Von Vorbereitungen – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende stand bei uns, genau wie wahrscheinlich bei euch allen, im Zeichen der Vorbereitung auf das, was die nächsten Wochen so kommen wird. Gleichzeitig, ich kann es nicht leugnen, ist da auch ein bisschen Unsicherheit, wie es wohl weiter gehen wird. Geht euch das auch so?
Samstag, 14. März 2020
Vorbereitung, erster Punkt: Ein vernünftiger Bürostuhl. Ich arbeite seit Jahren im Homeoffice, aber nicht in dem Maße, wie die letzten Monate. Und ich merkte einfach: Das geht auf den Rücken und den Nacken. Also habe ich mir kurzentschlossen einen Bürostuhl besorgt. Gebraucht, und, weil ich Glück hatte, sogar geschenkt.
Als ich den Stuhl zum Auto trage, passiert aber etwas eher Blödes. Eine Frau kommt aus einer Apotheke, läuft auf mich zu und hustet mir mitten ins Gesicht. Ich bin total perplex, dank des Stuhls aber auch eher nicht flexibel (heißt, ich konnte nicht mal die Hand vor meinen Mund halten). Menschen sind dieser Tage tatsächlich merkwürdig.
Vorbereitung Nummer Zwei. Wir sind etwas spät dran, das Nudelregal ist leer. Bei Mehl, Eiern und Milch sieht es ähnlich aus. Tatsächlich wollte ich auch einige Vorräte anlegen, also zwei, drei Packungen Mehl kaufen, weil wir unsere Nudeln ja selbst machen und ein Kilo Mehl halt nicht besonders lange hält. Nun ja, wir werden es auch so schaffen. Wie sah es bei euch aus?
Aneisen. Das erste Eis des Jahres. Bestellt mit gehörig Abstand zum Rest der Schlange, nicht im Eisladen gegessen, sondern auf einer Bank im Park, wo weit und breit kein anderer Mensch war. Spielplätze werden wir zukünftig meiden. Mich lässt es mit etwas Unverständnis zurück, wie voll die in Berlin sind. Ich verstehe das, die Kinder wollen raus, das Wetter ist toll. Aber wenn alle nun außerhalb von Kita und Schule aufeinander sitzen, dann bringt das genau gar nichts. Gleichzeitig weiß ich nicht so recht, ob wir nun fünf Wochen überhaupt nicht mit den Kindern rausgehen dürfen. Bis jetzt lautet die Devise: Wir gehen nur auf Spielplätze, auf denen sonst niemand ist. Ich kenne mindestens zwei, wo das der Fall ist. Wie macht ihr das?
Sonntag, 15. März 2020
Das Runzelfüßchen holt Brötchen, ich gehe mit vor die Tür um 5 Minuten Sonne zu genießen. Man beachte die nackten Füße.
Mein Mann geht mit den Kindern vor die Tür, ich muss arbeiten. Dann höre ich es schreien, kurze Zeit später steht ein aufgelöstes Kind vor der Tür. Irgendwas mit Fahrrad fahren, umgefallen, Daumen kaputt. Es blutet, es sieht eher unappetitlich aus und der Nagel macht mir leichte Sorgen. Aber ich bin gewillt, das ohne ärztliche Unterstützung zu schaffen. Drückt mir die Daumen.
Und dann muss ich wieder arbeiten. Die neue Situation macht ja vor der Arbeit nicht halt. Ich versuche, so gut es geht vorzuarbeiten, aber natürlich bleibt es spannend. Wie ist es bei euch? Was macht ihr? Homeoffice? Weiter wie bisher? Wie sind eure Kinder versorgt?
Ich denk an euch! Und denkt an andere!