Von nach den Ferien
Unfassbarerweise sind tatsächlich sechs Wochen Sommerferien vorbei. Weder die Kinder sind dafür bereit, noch ich. Also versteht mich nicht falsch, ich bin schon beruhigt, dass ich mich nicht mehr zwischen Arbeiten und Kinderbetreuung zerreißen muss, aber ich finde es auch wirklich schade, dass diese Zeit des gemeinsamen in den Tag hineinlebens (in den Zeiten meines Urlaubs) nun vorbei sind.
Sommerferien in Berlin
Weil es im letzten Monat wirklich ruhig auf dem Blog war, lasst mich ein bisschen erzählen, was wir so erlebt haben. Ein Kind hat zu Beginn der Sommerferien dafür gesorgt, dass wir eine Notaufnahme von innen gesehen habe und mein Wissen über eingegipste Gliedmaßen vertieft wurde. Hätte es aus meiner Sicht nicht gebraucht, aber nun gut. Leider sorgte das auch für jede Menge Planänderungen, denn mit Gips sind Freibäder so gar nicht witzig und es dauerte eine Zeit, bis wir einen Weg gefunden haben, damit umzugehen. Also sowohl das Kind als auch die Geschwister als auch wir Eltern.
Ohne Hortbetreuung
Die Hortbetreuung in der Schule wollten wir in Anspruch nehmen, aufgrund von sehr unschönen und beängstigenden Vorfällen dort, haben wir davon Abstand genommen. Die Kinder waren also wirklich die meiste Zeit zuhause, was dazu führte, dass ich irgendwann dachte, ich werde wahnsinnig. Denn Artikel schreiben, Interviews und Gespräche führen, musste ich ja trotzdem.
Bevor wir in den Urlaub gestartet sind, war ich also wirklich wirklich urlaubsreif. Wir hatten für diesen Sommer tatsächlich wenig geplant, einfach weil mir die Energie dafür gefehlt hat. Also waren wir spontan unterwegs, es ging auf Pressereise nach Liechtenstein und auf den Rhein. Dazwischen sind wir ganz langsam zurück nach Berlin gefahren. Und nach der Rheinfahrt bin ich dann noch mal eine Woche mit den Kindern allein unterwegs gewesen, ICE fahren, weil sie sich das so gewünscht haben.
Zugfahren mit Kindern
Letztes Jahr waren wir ja mit dem 9€ Ticket unterwegs, so preiswert ging es dieses Jahr nicht, aber dank Angeboten bei der Bahn waren die ICE-Tickets tatsächlich überschaubar teuer. So die Züge denn überhaupt fuhren. Was ich in der Woche alles an Um- und Neubuchungen hatte… Nun ja.
Aber wir sind viel rumgekommen und ich möchte behaupten, das hat uns auch sehr eng zusammengebracht, all die Erlebnisse und das Treiben lassen. Wir haben lieb- und neugewonnene Freund*innen besucht, haben uns die Füße in verschiedenen Flüßen blau gefroren, haben Eis gegessen und gelacht und gestritten. Haben Tiere gesehen, Museen besucht, Spiele gespielt und Bücher gelesen (oh, habt ihr Lust auf Sommerleseliste von den Büchern die die Kinder, mein Mann und ich diesen Sommer gelesen haben?).
Mehr Begegnungen auf Augenhöhe
Morgen startet der Alltag wieder so richtig. Die Kinder sind dafür nicht wirklich bereit und ehrlicherweise: Ich auch nicht. Mir ist klar, es kann nicht immer Sommerferien sein und ich liebe meine Arbeit. Aber ich merke auch: Ich brauche mehr unverplante Zeit. Für die Kinder, für mich. Ich brauche und wünsche mir mehr Begegnungen wie die, die wir diesen Sommer hatten. Mehr Gespräche über Gefühle und Ängste und Unsicherheiten. Mehr echtes und weniger wir sind alle so so super. Natürlich sind wir alle gut so wie wir sind, aber ich merke, dass es mir wichtig ist, nicht aufgesetzt zu sein und so zu tun als wäre alles immer supi dupi, wenn es das nicht ist. Wenn wir auf Augenhöhe miteinander ins Gespräch kommen, dann ist soviel mehr möglich.
Ich wünsch euch einen guten Start in die neue Woche!