Von Managen aus dem Bett – Das Wochenende in Bildern
Happy new year! Habt ihr vermutlich schon mehr als genug gehört, aber tatsächlich habe ich mich ja hier noch gar nicht zurückgemeldet. Und ich kann euch sagen, 2024 wird spannend. Unter anderem feiere ich im Februar 10 Jahre Bloggeburtstag. Ist das zu fassen, dass es diesen Blog schon so lange gibt? Habt ihr Wünsche für diese Feierlichkeit? Lasst es mich wissen!
Samstag, 13. Januar 2024
Überraschung, Überraschung, die Genesung mit einem gebrochenen Bein, die zieht sich. Ich hatte irgendwie die Idee, dass es doch mal wieder gut sein müsste, aber nein, ich habe nach wie vor ziemliche Schmerzen, an Laufen ohne den Air Walker ist überhaupt nicht zu denken und wenn ich das Bein nicht permanent hochlagere, schwillt alles an und verursacht noch mehr Schmerzen. Erwartet also nicht wahnsinnig viel Bewegung im Wochenende.
Eins der Kinder hat keine Lust auf den Wochenendstress und bleibt bei mir zuhause. In der Folge bringt es allerlei Spiele und Ablenkungen um mich zu unterhalten. Wenn ich ehrlich bin: Nach all den Wochen im Bett und mit Schmerzen ist alles ein bisschen langweilig. Man kann nur eine bestimmte Anzahl an Büchern lesen, Serien und Filme gucken bevor man das Gefühl hat, mal wieder mehr in die Natur zu müssen. Also mir gehts jedenfalls so. Aber aktuell ist an Natur leider wirklich nicht zu denken.
Die Kinder sind wieder vereint mit mir und mein Mann braucht eine Auszeit. Verstehe ich, natürlich, weil der Alltag ja im Prinzip nur über ihn abläuft. ABER: Sobald alle zuhause sind, hängen sie auch bei mir ab. Und mein Bewegungsradius ist begrenzt. Weil das Wetter in den letzten Tagen ja wieder so eisig war (über die Rutschgefahr schweige ich an der Stelle, die Kinder haben Schlimmes erzählt), schaue ich mit ihnen eine Doku über die Polarstern. Das Forschungschiff kennen sie schon, weil ich mit ihnen die Dokusnippits aus 2019 geschaut habe. Nun gibt es einen zweiten Teil der endlich auch ein bisschen ausführlicher darüber berichtet. Kann ich euch nur empfehlen.
Ich arbeite mich ebenfalls in ein neues Thema ein. Nichts leichtes, aber etwas wichtiges. Mein Mann hat mir netterweise Bücher aus der Bibliothek besorgt, so dass ich etwas tiefer einsteigen kann. Tatsächlich suche ich auch gerade Gesprächspartner*innen zum Thema Depression. Ist nicht ganz so einfach, denn natürlich möchte ich darüber schreiben, aber niemand soll sich bloßgestellt fühlen. Ist jetzt bei mir nicht zu erwarten, aber ich weiß natürlich auch, dass Menschen grausam sein können und Kommentare weh tun. Wenn ihr betroffen seid und Lust darauf habt, eure Geschichte zum Thema Depression zu erzählen, meldet euch sehr gern bei mir. Ich hatte die Recherche schon mal begonnen im letzten Jahr, kam dann aber nicht weiter. Das hier ist also ein neuer Versuch.
Sonntag, 14. Januar 2024
Mein Tag beginnt mit sehr SEHR guten Nachrichten. Ich bekomme Covervorschläge für mein neues Buch zugeschickt. Das ist ja immer ganz besonders, aber dieses Mal irgendwie noch mehr. Weil ich Sorge hatte, dass dieses Buch gar nicht mehr erscheint. Weil ich den ursprünglichen Abgabetermin nicht halten konnte, weil es mir später nicht gut ging und ich dachte: Was, wenn die ganze Arbeit letztlich für umsonst war? Jetzt Coverideen zu sehen und Überlegungen mit meiner Verlegerin zu teilen, das fühlt sich für mich unfassbar großartig an. Ich hoffe, dass ich euch in wenigen Wochen zeigen kann, woran ich so lange gesessen habe. Aber für den Moment will ich nur sagen: Ich bin sehr froh, dass wir uns auf der Zielgeraden befinden.
Meine Tochter muss ein Plakat anfertigen. Thema: Sehenswürdigkeiten in Berlin. Und was eigentlich wie eine überschaubare Aufgabe klingt, wird schnell zur Herausforderung. Denn „Ich hab das noch nie gemacht“. Und ich kann ihr nicht wirklich helfen, weil sie das ja im besten Fall am Schreibtisch macht, ich aber im Bett liege (sie hat das Foto für den Blogbeitrag beigesteuert, weils ihr wichtig war).
Was mich mehr beschäftigt als die Hausaufgabe, sind ihre Gedankengänge: Sie gibt zu bedenken, dass so eine Schulaufgabe ja ganz schön unfair ist. Denn Fotos ausdrucken, ein Plakat kaufen, das kostet Geld. Nicht alle Familien haben einen Drucker oder das Geld, um diese Sehenswürdigkeiten zu besuchen (wir reden hier von der BVG-Karte, wir sind auch nicht irgendwo reingegangen). Wer eine gute Note möchte, braucht aber diese Form der Unterstützung. Und sie hat total recht damit. Natürlich habe ich diese Gedanken auch, immer und immer wieder. Deswegen muss ich sagen, ich finde das toll, dass meine Zehnjährige auch so sozial ist, dass sie das bedenkt und in der Schule auch anmerken will.
Kennt ihr das auch, dass ihr überlegt, ob eure Werte für eure Kinder vielleicht eine zu große Bürde sind? Ich weiß nicht, in wie weit mein Gerechtigkeitssinn für meine Kinder zur Herausforderung werden wird, wann es ihnen zuviel wird. Aber zumindest heute, in dem Moment als meine Tochter ihre Gedanken mit mir teilt, denke ich, dass es gut ist. Weil wir nur miteinander weiterkommen.
Die Kinder bringen mir eins meiner Weihnachtsgeschenke, weil sie es gern aufbauen wollen. Wir kommen nicht besonders weit, weil es wirklich schwer ist die Holzpuzzleteile ineinanderzuklemmen. Aber gut, ein Projekt für die nächsten Wochen ist vielleicht auch nicht verkehrt.
Und noch ein Projekt für die nächste Woche. Ein neuer Roman, den ich für einen Artikel lese. Tatsächlich finde ich das Cover auch ziemlich gelungen. Habt ihr Lust, dass ich 2024 auch hier wieder mehr über Bücher schreibe und meine Rezensionsexemplare wieder mehr verlose?
Kommt gut in die neue Woche und passt auf euch auf!
Ja, vielleicht hat die Lehrerin komplett gedankenlos gehandelt. Vielleicht weiß sie über diverse Zahlungen ohne Zuschüsse (Essen, Kopiergeld) aber auch Bescheid, dass keins der Kinder aus einer Familie mit finanzieller Norlage kommt. Vermutlich war ihr in erster Linie das selbständige Arbeiten wichtig ( Plakat erstellen + kleine Präsentation vor der Klasse) und da die KInder mit 10 Jahren noch recht klein sind, hat sie wahrscheinlich die praktische Umsetzung besprochen, z.B. eigenes Besichtigen von Sehenswürdigkeiten und Mitnehmen von Info-Blättern, Internet-Ausdrucke, aber auch Stadt- und Schulbücherei mit Kopien von Fotos, was dann finanziell einen sehr geringen Aufwand bedeutet, Benennen einiger möglicher Sehenswürdigkeiten, beispielhafte Erarbeitung der Vorstellung einer konkreten Sehenswürdigkeit gemeinsam mit der ganzen Klasse usw… Eventuell wird die Hausaufgabe auch nicht benotet, es wird ja nicht alles und jedes benotet und wenn die Lehrerin bewertet dann ganz sicher danach, was als wesentlicher Gehalt einer Sehenswürdigkeit vorgestellt und wie frei die Präsentation gehalten wird und nicht nach dem größten und schönsten Foto und dem dicksten Plakat – was ja auch mehr als seltsam wäre!!
Wenn die Lehrerin nichts von alledem getan hat – dann fehlt allerdings die Vorbereitung.
Ich finde es toll von deiner Tochter, dass sie sich diese Gedanken macht und mit dir teilt und spannend deine eigenen Gedanken, ob die eigenen Wertvorstellung eine Bürde für die Kinder werden könnten. Allein der Gadanke man könnte das Kind überfordern, ist aber wahrscheinlich die beste Garantie es nicht zu tun !! Eine sichere Antwort bekommt man wohl erst, wenn man dieses Thema erwachsenen Kindern gegenüber anspricht. LG !