Vom Traurig- und Erleichtertsein – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende war das erste seit über einem Jahr, an dem ich (fast) nicht gearbeitet habe. Weil ich das zweite Buchmanuskript zum Verlag geschickt habe und nun wirklich mal durchatmen konnte. Eigentlich sollte dieses Durchatmen fern von Zuhause stattfinden. Aber die Zeiten sind, wie sie sind.
Freitag, 01. Mai 2020
Der erste Tag ohne Arbeit ist der Tag der Arbeit. Es fühlt sich komisch an, nicht plötzlich eine Deadline im Rücken zu haben und zu jonglieren wann welche Aufgaben gemacht werden müssen, damit alles irgendwie klappt und fertig wird. Wir sind alle ziemlich faul, wollen eigentlich in den Wald und entscheiden uns dann doch dagegen. Der Jüngste will Mittagsschlaf machen, deswegen nutzen wir den Moment und schauen zu viert eine Folge „Wir Kinder aus dem Möwenweg“ in der ZDF Mediathek. Abwechselnd guckt das schon immer mal ein Elternteil mit den Kindern, aber so zusammen gab es das noch nie. Weil ja immer einer von uns arbeitet und wir am Wochenende eigentlich nie was gucken. Aber heute ist alles anders und es ist schön so.
Danach gehen wir eine Runde durchs Viertel. Es ist super voll. überall Menschen, die Spielplätze sind übervoll, niemand hält Abstand. Ich möchte das nicht, deswegen entscheiden wir uns für eine kleine Ecke im Park, die nicht soo attraktiv ist. Erst wollen die Kinder, wie immer zur Zeit, von uns bespaßt werden, aber dann fangen sie an zu bauen, mit dem, was eben da ist. Ihr seht hier eine Marienkäfer-Höhle.
Zum Abendessen gibt es das, was wir eigentlich lieber vor Ort gegessen hätten. Als Belohnung für all die Arbeit des letzten Jahres, als gute Erinnerung bevor im August die Schule losgeht, hatten wir eine Reise nach Japan geplant. Vier Wochen durch das Land, dass ich so sehr mag. Ich wollte den Kindern zeigen wo ich mal gewohnt habe, wollte ihnen meine Freund*innen vorstellen, all die Ecken zeigen, die ich so liebte. Wir hatten Übernachtungen in der Nähe eines Vulkans geplant, hatten Karten fürs Studio Ghibli Museum in Tokio, wir wollten in den japanischen Alpen wandern, in den heißen Onsen entspannen und einfach Japan genießen. Die Kinder waren Feuer und Flamme, wir auch. Der Flug wurde abgesagt, natürlich. Und während wir das Geld von Air BnB und den Hotels sofort und unkompliziert zurückbekommen haben, wird das bei dem Flug nicht so einfach gehen. Ich weiß nicht, ob wir überhaupt Geld bekommen. Es gibt ja diese Gutscheinlösung. Nur: Wir werden nicht nach Japan fliegen können. In den langen Sommerferien ist es dort zu heiß, die übrigens Ferien sind zu kurz. Wir hatten uns das ja sehr lange überlegt um die beste Zeit zu erwischen. Nun ja, es bleibt nur die Idee davon, was hätte sein können. Und ja, es ist ok auch traurig zu sein weil der lang geplante Urlaub nicht stattfindet. Ob nun in Japan oder an der Ostsee.
Samstag, 02. Mai 2020
Die Kinder bekommen ein Buchpaket vom Loewe-Verlag und sind ganz aus dem Häuschen. Und sie haben mich genötigt diesen eher speziellen Dino mit aufs Foto zu packen. Weil der das aktuelle Kuscheltier der Stunde ist. Hier wechselt das ja gerne mal, ist das bei euren Kindern auch so? Jedenfalls sind insbesondere „Die Vulkanos“ hier jetzt super beliebt. Weil sie spannend sind aber auch lustig, weil Pupsen drin vorkommt und Abenteuer. Die „Paula“-Geschichten kennen sie schon, nun als eine Krankheitsgeschichte. Der Jüngste hat großes Mitleid mit der kranken Paula und will sie immer trösten. Und der gute Riese ist eine Geschichte über Freundschaft mit ganz tollen Bildern.
Am Nachmittag wünschen sich alle Kuchen, aber ganz ehrlich: Ich habe keine Lust auf andere Menschen. Mich stresst Einkaufen enorm, mit den Masken noch mehr. Und nicht, weil ich damit nicht so gut atmen könnte, sondern, weil ich fürchte, dass die Leute durch die Masken ein falsches Gefühl von Sicherheit haben. Da wird kein Abstand mehr gehalten und mich nervt und ärgert das. Ganz ehrlich: Es hat sich doch seit dem Lockdown nichts geändert. Corona ist genauso ansteckend wie vor den Lockerungen, es gibt nach wie vor keinen Impfstoff, die allermeisten Menschen sind nicht immun. Wieso also jetzt so tun als wäre das alles nicht so schlimm? Jedenfalls beschließe ich aus dem, was wir haben Kuchen zu machen. Schmeckt auch und hey, wieder was vor dem Verfallsdatum aufgebraucht. (Das waren so Mürbeteigtörtchen, die ich im vorletzten(?) Sommer mal gekauft habe, die mussten wirklich weg)
Sonntag, 03. Mai 2020
Wir wollen in den Wald, sind abermals zu träge. Irgendwie ist dieses Wochenende ein sehr langsames, träges. Vielleicht liegt das wirklich daran, dass wir uns so sehr in den Urlaub gesehnt haben. Jedenfalls bleiben wir doch zuhause, gehen aber immerhin vor die Tür um eine wenig befahrene Straße ausnahmsweise zur Spielstraße umzufunktionieren. Die Kinder fahren Roller, wir Eltern Longboard, irgendwer stapft in Pfützen, bemalt alles mit Kreide, wir sind am Ende dreckig und glücklich. Und darauf kommt es ja an, oder?
Und dann ist sie da: Die allererste Rezension zu meinem Wackelzahnpubertäts-Ratgeber. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie angespannt ich war, als ich auf „lesen“ geklickt habe. Denn Inke von Sachtsam Hummel hatte mir vorher erzählt, dass die Wackelzahnpubertät etwas ist, das in ihrer Praxis ganz oft ein Thema ist. Sie weiß also genau worum es geht und ich war wirklich aufgeregt, wie ihr das Buch gefallen würde. Ich sag mal so: Nach dem Lesen der Kritik hatte ich Gänsehaut. Weil ich mich so gefreut habe über Inkes Worte. Wenn ihr überlegt, ob „nicht mehr klein und noch nicht groß“ was für euch und eure Wackelzahnkinder sein könnte, dann hilft euch Inke Hummels Rezension vielleicht bei der Entscheidung.
Hier ein kleiner Ausschnitt aus der Kritik:
Den psychischen Wandel, den Kind und auch Eltern zu meistern haben, geht Andrea Zschocher im Anschluss nicht nur beziehungsorientiert an, sondern auch elternfreundlich und absolut ehrlich. Das ist eine großartige Mischung, denn der Leser kann richtig spüren, was die Kinder brauchen (auch unterschiedlich nach verschiedenen Temperamenten oder beispielsweise in Bezug auf eine veränderte eigene Körperwahrnehmung) und wie man es ihnen geben kann, ohne sich selbst zu vergessen – und er darf offen hören, dass das manchmal total schrecklich ist. Wackelzahnpubertät ist anstrengend!
Inke Hummel auf Bindungsträume.de
Was wir dieses Wochenende auch gemacht haben: Ausmisten. Ich werde hier immer mal wieder ein paar Bücher zeigen, die wir nicht mehr brauchen, die euch aber glücklich machen könnten. Den Anfang macht diese Woche: Mama-Baby-Näh-Buch von Susanne Buchern. Ein Nähbuch für die Schwangerschaft, in dem ihr einiges fürs Baby nähen könnt. Wenn ihr gerade schwanger seid und Lust aufs Nähen habt, dann ist das hier ganz bestimmt was für euch.
Um zu gewinnen müsst ihr nur bis 10.05.20, 23:59Uhr einen Kommentar hinterlassen oder eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen.de schicken. Bei mehr als einer Wortmeldung entscheidet das Los. Viel Glück!
Das Wochenende hat gut getan in seiner Langsamkeit, auch wenn ich mir komisch untätig vorkam. Aber vermutlich muss ich mich erst dran gewöhnen, nun nicht mehr dauernd Druck zu haben.
Kommt gut in die neue Woche! Worauf freut ihr euch denn?