Vom Hitzewochenende – Das Wochenende in Bildern
Im Gegensatz zu gefühlt allen anderen Menschen waren wir an diesem Hitzewochenende nicht am See, nicht am Meer, nicht mal in der Nähe irgendeines Gewässers. Weil das eine Kind ja sowieso noch immer nicht ins Wasser darf und der Frust darüber groß ist, zum anderen aber, weil mir spätestens Sonntag die Energie für solche Abenteuer fehlte. Kleiner Spoiler: Die fehlte mir dann auch zum fotografieren. Aber hey, so sind Sonntag ja manchmal auch…
Samstag, 18. Juni 2022
Der Plan war: Früh los und ab zur BuchBerlinKids. Die Realität war dann ein wenig anders, aber da es zu heiß für Stress war und ich nur abends einen beruflichen Termin war das dann auch egal. Wir fuhren also zur Messe und die Kinder waren ziemlich aufgeregt. Immerhin war einer überhaupt noch nie bewusst dort und die anderen beiden haben viele tolle Erinnerungen daran. Und auch diesmal wurden wir nicht enttäuscht. Es war für alle Aussteller*innen leider nicht so voll, aber natürlich ist es als Gast ganz nett sich nicht durch Menschenmassen zu schieben sondern zum einen ausreichend Zeit für die Gespräche an den Ständen zu haben, aber auch viel Platz zum Laufen.
Ich habe mich so sehr gefreut World for Kids, Biber & Butzemann, Kinderbuchlesen wiederzusehen und die Gesichter hinter Mixtvision kennenzulernen.
Wir waren bei verschiedenen Lesungen, die Kinder haben gebastelt und Bücher angeschaut und waren wirklich gut beschäftigt. Und im FEZ herrschten noch dazu sehr angenehme Temperaturen, so dass wir uns wirklich nicht beschweren konnten, nicht an den See gefahren zu sein. Ich habe ja das Gefühl, dass man einerseits total nach solchen Event lechzt und sich total drauf freut und andererseits total überfordert mit der Situation ist. Weil es sich zumindest bei uns wie von Null auf 100 anfühlt.
Die Kinder fanden insbesondere die Lesung zu „Willi Winter„* und „Unheimlich peinlich„* richtig toll und wollten die Bücher natürlich sofort haben. Und ich denke immer: Wie schön, dass die Liebe zu Büchern und guten Geschichten bei den Kindern so groß ist. Noch. Denn wie ich zunehmend feststelle, ist irgendwann eben nicht mehr so ganz entscheidend was wir Eltern sagen und denken.
Die Kinder rätseln gemeinsam mit Cally Stronk und Christian Friedrich über die BuchBerlinKids und finden das Buchphantom nach einer Jagd durchs FEZ. Während das für den Jüngsten dann doch etwas zu spannend ist, das „Phantom“ mit der Maske macht ihm ziemlich Angst, ist die Älteste Feuer und Flamme. Der Mittlere erklärt mir vor allen Dingen, dass Christian Friedrich in echt wohl doch kein „T.Rottel“ ist, wie er sich den Kindern vorstellte. Spannend zu sehen wie unterschiedlich sich Kinder auch auf solch ein Spiel einlassen können. Wir Erwachsene hatten jedenfalls auch Spaß und schöne Gespräche bei denen wir mal wieder festgestellt haben, dass die Welt manchmal ziemlich klein ist, weil jede*r jemanden kennt, den man selbst auch gut kennt.
Nach der Lesung von Boris Pfeiffer, den die meisten wohl mit den „Die drei ??? Kids“ in Verbindung bringen, gehts dann aber wirklich nach Hause. Sowohl „Das wilde Pack“ als auch „Survivors“ klingen super spannend, ich stelle die gern demnächst mal genauer vor, wenn ich sie in der Bibliothek entdeckt habe. So eine Messe ist ja immer auch ein guter Ort um ganz neue Bücher und Lesewünsche zu entdecken. Für mich war es natürlich irgendwie auch ein beruflicher Termin, aber zusammen mit den Kindern sehe ich das doch sehr viel lockerer und lasse mich einfach inspirieren.
Inspiration brauche ich dann auch den restlichen Abend. Um die Moral hochzuhalten, esse ich in der Werbepause von „Denn sie wissen nicht, was passiert„, ein Eis. Denn ja, ich schaue diese sehhhhhr lange Sendung um anschließend drüber zu schreiben. Irgendwann ist es dann geschafft und ich bin im Bett.
Sonntag, 19. Juni 2022
Der Sonntag startet spät, die Nacht war trotzdem irgendwie kurz. Und schnell ist klar. Das mit dem Seebesuch, das wird heute nichts. Wir beschließen also ein wenig aus- und umzuräumen und sonst einfach abzuhängen. Dazu gehört, dass ich aus dem Keller den alten Ventilator wieder hochhole, denn ein bisschen Wind tut schon gut.
Außerdem misten wir aus und die Kinder stellen fest: All die über die Jahre gesammelten Pixi-Bücher brauchen sie vielleicht doch nicht mehr. Ich weiß nicht so richtig wohin mit ihnen, ich würde sie gern spenden, habe aber keine Idee wer sich darüber freuen könnte.
Dann bekomme ich „Leserpost“ die mir erklärt wie super schlecht die Person meinen Artikel zur gestrigen Sendung fand. Ich habe mich erst neulich dazu mit Freundinnen ausgetauscht und frage mich immer: Wieso schreibt man auf diese ganz bestimmte und beleidigende Art und Weise Mails? Wenn jemandem meine Kritiken nicht gefallen, ok, kein Problem, mir gefällt ja auch nicht alles, was ich lese. Kann man auch gern schreiben. Aber Schimpfworte? Drohungen? Beleidigungen? Das hat für mich nichts mit sachlicher Kritik zu tun. Ich habe aber das Gefühl, dass darüber unter Journalist*innen viel zu wenig gesprochen wird. Jede*r bekommt solche Rückmeldungen aber irgendwann legt man sich halt ein dickeres Fell zu und hält das aus. Dabei sollte es ja nicht so sein. Wie gesagt, Kritik ist vollkommen legitim, kann man immer gern schreiben. Aber nicht gespickt mit Beleidigungen.
Irgendwann gibts wieder ein Eis. Weils warm ist und wir träge und der Tiefkühler noch was hatte. Als es abkühlt, gehen wir ein wenig spazieren aber die Stimmung ist irgendwas zwischen gereizt und müde. Ich bin beides ein bisschen und freue mich auf eine kurze Zeit der Ruhe bevor ich dann auch heute Abend wieder beruflich vor dem Fernseher abhänge.
Kommt gut in die neue, kühlere Woche.
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