Über Namen & Inhalte nachdenken

Runzelfüßchen gibt es seit zehneinhalb Jahren! Zehneinhalb! Wahnsinn! Als ich mit dem Blog angefangen habe, hätte ich nie gedacht, dass dieser so lange Bestand haben wird, dass viele von euch über so eine lange Zeit hier lesen werden, dass wir miteinander wachsen. Aber so ist es, und das ist wirklich toll. Ich merke inzwischen aber auch: Runzelfüßchen passt nicht mehr so wirklich. Keine Angst, ich will gar nicht den Blog aufgeben, ich denke nur über den Namen und den Inhalt nach. Und ich freue mich sehr über eure Meinungen!

Machen wir uns nichts vor, die Zeit der süßen kleinen Babyfüßchen ist lange vorbei. Und es dürfte euch auch schon aufgefallen sein, dass ich den Namen „Runzelfüßchen“ fürs Kind eigentlich nicht mehr benutze. Das Kind ist viel zu alt dafür und möchte das auch nicht. Vollkommen ok, denn es sind, wie gesagt, zehneinhalb Jahre ins Land gegangen, mein Kind wird bald elf. Und klar könnte ich sagen: Ach, es passt nicht mehr, also benenne ich den Blog um. In… ja, in was eigentlich? Da kommt schon mal Problem 1 ins Spiel: Ich hätte so ad hoc gar keine Namensidee.

Runzelfuesschen Blognamen ändern?

Aber, Problem 2 ist für mich eigentlich viel wichtiger: Ich will ja Runzelfüßchen gar nicht verlieren. Das ist der Name mit dem alles begonnen hat und es ist natürlich so schön einprägsam und „eine Marke“, Menschen verbinden etwas (aber nicht unbedingt mich, Andrea,) damit. Das einfach aufzugeben kommt mir falsch vor. Dass „Runzelfüßchen“ eher eigenständig funktioniert und die meisten mich als Person nicht kennen, war ja absichtlich so gewollt. Ich wollte nie im Vordergrund sein, nicht in Fotos oder Videos sichtbar.

Auffindbar sein im Netz: Lange Zeit lieber nicht

Ich habe tatsächlich, während ich das schreibe im Ohr, wie, als es den Blog ein paar Jahre gab, jemand zu mir kam und meinte „Also den Namen hast du ja total doof gewählt! Das wird dir irgendwann auf die Füße fallen.“ Und ich dachte: Na vielen Dank auch, was soll das denn jetzt?
Ich kann nicht leugnen, dass die Person auf lange Sicht natürlich Recht hatte. Aber gut, es gab den Blog da eben auch nicht erst seit zwei Wochen und außerdem noch kleine Runzelfüßchen bei mir zuhause. Und ich war in einer Phase, in der ich selbst nicht sichtbar sein wollte. Mein Namen so richtig groß im Netz? Eher nicht.

Runzelfüßchen ist eine Marke – Will ich das sein?

Ich weiß, dass viele Menschen das super finden, sich selbst zur Marke zu machen. Mir ist auch klar, dass das in den letzten zehn Jahren noch mal wichtiger geworden ist, wenn man irgendwie in der Medienwelt bestehen will. Aber ich bin mir immernoch nicht sicher, ob ich mit meinem Gesicht und mit meinem Namen eine Marke sein will. Runzelfüßchen war (und ist) immer auch ein Versteck gewesen, es musste schon ein bisschen nachgeforscht werden um zu erkennen: Ah, DIE schreibt diesen Blog. Ich wolllte und will nicht, dass Menschen die ihren Hass auf mich und meine Artikel als erstes auch auf diesem Blog hier auskippen. Und wenn ich dann hier namentlich nicht so präsent bin, dann hilft das natürlich. Denn ja, auch das gehört dazu, als Journalistin erlebe ich leider recht regelmäßig diese Angriffe, die verstören können. Mein Blog war davon aber selten betroffen und für mich auch immer ein Rückzugsort um meine Gefühle und Gedanken mit euch zu teilen, ohne Sorgen zu haben, dass irgendwelche Typen die meine Artikel bei den Auftraggebern lesen, den Weg sofort hierher finden.

Kinder auf dem Blog waren nie so präsent

Das hat sich inzwischen ein bisschen geändert, einfach auch dadurch wie Google inzwischen Daten sammelt und Autor*innenprofile zusammenzieht. Aber ich bin ja gedanklich heute auch an einem anderen Punkt als damals und glaube, inzwischen wäre das, was ich vor Jahren unbedingt verhindern wollte, sowieso nicht mehr aufzuhalten. Wenn ihr hier regelmäßig lest, dann wisst ihr auch, dass die Kinder nicht mehr so präsent sind wie früher. Auch das war immer klar. Sie sind eh nur sehr eingeschränkt sichtbar gewesen, aber inzwischen kommen sie kaum noch vor. Ein weiterer Grund dafür zu sagen: Es ist okayer für mich, wenn der Blog mit meinem Namen stärker assoziert wird.

Der Blog bleibt, aber den Namen ändern?

Ich weiß, dass ich den Blog nicht aufgeben will. Ich weiß aber nicht, ob er weiter unter diesem Namen bestehen soll. Einen neuen Blog starten kommt mir aber auch falsch vor. Nur: Wenns doch keine Runzelfüßchen mehr gibt, sollte sich der Namen dann nicht ändern? Und was wollt ihr dann auf dem Blog lesen? Es ist ja klar: In die Baby- und Kleinkindzeit will ich nicht zurück. Ich möchte die Artikel nicht löschen, aber ich kann sie auch nicht updaten. Denn was ich damals erlebt habe, habe ich damals erlebt. Heute können die Erfahrungen von Neueltern ganz andere sein. Ich kann da aber nicht mitreden.

Wofür steht mein Blog eigentlich?

Was für mich wichtig ist, ist Gemeinschaft. Das Gefühl vermitteln, wir sitzen alle in einem Boot und zusammen wird es leichter. Ich liebe den Austausch, ich mag Vernetzen und ich probiere gern Neues aus. Ich kann mir aktuell vorstellen, mehr in Richtung Interviews zu gehen (wer von euch hätte den Lust mal mit mir zu sprechen?), mehr in Richtung Austausch und Themen, die Frauen ab Mitte 30 interessieren. Ich merke nämlich, dass mich vieles, was mich vor Jahren total eingenommen hat, langsam in den Hintergrund rückt und wirklich Platz für Neues macht. Es ist nicht so, dass die drei Kinder mich nicht trotzdem dauerhaft auf Trab halten. Aber ich merke durchaus, dass ich mir wieder mehr Freiräume nehme, einfach, weil es jetzt auch geht. All das, was mir Freundinnen mit älteren Kindern jahrelang gesagt haben, das stimmt ja.

Eure Meinung ist mir wichtig!

Es eröffnen sich neue Perspektiven mit älteren Kindern. Und Veränderungen ist vielleicht die einzige Konstante in all dem. Dazu gehört dann für mich aber auch diese Überlegung hier, was ich mit dem Blognamen und dem Bloginhalt machen könnte. Habt ihr Ideen? Ich freu mich drauf!

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