Kinder verbinden

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Wir waren ganz kurz in Verona, dieser romantischen Stadt in Italien. Romeo und Julia, Shakespeare, ihr wisst schon. Vorher waren wir eine Nacht am Gardasee, dann ging es weiter nach Florenz und auch hier ist und war alles wildromantisch.
Wir treffen hier fast nur Paare, junge und alte, solche, die sich die ganze Zeit an den Händen halten und solche, die schon ein eingespieltes Team sind. Auffallend viele Schwangere sind auch dabei.
Nur Kinder, Kinder und ihre urlaubenden Eltern sehe ich wenige.

Romantik in Zeiten mit Kindern

Es scheint fast so als seien Südtirol und die Toskana Ziele für Päarchen. Liegt vielleicht an der Jahreszeit und mein Eindruck trügt mich, aber mir fallen diese romantischen Menschen sehr auf. Nicht negativ, sondern einfach nur in ihrer Häufigkeit.
Wir, der Mann und ich, sind auch romantisch. Aber wir halten uns nicht mehr so oft an den Händen wie früher, denn dieser Platz ist schon längt von kleinen Kinderhänden blockiert. Wir küssen auch weniger in der Öffentlichkeit, denn allzu oft bekommen wir feuchte Kinderschmatzer auf den Mund.

Romantik im Hotelzimmer

Die Romantik geht ein wenig flöten, wenn man nach einem langen Tag im dunklen Hotelzimmer sitzt, den Schlaf der Kinder belauschend. Auch die Toilette ist kein so anheimelnder Ort, auch wenn wir Zwei, mein Mann und ich, dort gemeinsam sitzen und uns aus Büchern vorlesen. Hotelzimmer sind eben klein und nicht für Eltern und Kinder und die unterschiedlichen Schlafbedürfnisse ausgelegt.

Städtetrip mit Kindern

Und am Tage, da sind wir alle vier zusammen. Da genießen wir uns, die gemeinsame Zeit und die Kinder. Nur eben so ganz anders. Ein Stromern durch die Straßen, das Treiben lassen und bummeln, das viele dieser Paare zelebrieren, das fällt weg. Das Runzelfüßchen liebt präzise Anweisungen, sie will das Ziel kennen. Ein „wir gucken nur mal“ wird mit Fragen von „habt ihr zu Ende geschaut“ über „sind wir da vorn an der Ecke da?“ bis zu „Ich habe Durst, wo ist ein Laden?“ torpediert.

Romantische Eltern

Herrscht dann doch mal Einigkeit und mein Mann und ich sitzen versonnen im Park, lassen uns die Sonne ins Gesicht scheinen und schauen unserem großen Kinderglück beim Spielen zu, dann schwöre ich euch, muss entweder das Runzelfüßchen dringend aufs Klo oder hat Herr Annika in die Windel gerummst. Also auch wieder nichts. Aber die Sekunden, die es hielt, die waren schön.

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 Verona mit Kindern

Als ich da so in Verona stehe, unter dem berühmten Balkon von Julia und mir die Wände drum herum betrachte, da sehe ich 1000 und eine Liebesbotschaft. Zehntausende Menschen haben sich hier mit ihren Liebsten verewigt. Früher, in dem Leben ohne Kinder hätte ich unsere Namen auch nicht an die Wand geschrieben, aber ich hätte insgeheim gehofft, dass alles bleibt wie es ist, mit meinem Mann und mir.

Kinder, Eltern und die Paarzeit

Heute machen wir zu viert ein verwackeltes Foto, Herr Annika linst mit einem Auge in die Kamera, das Runzelfüßchen hängt an meinem Hals, die Haare meines Mannes haben es nicht aufs Foto geschafft und ich bin nur ganz leicht hinter dem Baby zu sehen. Und doch ist dieses Foto das große Glück. Denn wir sind eine Familie. Ich brauche keine Liebesschwüre, kein nach außen sichtbaren Beweis unserer Liebe.*
Denn die Kinder, die verbinden meinen Mann und mich für immer.
Ich vermisse nichts in meinem Leben, denn durch die Kinder ist es so wunderbar bereichert worden. Und ich bin unbeschreiblich glücklich, dass wir zu viert sind, dass wir eine Familie sind.

*Dennoch ist es natürlich so, dass man auf eine Beziehung gut aufpassen, an ihr arbeiten muss. Aber das ist eine andere Geschichte, die ich heute gar nicht erzählen will. Heute freue ich mich einfach daran, dass mein Mann und ich so glücklich miteinander sind, und die Kinder unserem Leben eine neue Form der Romantik und Gemeinsamkeit schenken.

Wie ist das bei euch? Vermisst ihr diese absolute Zweisamkeit?

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4 Antworten

  1. Vielleicht liegt es wirklich am Zeitpunkt, aber im Südtirol hat es immer viele Familien. Es gibt im Südtirol auch viele dieser Familienhotels, die uns persönlich ein Graus sind.
    Wenn man/frau Kinder hat, definiert man/frau Zweisamkeit für sich neu. Manche Paare brauchen Kinder-freie Zeit und manche geniessen die Zeit als Familie dafür umso mehr.
    Wir geniessen jeweils in unseren Sommerferien im Vinschgau das Kinder-freie Abendessen in vollen Zügen. Die Kinder können, aber müssen nicht, am gemeinsamen Kinder-Nachtessen teilnehmen. Unsere Mädels gehen liebend gerne mit anderen Kindern essen und sind dann jeweils glücklich und zufrieden und schlafen tipptopp ein.

  2. Anonym sagt:

    … und ich dachte, mein Mann und ich wären die einzigen, die im Bad Bücher lesen, während das Töchterchen im Hotelzimmer/Fährkabine schlummert 🙂 Ich finde, auch das verbindet ein Paar doch enorm, zu wissen, dass der Partner hier mitzieht und kein Problem mit der an sich etwas suboptimalen (subgemütlichen) Situation hat. Ansonsten versuchen wir aber – wo es geht – eine Ferienwohnung/Appartment zu buchen. Manchmal komme ich übrigens ganz durcheinander, welche Urlaube wir noch zu zweit verbracht haben und welche schon zu dritt 😉

    Wenn sich bei uns die Möglichkeit ergibt (Oma/Opa/Tante passen aufs Kind auf), genießen wir natürlich unsere exklusive Zweisamkeit, aber die haben wir im Alltag doch irgendwie auch, wenn das Töchterchen schläft und wir uns auf der Couch aneinander kuscheln.

  3. ♥♥♥ Ach ist das ein schöner Artikel. Mein Herz hüpft. Und ich fühle genauso. Wir sind jetzt 16 Jahre zusammen, 11 davon verheiratet und seit 8 Jahren Eltern. Und ich bin sooo glücklich über dieses Glück zu viert! Nicht immer ist es einfach und oft holt der Alltag einen ein und wir müssen uns wieder an das Glück erinnern – mit gemeinsamen Gesprächen bis tief in die Nacht, oder einem besonderen Date. Unsere Jungs sind mittlerweile auch schon so groß, dass wir mal einen Nachmittag für uns haben, weil sie bei Freunden unterwegs sind – unbezahlbar für uns zwei und wunderschön wenn alle wieder vereint sind 🙂 Liebe Grüße

  4. rose hip sagt:

    Sehr schöner Artikel <3
    Ja… ab und zu vermisse ich die Zweisamkeit, dann schaue ich unsere Tochter an und weiß, dass uns nichts mehr verbinden könnte als sie. Und dennoch, mein Freund und ich könnten schon ein wenig mehr an unserer Bez arbeiten. Man verliert sich viel zu schnell im Alltag…

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