Haben Sie schon über eine Einleitung nachgedacht?

Neulich war ich im Krankenhaus, wegen der Symphysenlockerung. Es sollte geguckt werden wie weit die fortgeschritten ist, denn ja, es gibt einen Punkt ab dem es schwierig für die Geburt werden kann. Und da mein Frauenarzt diese Messung nicht durchführen kann (einfach, weil er tatsächlich keine anderen Schwangeren mit Symphysenlockerung kennt), gab es eine Überweisung ins Krankenhaus.

Optimistisch bei Symphysenlockerung

Beim ersten Termin waren alle entspannt, die Ärztin vor Ort war ganz optimistisch und meinte, dass wir das schon alles hinbekommen. Die Lockerung war schon bemerkenswert, aber noch nicht besorgniserregend für die Geburt. Ich sollte aber vier Wochen später zur Kontrolle kommen, einfach um zu überblicken wie viel sich die Symphyse weiter verschoben hat, mit Fortschreiten der Schwangerschaft.

Haben Sie schon über eine Einleitung nachgedacht?

Also wieder hin. Bei Terminen im Krankenhaus ist es ja so, dass man nicht unbedingt immer an die gleichen Ärzt_innen gerät, also bereitete ich mich darauf vor wieder alles von vorn zu erklären. Aber nein, mich empfing die Ärztin vom letzten Mal. Und noch bevor wir überhaupt die Symphyse im Ultraschall betrachtet hatten warf sie folgenden Frage in die Raum: „Haben Sie schon über eine Einleitung nachgedacht? Die könnten wir in X Tagen durchführen. Geht ganz einfach und komplikationslos.“
Ich blieb stumm, runzelte nur die Stirn. Denn nein, ich habe darüber ehrlich gesagt nicht nachgedacht. Wieso auch?

So funktioniert eine Einleitung

Wir schauten also nach der Symphyse, die sich erfreulicherweise zwar noch ein wenig aber doch nicht wahnsinnig weit gelockert hatte. Also total im Rahmen und kein Problem (nun ja, das weiß man letztlich erst in der Situation) für eine Geburt. Wir gingen zurück zum Tisch und sie fing wieder von vorn an. „Eine Einleitung machen wir mit solchen Stäbchen“. Sie zeigte mir irgendwelche Plastikdinger. „Die quellen im Muttermund dann auf und sie warten zuhause einfach, ob die wirken. Wir geben Ihnen 5 Stück in 24 Stunden. Das machen wir bis zu drei Mal. Wenn das nicht wirkt, dann gibts ja auch noch den Wehentropf.“

Ich will das eigentlich nicht

Ich war wirklich vor den Kopf gestoßen. Denn es gibt einfach keinerlei Grund, der für eine Einleitung spricht. Das Baby hat noch Zeit, ich bin noch nicht mal in irgendeiner kritischen Phase, es wäre eine Frühgeburt, wurde es jetzt zur Welt kommen.
„Aha, das ist ja sehr interessant, ich überlege mal“, antwortete ich ausweichend. Und ärgerte mich innterlich über mich selbst, weil ich nicht ganz klar sagte: NEE, gehts noch? Ich möchte das nicht! Und es ist auch nicht nötig,“
Die Hebamme im Raum hatte aber sehr genau erfasst was ich eigentlich asgen wollte und meinte: „Wissen Sie, das ist nur ein Vorschlag. Niemand hier kann Sie dazu zwingen. Und es ist auch kein Muss und keine Notwendigkeit.“ Mir fiel ein Stein vom Herzen, dass jemand so klar aussprach was ich dachte und hören wollte.

Ich wünsche mir eine tolle Hebamme

Und einmal mehr wurde mir klar wie wichtig ich Hebammen finde. Die sich in Situationen einfühlen können und verstehen, dass eine Einleitung VOR dem errechntene Termin nicht jederfraus Sache ist. Für die bevorstehende Geburt, die, wenn es nach mir geht eben ganz spontan beginnt, wünsche ich mir also auch so eine Hebamme an meiner Seite. Eine, die mich unterstützt, die erkennt was ich brauche, die bei mir ist und nicht alle naselang interveniert. Eine, die an mich und meine Kraft zu gebähren glaubt und mich anfeuert, mir Mut macht und bei mir ist.

Wie war es bei euch? Hattet ihr eine Einleitung? Hattet ihr unter der Geburt eine (tolle) Hebamme an eurer Seite?

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Eine Antwort

  1. Anonym sagt:

    Hallo,
    ich lese schon länger still bei dir mit. Ich weiß nicht ob du die Symphysenprobleme bei deinen anderen Kindern auch hattest. Ich habe bei beiden Kindern mit Symphysenlockerung problemlos spontan entbunden, beide Male nach ET, einmal mit Einleitung und einmal ohne. Die Geburt mit Einleitung ging wahnsinnig schnell und war dadurch sehr heftig.
    Bei der Symphyse haben mir tatsächlich Globuli geholfen (Symphytum D12), auch wenn ich die sonst nicht unbedingt nehme und eher kritisch war. Und meine Hebamme hat regelmäßig Fußreflexzonenmassage gemacht, die die Schmerzen tatsächlich auch etwas gebessert hat. Aber wahrscheinlich hast du eh schon alles mögliche probiert?

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