Von Kopfschmerztagen – Das Wochenende in Bildern
Irgendwie sind die Tage so gleich – das denke ich manchmal. Weil so wenig passiert und gleichzeitig soviel erledigt werden muss und ich immer allem irgendwie hinterher renne. Alles bleibt herausfordernd und die eine Woche kindkrank- Tage, die ich genommen habe, die haben zwar dem Familienleben so gut getan, gleichzeitig aber fürchte ich mich vor dem, was nun kommt. Denn das Hamsterrad dreht sich ja weiter. Und mit ihm auch meine Migräne. Die ist zur Zeit so heftig, dass ich meine Tage wirklich in die guten, kopfschmerzfreien, und die schlechten, die Migränetage aufteile. Und leider halten die sich zur Zeit die Waage.
Samstag, 15. Mai 2021
Wie üblich beginnt das Wochenende mit einem Coronatest. Vermutlich überflüssig, weil keins der Kinder in einer Einrichtung war und wir Eltern sowieso keinen Kontakt haben, aber hey, es ist halt so in uns drin. Dann fahren wir an einen See. Wir wollen mal was anderes machen und als wir dort ankommen fängt es natürlich an zu regnen. Aber nicht so schlimm, wir stellen uns einfach unter einen Baum (ist ja immerhin kein Gewitter), die Kinder freuen sich über den Regenspaziergang (ihr liebstes Hobby in der Kita) und irgendwann hört es auch wieder auf.
Und tada, dann stehen wir im See. Es ist überraschend angenehm und in kurzer Zeit haben die Kinder alle Klamotten von sich geworfen und haben einen Riesenspaß. Sollen sie, denke ich, während mein Mann mal laut über Wechselklamotten und Handtücher nachdenkt. Haben wir natürlich alles nicht mit, so genau war dieser Spaziergang ja auch nicht geplant. Aber nun gut, Feste feiern wie sie fallen und ganz ehrlich, es fühlt sich nach all der Zeit fast ein bisschen wie Urlaub an, die Füße in diesen See zu halten.
Den Rock, den ihr da erahnen könnt, der ist übrigens neu. Die Nachbarn haben ihn mir zum Zuckerfest geschenkt. Auch wenn man da als Erwachsene ja eher nichts bekommt und wir den Kindern nur ein paar Süßigkeiten vorbeigebracht haben. Aber ach, ich freue mich so sehr darüber. Zusammen mit den im Wasser strampelnden Kindern, der Sonne und der entspannten Stimmung ist das ein wirklich guter Moment.
Dann fahren wir wieder nach Hause. Ich merke auf der Fahrt, wie ich Migräne bekomme. Wie auch in den letzten Tagen. Ja, es ist Stress und Belastung und alles, und ja, ich sollte mich ausruhen. Aber es geht einfach nicht. Wie denn, mit drei Kindern? Mir fällt das Buch „Ich hab Migräne, und was ist deine Superkraft„* wieder ein, das ich vor Kurzem gelesen habe. Ich schrieb ja schon, dass es mich nicht so komplett überzeugt. Manches ist hängen geblieben und war auch interessant, aber ich kann diese Erkrankung weiterhin nicht als irgendwas positives anerkennen. Und ich frage mich, wie es anderen Eltern mit Migräne geht. Könnt ihr mir davon berichten? Wollt ihr? Ich nehme ein Migränemittel und bin dann immernoch für mindestens 2 Stunden ausgeknockt, weil das Mittel eben auch krass ist. Ich kann dann gar nichts mehr machen.
Und genau so ist der Rest des Tages: Ich liege recht anteilslos auf dem Sofa herum und versuche zwei gerade Sätze zu sprechen. Mein Mann besorgt Essen. Währenddessen wollen die Kinder irgendwas und ich fühle mich noch elender. Ein echter Höllenkreis. Nach knapp 2 Stunden geht es mir endlich besser.
Sonntag, 16. Mai 2021
Spielplatz olé. Wir besuchen einen in einem anderen Bezirk und werden auf dem Weg dahin von jemandem angesprochen. Die Person möchte (warum auch immer, wir kamen gut allein zurecht) uns unbedingt den Weg zum Spielplatz zeigen und läuft dann neben uns her. Die Kinder sind irritiert, ich bleibe reserviert freundlich. Und bekomme dann ein „Und, Sie, wieder schwanger?“ vor den Latz geknallt. Ich weiß gar nicht, was ich da erwidern soll. Ich empfinde das nicht nur als respektlos, weil ein Frauenkörper per se nicht als Small Talk Thema geeignet ist, es ist aber auch eine totale Grenzverletzung. Ich bin nicht schwanger und habe auch keinen Kinderwunsch, aber die Person kann das nicht wissen. Es könnte ja sein, ich habe gerade ein Kind verloren. Oder die, die bei mir sind sind gar nicht meine (keins sagte in der Zeit „Mama“ zu mir). Wieso aber ist das so, dass noch immer so oft Menschen über Schwangerschaften reden, als wäre das nicht ein sehr persönliches Thema?
Nach dem Spielplatzbesuch und weil es immer mal wieder regnete, entschieden wir uns für einen „Kino“- Nachmittag. „Alles steht Kopf“ hatten wir angefangen zu gucken. Ich bin mir sicher, dass der Fünf- und der Zweijährige nicht wirklich viel verstanden haben, aber sie sprachen tagelang vom Gedankenzug und Kernerinnerungen und Kummer und Wut und Freude. Ich hätte nicht gedacht, dass der Film so einen Eindruck auf sie macht, freue mich aber gleichzeitig sehr. Wir schauen ihn jedenfalls zu ende und danach scheint wieder die Sonne, so dass wir noch mal spazieren gehen. Immerhin frische Luft hatten die Kinder an diesem Wochenende reichlich.
Weil die Sonne aber so schön scheint, bekomme ich wieder Kopfschmerzen. Es ist ein Graus und ich habe wirklich keine Lust mehr. Ich wünsche mir, dass das besser wird und habe keine Ahnung wie. Aber dauernd Tabletten nehmen ist keine Lösung (auch, weil es im Zweifelsfall zu noch mehr Kopfschmerzen führt).
Das Wochenende war eher ein bisschen hoffnungslos, aber die nächste Woche kann mich ja auch wieder positiv überraschen. Dieses Wochenende in Bildern ist wahrlich nicht besonders fröhlich, aber nun ja, ich bin ja auch nicht hier um immer nur die gute Laune zu produzieren. Manchmal ist da eben ganz viel aua.
Gewinnspiel auf Runzelfüßchen
Damit es etwas hoffnungsfroher wird (naja, wie mans nimmt), wollte ich noch mein Rezensionsexemplar von „Das brennende Haus„* an euch verlosen. Diese Geschichte lässt einen wirklich nicht so schnell los. Eine Mutter zieht mit ihrer Familie in die Schweiz und fühlt sich sehr isoliert. Der Mann arbeitet lange, die Kinder sind klein und sie spricht die Sprache nicht. Die Frau möchte die Kinder glücklich machen, eine gute Mutter sein. Aber wird sie ihren eigenen Ansprüchen je genügen können?
Ich gestehe: Ins Buch reinzukommen hat bei mir eine Weile gedauert, es ist irgendwie faszinierend und abstoßend und gar nicht wirklich einladend. Aber es hallt lange nach, wenn man sich darauf einlässt. Nun hoffe ich, dass es eine*n von euch glücklich macht.
Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
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Teilnehmen könnt ihr auch per Mail, dann bitte an: gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de
Dann gebt im Betreff bitte „Haus“ an, sonst kann ich die Mail nicht zuordnen.
Wer seine Mailadresse zur möglichen Gewinnbenachrichtigung nicht angeben möchte kann alternativ auch gern eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de schicken.
Hinweis: Die Gewinner müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden unter allen Einsendern von Kommentaren und Mails ermittelt. Ihr müsst eine Adresse in Deutschland vorweisen können, an die ich den Gewinn verschicken kann. Da ich selbst das Porto trage, kann ich leider nicht ins Ausland versenden.
Hinterlasst bitte einen Namen und eure Mailadresse. Ich werde den Gewinner per Mail benachrichtigen. Ihr müsst innerhalb von drei Tagen eure Postadresse mitteilen, sonst verfällt der Gewinnanspruch und ich lose erneut aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Teilnahmeschluss ist der 23. Mai. 2021 um 23:59 Uhr.
Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.
Eigentlich ist es ja kein Wunder, dass der Kopf „Matsche“ ist… Dieses Hin und Her, ohne dass mal ein (wirkliches) Ende abzusehen ist, das zermürbt einfach.
Alle Welt spricht von den Fortschritten bei den Impfungen und ich freue mich für jede:n Geimpfte:n. Aber die (kleinen) Kinder sind (mal wieder) abgehängt. Das frustriert mich…
Wir hangeln uns von Tag zu Tag, freuen uns darüber, dass wir uns wieder mit den (geimpften) Großeltern treffen können und hoffen darauf, im Sommer vielleicht Urlaub machen zu können.
Und ich hoffe sehr, dass das hier die einzige Pandemie bleibt, die wir „mitmachen“ müssen.
Über das Buch würde ich mich freuen – auch wenn ich zum Lesen wahrscheinlich ’ne Nachtschicht einlegen muss…
Gute Besserung für den Kopf!