Von „Was machen wir hier eigentlich?“ – Das Wochenende in Bildern

Was macht diese ganze angespannte Situation mit euch? Mit euren Kindern? Ich bin an einem Punkt angekommen wo ich das Gefühl habe, dass ich nicht mehr kann. Die Woche war extrem herausfordernd und kräftezehrend, ich sag nur Interview mit der Familienministerin. Also weniger das Interview war kräftezehrend als das ganze Drumherum. Das sieht man ja nicht, aber ich habe das jetzt erlebt und allein das hätte für eine ganze Woche gereicht. Aber es ist eben auch soviel mehr. Die Kinder sind aus der Balance und ich bin es auch und ich weiß nicht, wie das wieder anders werden kann. Wisst ihr es?

Samstag, 06. Februar 2021

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Und samstäglich grüßt der Wald. Natürlich gehen wir wieder spazieren, ein Ritual, was inzwischen auch von gaaaaanz viel schlechter Laune begleitet wird. Also bis wir dann im Wald sind, dann geht es. Aber dieses 100 Schichten anziehen und im Auto wieder ausziehen und bloß nichts vergessen und ach, da habe ich schon keine Lust mehr. Also so unter uns.

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Wir kommen auch an einem Friedhof vorbei. Und weil wir während der Autofahrt im Radio viel über Beerdigungen gehört haben, wollen die Kinder natürlich mal schauen. Wir sprechen auch darüber wer wie bestattet werden möchte. Das fällt mir tatsächlich nicht schwer, weil ich davon schon immer eine sehr genaue Vorstellung habe. Auch wenn das natürlich noch Zukunftsmusik ist.

Schwerer wird es, als wir an Kindergräbern vorbei kommen. Einerseits wollen die Kinder, dass ich ihnen vorlese, was auf den Grabsteinen steht, andererseits fängt eins der Kinder ganz fürchterlich an zu weinen, weil es das nicht aushalten kann. Das hatte so niemand erwartet, aber klar, diese Themen sind auch für Kinder sehr emotional. Wenn ihr mit euren Kindern über den Tod sprechen wollt, ich sammle seit Jahren Kinderbücher über den Tod und überlege, dazu vielleicht auch mal eine Kinderbuchleben-Podcastfolge zu machen. Was denkt ihr?

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Mich macht übrigens auch diese Essensfrage auf Dauer extrem müde. Ja, ausgewogen und abwechslungsreich und blablabla. Aber ehrlich, ich habe keine Lust mehr auf Kochen. Und mein Mann auch nicht. Weil mir auch nichts mehr einfällt, was die Kinder nicht entweder dauernd und niemals nie essen wollen. Pizza geht für alle (ich komme da wegen der Unverträglichkeit schnell an meine Grenzen, aber nun ja). Wie macht ihr das denn? Vorkochen? Nie kochen? Stulle? Ich bin für Tipps sehr sehr dankbar!

Sonntag, 07. Februar 2021

Runzelfuesschen neues Buch

Dieser Tag besteht aus sehr sehr viel Arbeit, aber ich schaffe das alles unter der Woche mit immer einem Kind auf dem Schoß, im Ohr, an der Hand eben anders nicht. Und ja, ich hatte mir das alles anders vorgestellt, aber nun ist es so und ich versuche mit da nicht auch noch für fertig zu machen. Blöd bleibt es trotzdem, gerade auch, weil ich ja letzte Woche schrieb, dass ich eigentlich nicht mehr richtig zur Ruhe komme, meine Akkus nicht aufladen kann. Das wird mit einem arbeitenden Sonntag ja nicht wirklich besser.

Ich weiß das, aber ich habe auch keine Idee, wie es sonst gehen kann.

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Als Gegenpol zum Arbeiten, will ich backen. Und der Zweijährige möchte das leider auch. Das macht mich sehr sehr müde, weil diese „ich allein, ich ich ich“ Phase einfach in schönster Pracht steht. Das wäre alles gar kein Problem, wäre ich nicht eh so angeschlagen. Ich weiß, dass Kinder Autonomie lernen dürfen und selber machen ganz wichtig ist. Aber verdammt, ich will auch, dass der Teig irgendwann in der Form landet und gebacken werden kann. Und nicht alles auf dem Tisch verkleckert.

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Disclaimer: Die vorgestellten Bücher findet ihr in der Bibliothek, im lokalen Buchhandel oder online. Bei Links, die mit einem * markiert sind, handelt es sich um Affiliate- Links. Wenn ihr darüber bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch werden die Bücher aber nicht teurer.

Hier kommt natürlich niemand vorbei. Vermutlich ist es bei euch ähnlich und keine Babysitterin kommt mal um die Ecke. Wenn ihr aber mal ein Kinderbuch zu diesem Thema sucht, wir lesen „Heute kommt Jule“* gerade rauf und runter. Vermutlichh wollen mir die Kinder, wenig subtil, zu verstehen geben, dass sie bereit für neue Menschen wären.

Die Geschichte um Babysitterin Jule ist auch deswegen so schön, weil sie den Kinder zuliebe echt viel Blödsinn anstellt und die dann beschließen: Wir helfen Jule. Damit sie keinen Ärger bekommt und sie weitere Tage mit ihr verbringen können.

Erschöpfte Eltern Runzelfuesschen

Dann habe ich eine neue Idee für eine Podcastfolge und sammel die Bücher dafür zusammen. Jetzt brauche ich nur noch Ruhe und Zeit, das alles einzusprechen. Daran scheitert es ja bei mir in der Tat gerade. Ich hätte da schon noch 1-12 Ideen, aber die Zeit, die Zeit fehlt. Und die Erschöpfung ist, jedenfalls bei mir, extrem groß. So groß, ich oute mich jetzt mal, dass ich in Calls auch mal in Tränen ausbreche. Wie das alles weitergehen soll? Ich weiß es nicht. Wisst ihr es?

Links der Woche

Das Interview mit Franziska Giffey ist leider noch nicht online, ich sag Bescheid, sobald das der Fall ist. Aber es gibt trotzdem was zu berichten.

Bei StadtLandMama könnt ihr einen Auszug aus meinem Buch „Wie du dein Schreibaby beruhigst„* lesen. Ich muss gestehen, die Kommentare dazu haben mich im ersten Moment aus der Fassung gebracht. Nicht weil sie böse sind, sondern weil da auch immer der Zweifel geweckt werden, was Eltern von Schreibabys denn falsch machen.

Ich habe Heinz-Peter Meidinger, den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes interviewt. Er hat ein paar Tipps für uns Eltern.

Wie viel Hoffnung habt ihr für den 10.02.21? Was glaubt ihr, wird da beschlossen werden?

Das könnte dich auch interessieren …

7 Antworten

  1. Sandra sagt:

    Huhu, Ich lese sonst nur mit, aber diesmal hast du wohl über uns geschrieben^^ statt Homeoffice habe ich ein 6 Monate altes Baby und dritte großen Geschwister, 3+6, zuhause. Schulaufgaben gehen noch einigermaßen, das permanente ausrichten von mindestens 3 Menschen nach dem jüngsten – der natürlich wie alle anderen Babys auch, nicht einfach mitläuft -, die sehr unterschiedlichen Bedürfnisse von 1. Klässler und kita Kind, das ständige Gefühl sich zu zerreißen und doch keinem wirklich gerecht zu werden – ich kenne es zu gut. Dazu die sehr stückeligen Nächte…
    Was bei uns hilft: die großen mit den wunderbaren becherküche- Bücher zum kochen oder backen „abstellen“ 😉 mit viiiiel Glück gibt es danach Obstsalat mit Pizza 🙂
    Ich hoffe so sehr, dass der große bald wenigstens tageweise in die Schule und die mittlere in die Kita kann, ich bin total durch…
    Liebe Grüße! S

  2. Verena sagt:

    Hallo liebe Andrea,

    wir kochen momentan viel convenient-Kram. Unsere Kinder sind auch sehr wählerisch und es gibt kaum ein Gericht, das jeder isst. Wir versuchen also einen kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden:
    – Reibekuchen TK oder Teig aus dem Eimer, dazu für die Kinder Apfelmus, für die Erwachsenen TK Gemüse, Kräuterfrischkäse, Räucherlachs
    – Pfannkuchen selbstgemacht, dazu für die Kinder Apfelmus und für die Erwachsenen TK-Gemüse z.B. das bereits gewürzte italienische von Frosta kann ich sehr empfehlen
    – Kartoffelsuppe für zwei Tage vorkochen
    – klare Suppe für zwei Tage, für die Erwachsenen mit Gemüse nach Belieben, für die Kinder nehmen wir nur die Brühe raus und machen dazu Buchstabennudeln
    – Fertigmaultaschen mit einer simplen Tomatensauce
    – Suppenmaultaschen in Brühe, für die Erwachsenen noch mit Karotte, Sellerie und Erbsen
    – Pellkartoffeln mit Kräuterquark, dazu rote Beete, gekochte Eier, saure Gurken, Rohkost

    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu detailliert.

    Alles Gute für dich und deine Familie!
    Verena

  3. Isabella sagt:

    Liebe Andrea,
    wir nehmen den Druck beim Essen so raus, dass wir sonntags als Familie (Eltern plus 3 Kinder) einen Essensplan machen, am Dienstag alles einkaufen und dann gibt es Essen nach Plan. Montags ist bei uns immer abends Milchreis-Tag, ein Mal in der Woche gibt es Pfannkuchen, an den anderen Tagen Nudeln, Kartoffeln, Reis im Wechsel. Sehr gern mögen unsere Kinder Risotto. Wir haben ein „Grund“-Risotto und dann verschiedene Sachen (Mais, Gemüse, klein geschnittene Wienerle), die sich jeder nach Belieben drauf streuen kann. Wraps mögen sie auch gern, weil sie da die Füllung festlegen können. Flammkuchen/ Pizza geht auch immer 🙂
    Ganz viel Kraft wünsche ich dir. Falls du noch was für dein Schulkind brauchst, beim Sternchenverlag gibt es ganz tolle Hefte für ErstklässlerInnen.
    Liebe Grüße von Isabella

  4. Nora sagt:

    Bei uns geht Lumpenblech immer gut. Kartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Tomate, Feta, Oliven, wenn man will, geht auch Kürbis und Karotten, auf ein geöltes Backblech packen und in den Ofen schieben. Da kann sich dann jeder nehmen, was er möchte, und alle sind glücklich. Ich kämpfe auch gerade mit dieser Histaminsache und dafür ist es auch ein schönes Essen: meine Familie bekommt ihre heißgeliebten Tomaten und finde auch was.

  5. Merle sagt:

    Auch zum essen – ich finde das auch schwierig und ermüdend. Wir haben mittlerweile zwei Aussuchetage in der Woche an dem sich jeweils ein Kind etwas zu essen wünschen darf. Da gibt es dann meistens Pfannkuchen, Kartoffelbrei mit (vegetarischen) Würstchen, Pizza oder auch mal HotDogs. So darf jedes Kind einmal selbst entscheiden. An den anderen Tagen ist dann die Basiszutat festgelegt (Nudeln, Kartoffeln, Reis) damit es nicht dauernd zu genörgel kommt. Die Kinder wissen dann halt schon „heute ist Kartoffeltag“. Das steht auch so auf einem Pla der in der Küche hängt. Bevor beide lesen konnten mit Bildern daneben. Am Wochenende improvisieren wir. In Schulschließzeiten holen wir auch mindestens einmal die Woche essen aus einem Restaurant, damit sind dann alle happy.
    Zur Pizza mit Histaminunverträglichkeit: ich mach hier für die Kinder klassisch mit Tomatensauce. Für mich gibt es eine extra Pizza mit Creme fraiche oder Frischkäse als Basis und dünn geschnittenem Gemüse und Käse obendrauf (z.B. Süßkartoffel, Kürbis, Paprika). Richtig lecker ist das dann mit Schafskäse und zum Schluss etwas Honig drüber träufeln oder ein paar Kerne dazu.

  6. Anonym sagt:

    Zum Essen: Wir holen das Essen für unsere 2 Kinder seit Jahresbeginn täglich im Kindergarten ab. Ich hatte einfach mal gefragt, ob das möglich ist. Wir haben eine große Tüte mit Gefäßen abgegeben. Die Küche füllt uns das vom Caterer gelieferte Essen ab und es wird kontaktlos an der Eingangstür übergeben. Das funktioniert so gut, dass es jetzt allen Eltern angeboten wurde, deren Kinder zur Zeit nicht in die Kita gehen können. Der Caterer freut sich auch, weil er trotz Lockdown sein Essen verkauft. Ich hatte im ersten Lockdown gesehen, dass wir beim Selberkochen mehr Geld ausgeben als für das Essensgeld. Das Essen ist total ok und die Kinder essen es sogar lieber als unser Familienessen (na ja, warum auch immer). Außerdem sind in der Tüte oft Aufgaben und Grüße von den Erzieherinnen und andersrum. Gefühlt bleiben die Kinder dadurch stärker mit dem Kindergarten in Kontakt. Für uns ist das super, wir gehen mit den Kindern vormittags meist raus und auf dem Rückweg holen wir das Essen. Und wir Eltern essen abends etwas Leckeres und Gesundes für Erwachsene, ohne Nudeln, Fischstäbchen, Milchreis oder Grießbrei. Ich habe beschlossen, es mir dieses Mal leichter zu machen. Und tatsächlich hat es hier funktioniert und ist es eine Win-Win-Situation für alle.

  7. Anne sagt:

    Hallo,
    du fragst, wie es wieder anders werden kann. Und meine Antwort wird dir nicht gefallen, weil ich weiß, wie sehr du deine Arbeit liebst, aber Erschöpfung entsteht aus zu viel Erwerbs- und Sorgearbeit und ist nicht durch ein immer weiter kurierbar, sondern nur durch ein weniger (die Gesamtsumme der elterlichen Aufgaben betrachtet und ggf. die Verteilung).
    Bei mir kam das größte Loch noch, als ich schon krankgeschrieben war und wenigstens die Erwerbsarbeit wegfiel, die Kinder aber weiter um mich herumtanzten. Pass bitte auf dich/euch auf!

    Was das Essen angeht: drei Wochen jeden Tag Nudeln mit wechselnden Fertigsoßen sind zwar keine Ideallösung, aber auch nichts, was irgendwen umbringt.

    Am Ende bleibt doch die Frage: Wenn der Tag nur 24 h hat und deine Kraft begrenzt ist, wofür willst du sie benutzen? Zum kochen? Zum für die Kinder da sein? Zum erholen und dich um deine Gesundheit kümmern? Für die Arbeit und wenn ja, welchen Teil davon? Alles geht manchmal nicht.

    Liebe Grüße
    Anne

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert