Von Bücherwelten – Das Wochenende in Bildern
Oh, wie ich Bücher liebe. Vielleicht in diesen Zeiten noch ein bisschen mehr, weil sie mir ja auch fremde Welten eröffnen, während ich allzuoft in meinen eigenen vier Wänden weile. Ich lese ja schon immer viel, beruflich und privat. Aber ich glaube, seit Corona ist es schon noch mal mehr geworden. Allerdings hat sich das auch ein wenig verändert, ich habe immer wieder Phasen, da ertrage ich nur so ganz seichte Sachen. Auch ok, manchmal guckt man ja auch eher seichte Filme und nicht das hochanspruchsvolle Arthouse-Kino, oder? Und auf die Frage wie es sonst so geht möchte ich manchmal kurz schreien. Und ihr?
Samstag, 17. April 2021
Das Wochenende startet mit … geretteten Donuts. Tatsächlich war „too good to go“ mal wieder erfolgreich. Wir haben da das ganze Wochenende was von und ich bin immer wieder überrascht, dass die doch so gut schmecken. Ich mag Glasuren in aller Regel nicht, aber ein Schokodonut mit Schokoglasur ist dann doch ganz lecker.
Herr Annika hat mit Lego ein Versorgungsschiff gebaut. Es gibt jede Menge Getränke, das rosafarbene ist die Eistruhe, es gibt Donuts und auch eine kleine Herdplatte. Ich finde das total super und bin wirklich schwer begeistert von seiner Kreativität. Und auch, was ich beim längeren Hinschauen alles so für Details entdecke. Ich muss ja gestehen: Ich bin da eher auf der unkreativen Seiten und schaue dann eher bei Pinterest nach Bauanleitungen, die wir nachbauen können. Aber die Kinder brauchen das natürlich nicht.
Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.
Während die Kinder zu meinen Füßen spielen, lese ich mich fest. „Sie brauchen uns jetzt„* finde ich wirklich ein wichtiges Buch, das natürlich klar auf die Psyche von Kindern und Jugendlichen in diesen besonderen Zeiten abzielt, gleichzeitig aber auch vieles beschreibt, worum Eltern sich generell bei ihren Heranwachsenden sorgen. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber durch den mangelnden Austausch denke ich schon öfter mal: „Ist das eigentlich normal? Geht das allen so?“ Da beruhigt das Buch sehr und ordnet ein. Es hat vor allem die Jugendlichen im Blick, ich bin zur Hälfte durch und bin gespannt, was noch kommt.
Dann gehts zum wöchentlichen Coronatest. Nachdem das erledigt ist (diesmal ging es super schnell, nach fünf Minuten waren mein Mann und ich fertig mit Anstehen und Testen) überlegen wir, was wir mit diesem Tag anfangen könnten. Und beschließen: Auf zum Buchladen. Für den braucht man zwar kein negatives Testergebnis in Berlin, aber wir machen den Test ja eh zur gefühlten Sicherheit und nicht, um irgendwo einzukaufen.
Jedenfalls fahren wir mitten in eine Demo rein. Die Polizei erklärt uns, dass wir, wenn wir die Fahrräder schieben, gern dort durchlaufen können, es sei eine Demo für Bildung. Wir schieben also los und ich muss sagen: Das war kein schönes Erlebnis. Ich habe nicht geguckt worum es bei der Demo wirklich ging, aber ich habe viele Menschen ohne Maske gesehen (wir hatten unsere FFP2-Masken auf, als wir da durch sind). Und die Polizisten in schwerer Montur waren jetzt auch nicht das, was den Kindern wirklich Sicherheit gab. Ich jedenfalls fühlte mich danach eher schlecht, weil ich dachte: Es hätte ja auch genau in dem Moment irgendwas passieren können. Und dann wären die Kinder mitten drin gewesen, weil wir zu bequem waren, außen rum zu fahren.
Ach, Buchladen. So ein kleiner, netter, den wir auch fast für uns allein haben. Die Kinder verziehen sich in die Kinderbuchabteilung, krähen immer wieder begeistert rüber, was sie so alles entdecken und wir Erwachsenen stöbern durch die Regale. Natürlich brauchen wir nicht wirklich irgendwas, aber Bücher sind auch nichts, was man wirklich braucht. Aber haben wollen wir dann irgendwie doch eine Menge, so dass es am Ende recht viel wird. Aber immerhin sind auch ein paar Geburtstagsgeschenke dabei und überhaupt. Ich bin tatsächlich in dem Moment als ich bezahle ziemlich dankbar, dass das so einfach drin ist, ein Besuch beim Buchladen ohne den Kindern ihre Buchwünsche nun ausreden zu müssen. Dabei sind die auch mit einem Bibliotheksbesuch sehr glücklich (war ich als Kind auch). Aber einfach so etwas zu kaufen, das macht mich gerade in diesen Zeiten dankbar.
„Blumen sind gut“, sagt das Runzelfüßchen und deswegen kaufen wir die reduzierten Blumen im Supermarkt im Doppelpack. Obwohl ich das eigentlich nicht mehr wollte, weil ich festgestellt habe, dass Blumen vom Blumenladen deutlich länger halten (und dann gleicht sich die Ersparnis irgendwie auch wieder aus). Aber gute Laune machen sie mir selbstverständlich trotzdem.
Sonntag, 18. April 2021
Mareice hat ein neues Buch geschrieben und schon der Untertitel holt mich sehr ab. Ich packe die Post vom Wochenende aus, und da ist „Das Unwohlsein der modernen Mutter„* als Rezensionsexemplar dabei. Ich freue mich sehr auf die Lektüre. Und gleichzeitig scheint der Buchtitel auch ein bisschen diesen Tag zu bestimmen, denn irgendwie läuft nichts rund. Die Kinder motzen, ich fühle mich zerrissen zwischen Wochenende und Erwerbsarbeit, weil ich immer im Kopf habe, was ich eigentlich noch machen müsste. Denn diese Woche wird herausfordernd, es stehen mehrere Interviews an, ich gebe selbst Interviews zu meinem Schreibabybuch „Wie du dein Schreibaby beruhigst„* und es warten noch soooo viele Texte auf die Abgabe. Was einerseits gut ist, weil es natürlich Sachen ermöglicht wie sorglos im Buchladen einkaufen. Aber andererseits sorgt es dafür, dass niemals Pause ist. Kennt ihr diese Zerrissenheit? Wie geht ihr damit um?
Ich arbeite also, die Kinder motzen um mich herum. Irgendwann kommen wir alle wieder zusammen und schauen Teil 2 vom Drache Kokosnuss-Film. Was gar nicht so einfach ist. Wir stoppen ja Filme in der Hälfte, weil die Aufmerksamkeit der Kinder mehr meist nicht erträgt. Und dann vergessen wir, ob wir das nun in der Mediathek oder bei einem Streamingdienst geschaut haben, und wenn ja unter welchem Profil. Es dauert also eine Weile, bis alles eingerichtet ist. In der Zeit lese ich einen Artikel. Und überlege: Ich habe ja keinen bewussten Kontakt zu irgendwem, aber natürlich würde auch ich im Kopf durchgehen, wen ich wann zufällig getroffen hätte. Letztens meinte ich zu einer Freundin: „Wären die Kinder nicht, wir hätten tatsächlich keinen Kontakt außer ganz flüchtig im Supermarkt.“ Und das ist gleichzeitig gut und schlecht. Wie ist es bei euch?
Und hier noch die Bücher, auf die ich mich in der nächsten Zeit freue. Es sind die, die ich mir im Buchladen gekauft habe. Ich lese so ziemlich alles von Siri Hustvedt, deswegen musste „Damals„* (auch wenn es nicht super aktuell ist) natürlich mit. „Baba Dunjas letzte Liebe„* ist halt eins von diesen Büchern, was ich lese, wenn ich es gerade etwas seichter möchte. Oder einfach mal ein dünnes Buch lesen will. Und „Das weibliche Prinzip„* klang einfach gut, Feminismus, Prinzipien, Glaubenssätze… Ich bin gespannt und lege das alles auf meinen „Zu lesen“- Stapel. Habt ihr sowas auch? Und wie hoch ist der so?
Links der Woche
Am Mittwoch ging eine neue Podcastfolge online. Es geht um Kinderbücher von Axel Scheffler und zu recht kam die Anmerkung, ich habe nur die Bücher für Kinder bis ins Vorschulalter in den Fokus gerückt. Das schreit ja quasi nach einer zweiten Folge, oder?
Für die Berliner Zeitung habe ich einen Kommentar darüber geschrieben, wie es uns in diesen Zeiten geht. Leider ist der Artikel hinter einer Paywall, da habe ich leider überhaupt keinen Einfluss drauf. Mit dem Text wurde ich zur Bloggerin des Monats (was immer das heißt), leider wurde vergessen, den Blog überhaupt zu erwähnen. Das finde ich etwas irritierend, aber nun ja.
Für familie.de habe ich über no poo geschrieben. Ich kannte das vorher nicht und freue mich tatsächlich immer, wenn ich bei einem Interview oder einem Artikel selbst noch etwas vollkommen neues lernen.
Ich wünsche euch eine stressfreie Woche. Ich versuche gaaanz ruhig zu atmen und einfach von Tag zu Tag zu denken. Wird schon werden, oder?