Vom Alleinsein – das Wochenende ohne Bilder

Schon der Titel lässt mich lachen. Wie oft ist Frau mit Baby denn allein? Eben, so gut wie nie. War bei mir nicht anders. Und doch war ich mit Baby mehrfach allein am Wochenende. Auch eine neue Erfahrung…
(Und Fotos gibt’s diesmal nicht weil es schon Sonntag war als mir auffiel, dass ich mal hätte fotografieren sollen …)

Samstag, 13. Oktober 2018

Wir fahren zum Ikea. Juchhe. Eher nicht, aber wir brauchten weiße Tasse, die die Kinder demnächst auf einem Geburtstag bemalen. Es ging aber in der Tat sehr fix. Ich bin übrigens jemand der tatsächlich nie mit Kerzen da raus geht. Nie.

Danach fahren mein Mann und die Kinder zum Sport und für mich und das Baby heißt es kurz: Ruhe genießen. Dann kommt meine Hebamme und während ich Beckenbodentraining mache quatschen wir. Es ist so schön mal einen ganzen Satz beenden zu können. Auch wenn die Hebamme die Kinder ein wenig vermisst.

Es folgt die übliche Abendrunde. Mein Mann und mein Sohn gehen einkaufen. Das Runzelfüßchen, das Baby und ich bleiben Zuhause, lesen und erzählen. Sie erklärt mir wie sehr sie das auch mal genießt, das Baby für sich zu haben. Ich wünschte ich könnte mal 10 Minuten nur für mich haben, aber nun gut, so wünscht sich jede etwas anderes.

Irgendwann schläft das Baby kurz ein und mein Mann und ich schaffen es die letzte Folge „Babylon Berlin“ in der Mediathek zu schauen. Anschließend ist das Baby wach, ich stille und gehe mit ihm ins Bett. Wo er noch 2h braucht um wirklich einzuschlafen. In dem Moment beneide ich meinen Mann, der die Zeit für sich genutzt hat. Allein.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Ich bin total gerädert. Die Nacht war ätzend, alle 20min hat das Baby sich gemuckt, hat aber weiter geschlafen. Ich hingegen werde immer wach wegen nix. Ammenschlaf halt.

Mein Mann bringt die Kinder zu den Großeltern und lässt sich ewig Zeit mit dem Nachhauseweg. Und schon wieder denke ich: ich will auch mal allein mit mir sein. Und ja ich weiß, die Zeit wird kommen und vermutlich werde ich dann denke: ach, was war das damals alles schön. Aber gerade ist es eben auch alles ziemlich viel.

Wir haben uns fürs Elternbloggercafe angemeldet und fahren da auch hin. Kurz nett quatschen und was essen (kommt ja sonst auch viel zu kurz) und dann hat das Baby keine Lust mehr. Schön war der Ausflug zu dritt trotzdem.

Zuhause noch kurz die Zeit genießen. Ich weiß, dass man mit seinen Aufgaben wächst, aber es kommt mir so merkwürdig vor nur für ein Baby dazusein wo sonst immer noch zwei Kinder mehr rumwuseln. (Ungefähr jetzt stelle ich fest, dass ich wohl mal hätte ein paar Fotos machen sollen…)

Die Großeltern bringen die Kinder zurück, es gibt Kuchen und Babygucken.

Baden, Abendessen und das übliche sonntägliche Gewusel. Plus Baby, das nicht schlafen will. Nun ja.

Wie andere Familien das Wochenende erlebt haben seht ihr wie immer bei Susanne.
Wie ist das bei euch, sehnt ihr euch manchmal auch nach Alleinsein?

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2 Antworten

  1. Alexia sagt:

    Liebe Andrea,

    ja die Sehnsucht kenne ich nur zu gut, gerade aus dem 1. Jahr zu fünft, inklusive den Neid auf den Partner.

    Unsere drei Kinder haben auch einen recht kurzen Altersabstand und die ersten anderthalb Jahr waren eine echte Herausforderung. Gestern ist der jüngste zwei geworden und ich kann nur sagen: Es wird tatsächlich besser. Der Raum fürs Ich wird größer.

    Es ist wirklich sehr schwer diese ganzen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen, sich selbst nicht zu vergessen und dann auch noch nicht dabei durchzudrehen.

    Einen richtigen Tipp habe ich nicht, aber nimm, was du kriegeb kannst: Morgens 30min ALLEINE liegen bleiben oder mal eine Runde alleine um den Block gehen. Einfach kleine Atempausen, das sollte irgendwie machbar sein.

    Ihr schafft das, auch diesen Marathon.

    LG alexia

  2. Daniela sagt:

    Liebe Andrea,
    ich kommentiere sonst fast nie, freue mich aber immer über eure Lebenszeichen. Und ja, wie oft habe ich mich im ersten Jahr des kleinen Mannes nach ein bisschen Zeit für mich gesehnt. Den Mann um seinen Schlaf beneidet, um das Arbeiten gehen und auf Dienstreise sein, um den Austausch mit seinen Kollegen. Und immer war da das schlechte Gewissen, die Babyblase nicht genug zu genießen, mich immer unzufrieden zu fühlen, dabei hätte ich doch so dankbar und glücklich sen müssen. Ich glaube, am Ende hat mich das schlechte Gewissen mehr Energie gekostet, als der Schlafentzug, weil man sich und seine Gefühle damit so abwertet und ihnen nicht den Raum gibt, den sie brauchen.
    Als ich eben bei dir las, dachte ich mir: das wird, ihr werdet euren Weg zu fünft finden. Ihr macht das ganz sicher super, du hast eine anstrengende Zeit hinter dir nach deiner zehrenden Schwangerschaft, ihr versorgt als Familie drei Kinder mit so unterschiedlichen Bedürfnissen, ich ziehe den Hut und kann absolut nachvollziehen, dass der Alltag Kräfte kostet und müde macht.
    Wenn du Sehnsucht nach Alleinsein hast, verstehe ich dich voll und ganz und wünsche dir, dass sich bald ein solcher Moment der Selbstfürsorge ergeben wird!
    Ganz herzliche Grüße

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