Von Armbändern und guten Momenten – das Wochenende in Bildern
Ein bißchen spät kommt es, das Wochenende in Bildern. Liegt schlicht daran, dass ich gestern, im Gegensatz zu meinem Mann, kein Internet hatte. Wieso das möglich ist wird mir ein Rätsel bleiben, aber hey, besser spät als nie, oder?
Samstag, 11. März 2018
Nach einem Vormittag am Strand machen wir einen Ausflug zur „Stadt“. Was leicht übertrieben ist. Hier auf Koh Lanta gibt es einen Pier, an dem die Boote eben anlegen. Und das ist die „Stadt“, weil es ein paar Shops und Restaurants gibt. Und eine Straßenverkäuferin, die Armbänder verkauft. Ich hatte dem Runzelfüßchen versprochen, dass sie sich eines aussuchen darf. Tat sie. Als sie dann mit ihrer Beute auf ihren Bruder zu lief war der ziemlich sauer. Und ich von mir selbst überrascht, weil ich wirklich nicht daran dachte, dass er ja auch ein Armband haben wollen könnte. Also wieder zurück und auch er durfte sich etwas aussuchen.
Wir machten Pause in einem kleinen Künstlercafé, in dem wir auch im letzten Jahr schon waren. Ich mag das, zu sehen, dass an manchen Orten die Zeit scheinbar still steht und sich nichts verändert. Zuhause würde mich sowas lähmen, hier aber, hier erfreut es mein Herz.
Wichtigstes Thema während der Pause ist übrigens die Tatsache, dass Papa ja nun kein Armband hat. Also für unseren Sohn. Neben der Sicherstellung der Versorung durch Schokoeis beschäftigt ihn nur das. „Papa, Band, auch!“ wiederholt er im Minutentakt. Na, ihr könnt euch denken was geschah.
Anschließend besuchen wir noch einen Supermarkt. Dieses Zuckerzeug ist für die Kinder wirklich verlockend, bis ich ihnen erkläre, dass da Schweinegelantine drin ist (was auch sehr groß hinten auf der Packung steht, warum genau weiß ich nicht). Danach wollen sie lieber eine Waffel. Es geht mir nicht darum meinen Kinder den Spaß an Süßigkeiten zu verbieten, aber genau so, wie sie entscheiden dürfen ob sie Fleisch oder Fisch essen wollen, so sollten sie das eben auch bei Dingen tun, wo nicht auf den ersten Blick klar ist, was drin ist.
Hier ist klar was drin ist, aber ich finde das trotzdem eklig. Auf dem Hinflug war solch ein Päckchen das „Babyfood“ für Herrn Annika. Der hat ja noch keinen Sitzplatz und bekommt deswegen auch kein eigenes Essen. So gern wie die Kinder mal einen Obstquetschie essen, so ungern mögen sie Obst und Gemüse gemischt. Was ich sehr sehr gut verstehen kann. Ich überlege auch schon, was ich für den Rückflug alles einkaufen muss, damit Herr Annika nicht wieder mein gesamtes Essen ist und ich 15 Stunden hungrig vor mich hingrummel.
Rückfahrt im TukTuk, für die Kinder immer wieder ein Abenteuer. Dieses Auto hat sogar Licht, was für noch mehr Aufregung sorgt. Und es wirkt irgendwie spät, aber es wird in Thailand einfach gegen 19:00 dunkel. Und dann ist es eben finster, weil es nicht überall Laternen und Beleuchtung gibt.
Das Highlight des Tages: Neue Zahnbürsten. Sie durften sich je eine aussuchen und das Runzelfüßchen wollte die, wo es eine Puppe als Geschenk dazu gab. Herr Annika hat die sofort enthauptet, was beim Runzelfüßchen erst zu Geschrei und dann zu „ach, die war eh doof“ führte. Nun ja, dafür, dass sie doof ist wird sie seitdem aber viel bespielt. Der Kopf lässt sich relativ einfach wieder dranpappen.
Sonntag, 12. März 2018
Hängematten-Leben. Nach dem Ausflug gestern starten wir sehr ruhig in den Tag und liegen nach dem Frühstück erstmal in der Hängematte rum. Herr Annika nennt das „Hauckeln“ und wir haben uns das Wort auch angewöhnt. Also hauckeln wir abwechselnd im Schatten.
Kleiner Snack. Kennt ihr diese Koalabären in den Pappverpackungen noch? Ich erinnere, dass ich die irgendwann in den 90ern mal gesehen habe, aber meine Eltern die nie kauften. Tja, hier der Beweis: ICH hab sie den Kindern gekauft. Und zwar einmal alle Geschmacksrichtungen. Erdbeere haben wir schon probiert, bleibt noch Schoko-Banane (brr), Milch und Schoko.
Das Runzelfüßchen hört, während Herr Annika Mittagsschlaf macht immer ein Hörspiel, Deezer sei Dank ist die Auswahl ja enorm. Und weil sie das so in den Bann zieht vergisst sie alles um sich herum. Auch, dass wir drölfzig Mal sagen, sie möge bitte nicht am Armband ziehen. Hier also das Ende vom Lied, dass unfassbares Geschrei und Gemotze auslöste.
Und ich weiß, dass manche Eltern da verständnisvoll bleiben, aber mir platzt da innerlich die Hutschnurr, wenn ich all diese Wut abbekomme, die sich da entlädt.
Nachmittagspause. Nach dem Baden im Meer und im Pool gehen wir zum Supermarkt an der Straße. Ein lieb gewonnenes Ritual. Dort setzen wir uns auf die Bank, schauen der Welt beim Beschäftigt sein zu und essen ein Eis. Das ist unfassbar entschleunigend und schön. Die Kinder scheinen das auch schön zu finden, denn klar essen sie das Eis, aber dann bleiben sie sitzen und schauen und zeigen und gucken und fragen.
Das Runzelfüßchen bekommt ja hier etwas Taschengeld, also im Prinzip immer die drei Cent, die vom Wechselgeld noch übrig sind. Und davon kauft sie sich gern was. Heute: Algenblätter mit Käsegeschmack. Ich hab nicht mal probieren können, so schnell war das Blatt verschwunden. Und sie sah beim Essen ungefähr so aus wie das Männchen da. Scheint also lecker zu sein.
Abendessen. Es gibt eigentlich jeden Abend irgendwelche Currys mit Reis und Gemüse. Und selten bleibt was ürig. Die Kinder mögen das Essen genauso wie wir und probieren gern aus. Unser Favorit hier heißt „Thai Muslim Curry“ und hat neben jeder Menge Kartoffeln, Zwiebeln und Möhren auch Erdnüsse und viel Kokosmilch. Ich versuche irgendwie noch in die Küche zu kommen um das einmal mitkochen zu können. Ein paar Tage bleiben mir für diese Aufgabe noch.
Wie andere Familien das Wochenende verbracht haben, seht ihr bei Susanne.
Wie ist das denn bei euch auf Reisen: Probiert ihr viel Lokales aus, oder wünschen sich die Kinder immer nur Nudeln?
Liebe Andrea,
meine Kinder probieren noch immer alles, was wir auch essen. Im Restaurant gibt es daher sowieso immer einen "Räuberteller" (= leerer Teller, um sich bei den Erwachsenen etwas zu räubern". Einmal haben wir Nudeln bestellt… wer hat die letztlich gegessen? Richtig, wir Eltern!
Die Gemüse-Obst-Quetschies lieben meine Kinder übrigens… mir kommt zwar bei der Vorstellung schon immer alles hoch – aber wenn sie es mögen – warum nich?
Euch noch eine schöne Zeit!