Mit Kindern ins Museum
Das Urlaubsprogramm mit Kindern ist immer ein wenig schwierig. Auf der einen Seite MUSS ich einfach dafür Sorge tragen, dass das Runzelfüßchen sich nicht den ganzen Tag langweilt. Auf der anderen will ich aber auch, dass das eigene Interesse an Kultur nicht zu kurz kommt.
Ein guter Kompromiss schien mir da ein Besuch im Museum zu sein. Natürlich nicht eins wo Keramik rumsteht. Aber eines, in dem auch meine Tochter sich wohlfühlen und kurze Zeit beschäftigen könnte.
Museum mit Kindern
Während unserer drei Wochen Schweden-Urlaub waren wir nun in einigen solcher Museen. Eine der weltgrößten Sammlungen für Disney- Micky Maus – Donald Duck – Memorieablen haben wir als einen der ersten Stops besucht. Das Museum war auch perfekt auf kleine Besucher vorbereitet. Überall gab es kleine Tritthocker, so dass sich die Kinder in den Schaukästen alles ansehen konnten. Um uns herum wuselten lauter Kinder unterschiedlichen Alters und Herkunft, das Runzelfüßchen hatte im Nu jede Menge neue Bekanntschaften gemacht.Wenn ihr also jemals in der Nähe von Uppsala seid, dann kann ich das Museum nur empfehlen.
ohne Rucksack ins Museum
Eine eher merkwürdige Erfahrungen machten wir übrigens im Moderna Museet in Stockholm. Ich hatte das Runzelfüßchen im Bondolino auf dem Rücken und wir waren schon ein gutes Stück des Weges gekommen, als eine Mitarbeiterin uns ansprach. Sie wies darauf hin, dass mein „backpack“, mein „Rucksack“ in diesem Museum nicht erlaubt sind. In diesem Rucksack, der ja keiner war, befand sich mein Kind. Ehrlich, mir ist kurz das Gesicht entglitten. Es ging nicht darum, dass ich das Kind da hinten nicht unter Kontrolle hätte, nein, Rucksäcke sind verboten und damit alles, was auch immer ich da auf dem Rücken tragen würde.
Unterhaltung für Kinder im Museum
Da das Runzelfüßchen nun aber nicht mehr ganz soo leicht ist, stand es für mich außer Frage sie vorn zu tragen. Das ist nun doch etwas zu schwer. Also wurden wir dazu verdonnert einen Buggy auszuleihen. Worauf das Runzelfüßchen mal überhaupt keine Lust hatte. Sie ließ sich drei Meter weit schieben und dann wollte sie aufstehen. Statt meinem „Rucksack“, in dem sie ruhig abhing und Spaß hatte, hatte ich nun einen quietschenden Buggy und ein protestierendes Kleinkind an der Hand. Herrlich entspannter Museumsbesuch, das kann ich euch verraten.
Was aber wirklich unheimlich großartig war, ist der Kunst“Workshop“, im unteren Teil des Gebäudes. Hier dürfen die Kinder sich richtig austoben und malen, basteln, verkleiden. Auch das Runzelfüßchen hatte sehr viel Spaß hier, endlich rumrennen und Quatsch machen.
Museen für Kinder
Im Museum für Fotografie haben wir uns schließlich aufgeteilt. Einer von uns Eltern schaute sich die Fotos an, der andere bespaßte das Kind. Denn es war ziemlich voll und das Runzelfüßchen hat nur eine bedingte Vorstellung davon, wie viel Abstand man zu einem Bild halten sollte. Die Sonderausstellung von Nick Brandt mit all den Tieren der Wildnis jedenfalls hat ihr sehr gefallen. „Fant, Lowe“ rief sie ständig.
Ich glaube, mit Kindern darf man sich nicht mehr ganz soviel vornehmen, aber so ganz das alte Leben aufgeben finde ich auch falsch. Und immerhin weiß ich jetzt, dass Tragesysteme in Schweden als Rucksäcke gelten.
Was sind eure Museumserfahrungen?
Ich wurde in einem Museum (in D) auch schon gefragt, ob ich das Kind nicht vorne tragen könne. Offenbar passiert es immer wieder, dass Besucher die Breite ihres Rucksacks nicht einschätzen können und beim Drehen dann Dinge beschädigen. Und aus dieser Sichtweise ist es egal, was genau man da auf dem Rücken trägt, das Problem (und damit das Risiko fürs Museum) bleibt dasselbe…
LG, Julia