Vom Aufräumen – Das Wochenende in Bildern
Das Wetter ist…. mäh, die Laune irgendwie auch. So wollt ihr unbedingt auf dem Blog begrüsst werden, oder? Aber so ist es hier gerade. Nach dem Urlaub, der, wie ich andeutete, ja auch nur bedingt Erholung war, ging es gleich wieder volle Pulle los mit verschiedenen Projekten, Aufträgen, Anfragen aller Art. Was einerseits total super ist und mich extrem freut. Aber andererseits ist es dieses höher-schneller-weiter-Ding, auf das ich keine Lust und für das ich eigentlich auch überhaupt keine Energie habe.
Samstag, 06. November 2021
Die Kinder brauchen neue Kleidung. Natürlich wird viel innerhalb der Familie und im Freundeskreis weitergegeben, aber einiges wird im Laufe der Zeit leider nicht schöner. Die löchrigen Hosen lassen sich irgendwann nicht mehr stopfen, die ausgerissenen Reißverschlüsse nicht mehr zufriedenstellend flicken. Deswegen mache ich mich mit Herrn Annika auf den Weg in den Second Hand Laden. Das Ziel ist eigentlich neue Hosen für ihn zu finden, er hat da sehr genaue Vorstellungen und deswegen ist so ein Einkauf ohne ihn eine heikle Angelegenheit. Vor Ort bin ich aber schwer beeindruckt, was er sich alles zusammensucht, ich muss nur helfen und schauen, ob ihm die Größe überhaupt passt. Auch an seine Geschwister denkt er, so dass wir am Ende mit vollen Armen den Laden verlassen. Wir haben Winterjacken, viele Hosen, Hemden, Kleider und Sportkleidung gekauft. Und es war sogar relativ entspannt, weil die Auswahl hier natürlich eine ganz andere als in den gängigen Läden ist und die meisten Leute auch entspannter. Denn immernoch gilt: Second Hand muss man wollen oder keine andere Möglichkeit haben.
Zuhause ärgere ich mich dann doch, eine Hose hat ein Loch, was ich vor dem Kauf nicht gesehen habe, einfach, weil ich irgendwann ziemlich viel auf dem Arm hatte. Im Gegensatz zu all den Ketten gilt bei dem Laden aber: Gekauft wie gesehen, weswegen ich jetzt doch wieder versuche, das Loch mit Bügelbildern zu retten.
Ich schrieb es ja schon in der Einleitung, ich komme gerade mit all dem, was mich umtreibt und was ich mir so merken muss, ins Schwimmen. Deswegen schlug mein Mann vor, ich möge mir ein Kanban Board machen. Selbstverständlich haben wir nichts, was sich dafür auch nur ansatzweise eignen würde zuhause, weswegen ich in den sauren Apfel beiße und nochmal losfahre, um Dinge zu besorgen. Es nervt mich dezent. Diesmal habe ich das Runzelfüßchen im Schlepptau. Und wir sind tatsächlich relativ schockiert von der Menge an Weihnachtsdeko, die uns in den Geschäften erwartet.
Wer soll das alles kaufen und sich irgendwo hinstellen? Ich weiß nicht, ob es in diesem Jahr besonders extrem ist oder ob es mir in den letzten Jahren nur einfach nicht aufgefallen ist, aber tatsächlich wird mir kurz schlecht, wenn ich an die Tonnen Müll denke, die da produziert werden. Wir müssten doch alle schon längst Weihnachtsdeko für alle Eventualitäten haben. Also, vielleicht sind wir da speziell, aber ehrlich gesagt, ich hole jedes Jahr das gleiche Zeug raus und brauche da nicht wirklich viel Abwechslung. Wie macht ihr das? Und trügt mich meine Einschätzung, dass es dieses Jahr viel mehr Dekokram ist?
Wieder Zuhause wartet Post auf mich. Der neue Liv Strömquist, „Im Spiegelsaal„*. Ich habe mich ja hier schon mehrfach als Fan der Autorin geäußert und freue mich deswegen sehr, dass sie verlässlich einmal im Jahr ein Buch rausbringt. Das ist ja nicht selbstverständlich, weil sie ihre Geschichten ja nicht nur erdenken sondern auch noch zeichnen muss. Diesmal geht es um Bilder, die uns alle umgeben, Social Media und wie sich unser aller Empfinden von Schönheit dadurch ändert. Ich freue mich extrem aufs Lesen. Aber kennt ihr das, wenn man gleichzeitig auch zögert, weil wenn es ausgelesen ist, dann muss ich ja wieder warten? Zwei Herzen in meiner Brust… Ich berichte gern, wie „Im Spiegelsaal“ ist, wenn ich durch bin damit.
Die, die ihr Ratgeber lest, mit welcher Intention tut ihr es? Was erhofft ihr euch vom Lesen eines Buches, was sich von dem unterscheidet, was ich durch googeln selbst herausfinden könntet?
— Andrea Zschocher (@Runzelfuesschen) November 6, 2021
(Ich bin heute Abend sehr tiefschürfend unterwegs, I know) pic.twitter.com/M2dzIUX7DA
Abends überlege ich, ein bisschen auch im Hinblick auf mein eigenes Schreiben als Autorin, was sich Menschen eigentlich von Ratgebern erhoffen. Ich finde es ja gut, immer wieder alles in Frage zu stellen, und natürlich sind auch Bücher nur bedingt nachhaltig. Der Buchmarkt wird jedes Jahr mit soooo vielen Büchern geflutet und wahrlich nicht alle davon sind Verkaufsschlager, die einem wirklich neue Gedanken oder Anstöße schenken. Ich hoffe sehr, dass meine Bücher über die Wackelzahnpubertät* und über Eltern von Schreibabys* echte Hilfe anbieten. Von Kindern bekomme ich immer wieder so liebes Feedback zum Kinderbuch „Wir gehen zur Zahnärztin„*, dass ich glaube, das findet seinen Weg schon und hilft auch vielen. Aber trotzdem hardere ich manchmal. Also verratet mir doch gern: Warum lest ihr Ratgeber? Was erhofft ihr euch? Was enttäuscht euch beim Lesen?
Sonntag, 07. November 2021
So, zurück zum Kanban Board. Ich habe nun also eine Pinnwand und verschiedenfarbige Karteikarten, die ich nutzen will, um alles, was in meinem Kopf ist, aufzuschreiben und zu ordnen. Meine To Do Liste reicht einfach nicht mehr aus bzw ist so lang und unübersichtlich, dass ich sie nicht nutzen kann. Als ich fertig bin (wie man das einrichtet ist eigentlich super einfach und auch ein bisschen individuell) stehen die Kinder davor: „Mama, das sind aber ganz schön viele Zettel!“. Ja, sind es. Aber mir geht es etwas besser, weil ich alles, woran ich sonst so denken muss, einfach mal aufgeschrieben habe. Dann muss ich es trotzdem noch machen, aber nicht mehr auch die ganze Zeit dran denken aus Angst, es zu vergessen.
Wie schafft ihr das denn, bei all den Anforderungen, ob nun privat oder beruflich, den Überblick zu behalten?
Eigentlich wollten wir in den Wald, spazieren gehen. Den Kopf frei bekommen. Aber als wir vor die Tür treten, regnet es ziemlich heftig. Es wird also eine schnelle Runde um den Block, die Kinder spielen ein wenig auf dem klatschnassen Spielplatz, wir Eltern stellen uns unter und immerhin haben wir so auch ein wenig frische Luft geschnappt.
Ich merke, dass meine Stiefel, die mich seit fast zehn Jahren begleiten, langsam den Geist aufgeben und bin schon wieder unglücklich. Ich habe wirklich überhaupt keine Lust, mir neue zu kaufen, weil die ja niemals so bequem sind wie diese. Ihr merkt schon, dieses Wochenende ist die Laune echt nicht die beste.
Backen hilft. Möchte man meinen. In dem Fall hat aber die Achtjährige sich daran versucht. Beruflich teste ich gerade ein paar virtuelle Backangebote und das hier ist das erste Ergebnis. Ganz allein kann sie natürlich nicht backen und der Anfang war jetzt auch eher etwas holprig, aber ich bin gespannt, was da noch so kommt. Das Ergebnis ist auf jeden Fall ganz lecker.
Der Rest des Nachmittags ist zäh. Die Laune der Kinder ist eher schlecht, ich grübel viel und ach, irgendwie ist der Wurm drin. Ich weiß, dass es so Wochenenden gibt, ich kann das auch akzeptieren, aber gerade weil ich soviel grübel, ist es in der Gesamtheit eher so, dass ich mich mal wieder nach Ruhe sehne und nicht nach schreienden Kindern, die am liebsten auf meinem Schoß miteinander kämpfen.
Links der Woche
- Ich habe mich mit Heike Makatsch zum Interview getroffen und wir haben uns über Digital Natives, ihren neuen Film und Vorbild sein als Eltern unterhalten.
- Für Leben & Erziehen habe ich mit einem Museumspädagogen über Kindermuseen und Besuche in Museen gesprochen
- Was passiert eigentlich mit Sneakern, die wir nicht mehrwollen? Super spannendes Projekt von Flip, Zeit und NDR: Sneakerjagd
Kommt gut in die neue Woche. Grübelt ihr gerade auch?
deko kram habe ich jedes jahr das gleiche, verändere einfach die abordnung oder was ich nutze. nur selten und nicht jedes jahr kommt mal was dazu. dazu schmücke ich nur an weihnachten, und im zimmer der kinder hängt ein ast, an den kommt möglichst jahreszeitlich passende deko. aber auch nicht jedes jahr was neues, außer selbst gemachtes natürlich.
ich finde das so unnötig jedes jahr was neues zu kaufen. wir haben auch keine tanne, sondern mein mann hat aus holz einen baum gebaut. der wird jedes jahr aufgestellt. adventskranz ist auch jedes jahr fast der gleiche. nur ein paar tannenzwwige gibt es ( ein bündel).
bei ratgebern kommt es immer drauf an. gerne lese ich sie um zu merken ob meine ansichten nicht nur auf meinem mist wachsen, sondern ich vielleicht doch damit nicht so falsch liege. oder um mal neue impulse bekomme wie ich was anderst angehen könnte. gerade in bezug auf meine kindheit und jugend hatte ich schon so einige aha-momente und verstehe nun so einiges besser und bin viel freundlicher mit mir.