Von Freunden im Wald – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende waren wir bei Freunden zu Besuch. Wir waren zum Sommerfest eingeladen und das fand mitten in der Frankenalb statt. Nicht, dass ich vorher wusste, dass es das gibt. Jetzt aber weiß ich: Da ist es ziemlich schön und ziemlich ruhig.
Samstag, 20. Juli 2019
Wir sind bereits am Freitag angereist, weil es ja doch eine ziemliche Strecke von Berlin aus ist. Der Abend war für die Kinder ziemlich lang was sie (leider) nicht davon abhält am nächsten Morgen trotzdem wieder um 7:00Uhr wach zu sein. Ich bin müde. Mein Mann trinkt tapfer mit Kaffee gegen seine Müdigkeit an, ich schmiere gefühlt 20 Brötchen, weil die Kinder immer, wenn ich in eins beißen möchten ihres gerade wieder aufgegessen haben. Waldluft macht hungrig.
Am Donnerstag hat das Runzelfüßchen solche Loombänder geschenkt bekommen. Ich weiß, wir sind viel zu spät für diesen Trend. Das ist nur Kindern tatsächlich ziemlich egal. Das Runzelfüßchen hat diese Kiste eingepackt, damit alle Kinder am Ende Bänder haben. Hat nicht geklappt, weil man doch mehr Bänder braucht als gedacht. Aber ich konnte mit dem einen Video, was ich mir auf Youtube dazu angeguckt habe immerhin die kleineren Kinder vor Ort beeindrucken und ihnen zeigen, wie das gemacht wird. Die Kiste war auf jeden Fall schnell alle. Und über das unsinnige Plastik schweige ich besser. Denn ich glaube, es geht bei solchen Trends eher ums Machen als wirklich um die Armbänder. Die liegen am Ende vermutlich nur rum.
Ein Sommerbett wird aufgestellt. Es ist herrlich. Zugegeben, wir besetzen es die meiste Zeit, weil das Baby da ein bißchen zur Ruhe kommt und nicht versucht den halben Waldboden zu essen. Und Herr Annika hängt dann doch etwas durch und will kuscheln. Das Runzelfüßchen sehe ich wenig, sie findet dauernd neue Kinder und Abenteuer, mit denen sie sich vergnügen kann. Und wieder und wieder denke ich: Was für ein Glück das ist, solch eine Gemeinschaft, wenigstens für ein Wochenende zu haben, in dem alle mal nach allen gucken und die Kinder immer jemanden finden, den sie um Hilfe bitten können.
Susanne hatte, inspiriert von der „Zu verschenken“ Kisten- Liebe meiner Kinder überlegt, dass die Gäste ja auch alle etwas mitbringen können, was sie nicht mehr brauchen. Und tatsächlich findet vieles eine_n neue Besitzer_in. Erst wurde insbesondere das Runzelfüßchen für ihre verschenke Sachen belächelt. Und am Ende war das kleine Plastikschloss für Hunde, das sie am Tag vorher zusammen mit den Loombändern geschenkt bekam und nur mitgenommen hatte, weil sie dachte, jemand anders freut sich drüber, das Highlight.
Ich habe ein paar Bücher mitgenommen, die ich, wenn ich sie durchgelesen habe, gern an euch verlose, wenn ihr mögt.
Den Tag verquatschen wir mit vielen neuen Menschen und es macht so viel Spaß. Dann aber beginnen die Kinder immer quengeliger zu werden, hinzufallen, schlechte Laune zu kriegen. In unserem Fall das sichere Zeichen für: Eigentlich möchte ich schlafen. Also kocht Susanne Nudeln mit Tomatensoße, eigentlich für unsere Familie, der Rest will später essen. Dann wollen aber fast alle Kinder auch Nudeln und zum ersten Mal erlebe ich sowas wie einen Zwiespalt zwischen: „Aber, das Essen ist doch für MEINE Kinder, die haben Hunger und müssen gleich ins Bett“ und „Andrea, reiß dich mal zusammen, das sind Kinder, es ist genug für alle da.“ Stimmt nicht so ganz, Herr Annika weint am Ende, weil er keine Nudeln mehr essen kann, der Topf war zu schnell alle. Aber auch er wird am Ende natürlich satt, es gibt eben auch noch Jogurt. Trotzdem war das für mich mal spannend mich in solch einer Situation zu erleben. Hattet ihr das auch schon mal?
Und dann müssen noch Füße gewaschen werden. Eigentlich auch der Rest der Kinder, aber ach, die Füße müssen reichen. Danach schlafen zwei der drei Kinder ziemlich schnell ein. Nur das Baby, dass außer Mittagsschlaf auch nicht geschlafen hat, ist wach und fordert wie immer Aufmerksamkeit. Am Ende schläft auch er und bald danach auch ich. Irgendwie.
Sonntag, 21. Juli 2019
Man möchte denken, dass die Kinder nach zwei sehr vollen Tagen am dritten vielleicht länger schlafen, aber nein. Pünktlich sind sie wieder als erstes wach. Die anderen haben in ihren Zelten teilweise bis 2:00Uhr nachts Quatsch gemacht, wir haben allerdings im Haus geschlafen und davon nichts mitbekommen. Ein letztes Mal wird das Feuer entfacht, die Brötchen müssen ja aufgebacken werden. Und dann müssen wir uns schon fast verabschieden.
Aber natürlich nicht ohne das obligatorische Shoefie, in dem Fall bei mir ohne Schuhe. Dafür aber auch mit Hund.
Den Kindern fällt nicht nur der Abschied von Susanne, ihrer Familie und den neuen Freunden schwer, sondern auch vom Hund. Der wurde die letzten Tage vom Runzelfüßchen bekuschelt, gefüttert und geherzt während Herr Annika sehr großen Abstand hielt. Er mag keine Hunde. Am Ende streichelte er aber auch zweimal übers Fell. Immerhin.
Reiseproviant. Ich wusste gar nicht, dass es Colaflaschen auch in vegetarisch gibt. Susanne hatte die für uns zurückgehalten, damit wir auf der Fahrt nicht verhungern.
Obwohl das nicht möglich war, ich hatte Cracker und Gurke und Paprika und Nektarinen. War natürlich 20 Minuten nach Fahrtbeginn größtenteils alle. Keine Ahnung warum Autofahren direkt so hungrig macht.
Wir haben die Zeit bei Freunden so richtig genossen. Ich hatte das Handy eigentlich nur zum Fotografieren in der Hand und ein bißchen rächt sich das nun, weil hier zuhause lauter Nachrichten eintrudeln, was dringend diese Woche erledigt werden muss. Das erschlägt mich gerade, aber ich hoffe, dass ich mir die Ruhe aus dem Wald noch ein bißchen bewahren kann. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt, oder?
Was steht diese Woche bei euch an? Entspannung oder Stress?