Von frischer Luft und alten Problemen – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende waren wir viel an der frischen Luft, tatsächlich auch weil unklar ist wie das alles so weiter geht mit dem härteren Lockdown. Denn so als mitten in Berlin- Bewohnerin ahne ich Schlimmes für den Moment, in dem die Infektionen hier den 200er Wert übersteigen.
Die erste Homeschooling, Homekita, Homeoffice- Woche ist vorbei und ich kann nur sagen: Whaaa. Es ist seit März irgendwie nichts besser geworden. Eher schlechter. Weswegen wir vielleicht auch mal darüber reden sollten, was die Pandemie so mit uns allen macht.
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Samstag, 09. Januar 2021
Das Wochenende beginnt mit Matsch. Und aufgedrehten Kindern weil endlich mal nicht nur die kleine Runde um den Block. Wie gehts euch eigentlich mit all dem Arbeiten und die Kinder daheim? Bis einer von uns irgendwie fertig mit arbeiten ist, ich sag nur Etappenarbeiten, ist es in diesen Tagen ja immer auch direkt dunkel. Das zieht die Laune dann noch weiter runter. Wir haben in der letzten Woche viel Zeit draußen in der Dunkelheit verbracht, aber ehrlich, schon das stresst so sehr. Weil die Kinder auch nicht so richtig Lust darauf haben, sich ewig nicht anziehen wollen, na, ihr kennt das. Vor dem Hintergrund, dass der 15km- Radius nun droht, wollen auf jeden Fall alle in den Wald.
Wieder Zuhause müssen wir uns erstmal aufwärmen. Und das geht natürlich am besten mit Tee. Gleichzeitig ist die Stimmung von aufgekratzt zu superaufgekratzt gewechselt. Ich will jetzt auch nicht andauernd schreiben, dass es vermutlich an der fehlenden Aufmerksamkeit unter der Woche liegt, aber ich denke, dass das schon was dran ist.
Der Vierjährige hat Bücher drapiert. Diese hier hat er zu Weihnachten geschenkt bekommen und ich soll sie ihm alle nacheinander vorlesen. Was zumindest bei Strubbel gar nicht klappt, denn da gibt es ja keinen Text. Aber Spaß machen sie trotzdem. Wenn eure ab Dreijährigen also Lust auf erste Comics haben und ihr gern Geschichten erzählen wollt, dann schaut euch „Kleiner Strubbel„* mal an. Wir haben inzwischen alle gelesen, den Berliner Bibliotheken sei Dank. Und manche, die Herr Annika besonders toll findet, ziehen hier dann ein.
Mögen eure Kinder lieber Wimmelbücher, dann ist „Der kleine rote Bus“ vielleicht was. Der Vierjährige ist nicht mehr SOOOO ein Fan von Wimmelbüchern, nachdem er fast zwei Jahre jedes Wimmelbuch verschlungen hat. Aber das Buch mag er sehr, weil es eben auch noch eine Geschichte hat. Und ein Bus drin vorkommt.
„Der große Zahnputztag im Zoo“ ist wirklich lustig. Ich weiß nicht, ob ihr es erkennen könnt, aber dem Igel kommt in diesem Buch eine ganz besondere Aufgabe zu. Es geht um Tiere die schlimmen Mundgeruch aber keine Lust auf Zähneputzen haben. Deswegen kommen keine Besucher*innen mehr in den Zoo.. Und der Igel muss helfen. Sehr lustige Geschichte gerade für Kinder die auch mal nicht so Lust aufs Zähne putzen haben. Wäre vielleicht auch mal interessant eine Podcastfolge von „Kinderbuchleben“ zu Zahnputzbüchern für Kinder zu machen, oder? Wäre das für euch interessant?
Am Abend arbeite ich noch ein wenig, obwohl ich es dieses Jahr ja eigentlich ruhiger angehen lassen wollte. Aber nun ja. Immerhin ist es wirklich nicht so lange wie sonst immer. Und ich hoffe, es hilft alles dabei, in der Woche mehr Zeit mit den Kindern zu haben. Ich grübele außerdem über Nachrichten aus dem Bekanntenkreis. Menschen bei denen bis vor Kurzem noch viel Unterstützung für all die Einschnitte, die von der Regierung verhängt wurden war, die schreiben jetzt von Staatsmacht und Parteiprogrammen und bei mir gehen alle Warnlichter an. Ich kann gar nicht glauben, dass immer mehr Menschen doch an vermeintliche einfache Wahrheiten glauben, und daran, dass Kinder an Corona nicht erkranken können. Es gäbe da doch diese und jene Studie. Mir macht das Sorgen. Natürlich finde auch ich nicht alles super was da so beschlossen wird. Ich finde es legitim das zu kritisieren und zu hinterfragen, wessen Interessen in den Pandemiebestimmungen denn eigentlich als am wichtigsten wahrgenommen werden. Ich weiß auch, dass wir alle unterschiedlich mit all diesen Herausforderungen umgehen, eben weil wir unterschiedliche Hintergründe haben. Aber ich bin doch sprachlos, wenn es plötzlich so nah ist, diese Aussagen über Lämmertum und blinde Masse.
Wie geht ihr damit um? Wie reagiert ihr auf sowas?
Sonntag, 10. Januar 2021
Das Frühstück beginnt für die Kinder süß. Wir haben noch Weihnachtskram geschenkt bekommen und der muss ja auch mal weg. Also dann hier, stilecht mit diesem Plastiklöffel. Wieso macht man das eigentlich in solche Schokolade? Zum Einen isst niemand diese Schokokugel die mit irgendeiner Creme gefüllt ist, wirklich mit einem Löffel, zum anderen hat man den doch dann auch zuhause. Es sind solche Kleinigkeiten, an denen mir auffällt, wie weit wir von Nachhaltigkeit noch entfernt sind. Klar ist die wichtigste Idee, sowas überhaupt nicht zu kaufen. Aber was, wenn man es geschenkt bekommt? Die Kinder wollen den Plastiklöffel für die Spielküche behalten und ich bin wirklich hin und hergerissen. Weil dann halt noch mehr Müll in der Wohnung liegt, er andererseits aber wenigstens noch irgendwie benutzt wird.
Und nee, ich hab das nicht gegessen, was aber vor allem an besagter Histaminintoleranz liegt. Ich habe das sehr schleifen lassen in der letzten Zeit und muss da mehr auf mich und mein Essen achten. Was genauso spaßbefreit klingt, wie es wirklich ist.
Auf die Matte, fertig, los. Bevor es wieder in den Wald geht, mache ich noch etwas Sport. Gute Vorsätze fürs neue Jahr und so. Und außerdem merke ich, wie gut das tut, jeden Tag eine kurze Einheit Sport gegen das permanente Sitzen durchzuziehen. Ich mach mich dabei wahrlich nicht tot, das muss ich schon auch sagen. Aber ich lockere mich, dehne mich und bin aktiv. Und vielleicht ist das eben ein erster Schritt. Nachdem ich mal am Joggen gehen so unfassbar gescheitert bin und zugeben muss, dass Joggen mir einfach auch überhaupt keinen Spaß macht. Schauen wir mal, wie lange ich das noch durchhalte, aber ich bin guter Dinge.
Hallo Wald. Andere Ecke, deutlich kälter als gestern, noch viel einsamer. So, wie es uns am liebsten ist. Die Kinder motzen und jammern, wie das am Anfang eigentlich jeder Waldrunde so ist und kommen dann mehr und mehr runter. Ich frage mich ja immer noch, wie es 2020 möglich war all diese Tiere zu sehen, bei der Lautstärke, die unsere Kinder so an den Tag legen.
Zurück auf dem Sofa schauen wir „Mein Nachbar Totoro„. Also einen Teil davon. Wir gucken den jetzt in Etappen. Die Kinder interessieren sich ja nicht wirklich für Medien und ich will das eigentlich auch nicht befeuern. Gleichzeitig denke ich: Vollkommen weltfremd sollen sie ja auch nicht sein. Und deswegen suchen wir nach einer guten Mischung. Da passt so ein ruhiger Familienfilm, den wir einfach nach 30 Minuten ausmachen sehr gut. Gleichzeitig entfacht das natürlich meine Japan-Sehnsucht aufs Neue. Letztes Jahr wollten wir ja dort den letzten Urlaub vor der Einschulung machen, es war auch ein Besuch im Studio Ghibli-Museum in Tokyo geplant. Das war ein Highlight der Reise, auch, weil die Karten so super schwer zu bekommen sind (wir haben die Ticketkosten natürlich nicht erstattet bekommen, aber schlimmer ist einfach die Traurigkeit, dass wir nicht dort waren).
Nach dem Film spielt der Zweijährige wieder „Postmann“. Sein Lieblingsspiel, das mich in den Wahnsinn treibt. Dazu stellt er das Puky nämlich senkrecht und zerrt es den ganzen Tag durch die Wohnung. Für besondere Effekte kippt er das Ding von rechts nach links, dann rumpelt es noch lauter. Ich finde das schon faszinierend, dieses Laufrad-Ding begleitet uns seit sieben Jahren, wir haben es zur Geburt vom Runzelfüßchen von Freunden abgekauft. Es ist die kleinste Variante von Puky, das „Pukylino„*. Und es ist seit sechs Jahren im Dauereinsatz, sowohl vom jeweils jüngsten Kind, als auch von den älteren. Und wenn es irgendwann unsere Wohnung verlässt (ich freue mich da ehrlich drüber), dann ist es immer noch wie neu, weil unkaputtbar. Wieso kaufen wir dann alle (ich nehme mich da bei bestimmten Dingen ja nicht aus) lieber immer alles neu? Ihr seht, ich denke heute auch viel über Nachhaltigkeit nach.
Das freudlose Abendessen erspare ich euch. Stattdessen einen Blick auf den 7mind Kalender von nächster Woche. Geht ihr auch immer am Sonntag schon durch, was in der nächsten Woche so ansteht?
Ich muss heute Abend noch arbeiten und ab Montag winkt wieder die Unvereinbarkeitshölle.
Mit welchem Ausblick startet ihr in die neue Woche?
Links der Woche
Das bestimmende Thema unter Eltern diese Woche: Wieso werden wir so hängen gelassen? Ich schreibe für familie.de darüber.
Habt ihr mal versucht einen Termin für eure Großeltern zum Impfen zu bekommen? Gar nicht so einfach. Ich habe nach Bundesländern aufgeschlüsselt, wie es funktionieren könnte.
Ihr sucht einen guten Schreiblernfüller für euren Nachwuchs. Ich habe mich mit einigen Grundschüler*innen durch das Angebot getestet.