden wollte. Leider ist das Badeset, was noch originalverpackt war unvollständig. Das Runzelfüßchen hat jetzt ein UV-Shirt aber keinen Slip. Äh ja. Dafür aber diese hübschen Birkenstock-Sandalen, die mit 2,38€ (mehr Kleingeld hatte ich nicht und die Verkäuferin war einverstanden) ein echtes Schnäppchen waren.
Wir sind jetzt im Loom- Business. Das Runzelfüßchen hat die letztens geschenkt bekommen. Ich weiß, der Trend ist schon Jahre her, aber sie entdeckt das gerade. Das Armband hier hab ich aber doch gebastelt, sie versucht sich daran, aber ihre Finger sind noch etwas zu klein. Aber es wird. Und sorgt immerhin für etwas Ruhe, denn zwischendurch kriegen wir uns wieder alle in die Haare, ich bin die „blöde Mama“ weil ich keine Lust habe auf betreutes Hände waschen. Es zerrt an meinen Nerven und ich werde echt schlecht gelaunt davon, dass wir bei der Hitze so eng aufeinander hängen.
Um mich etwas zu beruhigen blättere ich im neuen Buch von Lisa und Katharina von StadtLandMama. Das macht nämlich Mut, weil es zeigt: Wir sind mit all unseren zwiespältigen Gefühlen nicht allein. Wir Mütter (und Väter) dürfen unsere Kinder bis zum Verrückt werden lieben und gleichzeitig ein bißchen verrückt werden.
Hättet ihr Lust, dass ich das Buch etwas genauer vorstelle und vielleicht auch an euch verlose? Mut können wir doch alle gebrauchen, oder?
Und dann kümmere ich mich noch um die Post. Meine aussortierten Schuihe finden ein neues Zuhause. Manchmal geht das mit dem Verkaufen in den einschlägigen Portalen ja doch ganz schnell. Ich freue mich über das Geld und auch, dass die Schuhe noch ein zweites Leben geschenkt bekommen.
Ich gestehe, ich freue mich ein bißchen darauf, wenn die Kinder irgendwann gegen 21:00Uhr im Bett sind und ich wenigstens noch 1 Stunde mit Mann und Baby (jahaha, das schläft nicht allein mit den Geschwistern) auf der Couch sitzen kann.
Wie ist den die Stimmung gerade bei euch? Alle zufrieden und entspannt? Oder eher so hochexplosiv wie bei uns?