Was 2023 so passiert ist (also außer dem blöden Beinbruch …)

Eigentlich beginnt gerade eine meiner Lieblingszeiten im Jahr. Die Tage zwischen den Jahren sind schon immer einer meiner Favoriten. Weil alles ein bisschen wie aus der Zeit gefallen wirkt, ruhiger, unaufgeregter, abwartender und Revue passierender.
Für mich sind das Tage des Innehaltens, des Überdenkens, Los lassens und Bereit machens.

Und man könnte denken: super, mit dem gebrochenen Bein ist das doch gerade zu perfekt. Aber ich will ehrlich sein: Es ist einfach furchtbar. Seit knapp vier Wochen liege ich mit Schmerzen im Bett und kann im Prinzip nichts, aber auch gar nichts, allein machen. Ich brauche Hilfe für alles und bin eher schlecht darin, diese anzunehmen.

Ich muss gestehen, irgendwie habe ich immer gedacht, soviel Zeit im Bett zu verbringen und faktisch einfach nichts machen zu können, das ist doch total super. Einfach nicht zuständig sein, mal andere machen zu lassen. Klang für mich wie ein Traum. Weil mein Leben ja sehr voll ist und Pause in den letzten Jahren definitiv zu kurz kam.

Mein gebrochene Bein im Bett – schlimmer als gedacht

Jetzt, wo ich das erlebe, kann ich sagen: Es ist furchtbar. Weil es eben keine selbstgewählte Pause ist. Sondern eine die mit großen Schmerzen einhergeht, mit Zukunftssorgen und der Unsicherheit wie es weitergeht. Wie lange das so weitergeht. Weil ich auch nichts machen kann. So einen Post wie diesen hier zu schreiben dauert Tage. Weil ich zwar im Kopf total fit bin, aber das Bein so sehr schmerzt, dass ich mich nicht lange konzentrieren kann. Weil es auch maximal unbequem ist, eine Laptop auf einem Bein zu balancieren um das andere nicht zu belasten. Belasten is eh ein gutes Wort. Wenn ich ehrlich bin, beschreibt das die Situation auf jeden Fall sehr treffend.

… Es kommt auf die Perspektive an

Und dann gehe ich gedanklich ein paar Schritte zurück und denke: Aber wenn wir ehrlich sind, es geht mir ja eigentlich gut. Klar habe ich Schmerzen und klar ist alles maximal unkomfortabel. Aber das ist es eben auch schon. Ich kann warm und trocken und sicher im Bett liegen. Wenn auch nicht sofort, aber irgendwann kommt wer und bringt mir Wasser und was zu essen. Ich langweile mich, aber ehrlich gesagt ist auch das ein Privileg. Und ja, ich habe sehr viel Zeit diese sich gegenseitig ausschließende Gedanken zu Ende zu denken. Einerseits: Alles ist doof und furchtbar. Und andererseits: Es ist doch alles gut, vergleichen mit Problemen die andere Menschen haben. Eine Lösung für diesen Widerspruch habe ich nicht, ich kann den nicht auflösen, nur akzeptieren.

Und weil ich das Jahr nicht mit solchen Gedanken beenden möchte, lasse ich es stattdessen noch mal Revue passieren. 2023 hat mich gefordert wie wenige Jahre vorher. Vieles davon habe ich nicht mit euch geteilt, weil es mir sehr an die Substanz ging und ich teilweise auch gar nicht drüber sprechen darf. Vielleicht irgendwann mal, wenn endlich alles vorbei ist. Noch ist es aber nicht soweit.

Spannende Interviews, anregende Gesprächspartner – gern auch 2024

Das Jahr war aber auch voll mit spannenden, anregenden, nachdenklichen Gesprächen. Und zwar on und off Camera und Microphon. Ich weiß aus vielen eurer Nachrichten, dass ihr die Interviews die ich so mache gerne anschaut und lest. Das freut mich, weil ich sie auch wahnsinnig gern mache und immer hoffe, dass sich die Arbeit, die da drin steckt am Ende auch auszahlt, weil ihr was eues für euch aus den Gesprächen mitgenommen habt. Alle, die auf privaten Gossip hoffen, damit werde ich auch 2024 nicht dienen können, weil mich das einfach nicht interessiert. Und auch deswegen vielleicht nochmal der Hinweis: Fragen nach „Wie ist denn XYZ privat so“ kann ich nicht beantworten, weil ich es schlicht nicht weiß. Ich verbringen doch keine private Zeit mit irgendwelchen Prominenten.

Ich habe in diesem Jahr viel dazu gelernt und Neues ausprobiert. Ich habe neue Themen gefunden, die ich angehen will, wo mir aktuell aber noch so ein bisschen die Planung fehlt. Denn wir alle wissen, nur für eine Sache brennen, reicht allein nicht aus. Es braucht auch eine Idee wie sich Dinge umsetzen lassen, welche Schritte konkret gegangen werden müssen, um dem Ziel näher zu kommen. Ich habe außerdem ein Buch fertig geschrieben, das hoffentlich bald rauskommt und bei dem ich die ganze Zeit denke: Es hätte nicht passender sein können als für diesen Moment.

Viele Reisen, viele Familienmomente für immer

2023 war aber auch voller schöner Familienmomente, voller Reisen, Unternehmungen, Zusammenkünfte. Ich habe die Notaufnahme in diesem Jahr öfter von innen gesehen als mir lieb ist, ein Kind hatte den ganzen Sommer einen Gips und damit alle Sommerpläne über den Haufen geworfen. Aber wir sind ja flexibel und letztlich können wir es uns überall schön machen. Dafür bin ich wirklich dankbar, dass uns fünfen das so gut gelingt. Trotz all dem Stress und Streit und den Momenten bei denen ich denke: Ich kann das nicht mehr, es ist alles zuviel. Am Ende kommen wir wieder zusammen und lachen und halten uns in den Armen.

Genau das wünsche ich mir auch fürs neue Jahr. Mehr miteinander in den Armen liegen. Mehr miteinander sprechen und verstehen, wo wir so herkommen. Mehr Zeit haben für Dinge, nicht immer weiter und weiter und weiterhetzen. Und, das gehört insbesondere in dieser Zeit für mich dazu: Gesundheit. Mehr auf sich achten. Auch wenn ich für den Beinbruch nichts kann und den auch gar nicht hätte verhindern können, das hat mir gezeigt, wie fragil am Ende vieles ist. Wir glauben das nur nicht, bis es uns dann eben passiert. Deswegen will ich das 2024 bewusster wahrnehmen und mich besser um mich kümmern.

Puh, doch ganz schön viele Pläne für 2024, oder? Wie siehts bei euch aus? Was wünscht ihr euch für 2024?

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Eine Antwort

  1. 2xmama sagt:

    Die letzten Tage im Jahr machen mich immer sehr sentimental und trübsinnig. Wieder vieles nicht erreicht, gefühlt nichts geschafft…stimmt natürlich nicht, fühlt sich aber so an… nicht genug Zeit für mich gehabt, wieder nicht abgenommen usw. Dabei könnte ich eigentlich dankbar sein für 2 gesunde Kinder, einen eigentlich tollen Job, zwar nicht Millionen auf dem Konto, aber trotzdem keine finanziellen Sorgen usw.

    Ein großer Wunsch für 2024 ist nichtmehr durchgehend das Gefühl zu haben am Limit zu sein, auf Reserve zu laufen. Ich möchte endlich mal wieder richtig gut schlafen und nicht so oft das Gefühl haben, es mal wieder nicht zu schaffen, Kinder, Job und Haushalt auf die Reihe zu bekommen. (ach ja und Jammern will ich auch reduzieren ;)) Auf ein gutes und hoffentlich friedlicheres Jahr 2024!

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