Filmkritik: Paw Patrol – Der mighty Kinofilm
„Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ läuft ab sofort in den Kinos. Paw Patrol ist seit Jahren in aller Munde. Die Hunde üben einfach eine Faszination auf Kinder aus, so dass die Frage ja nicht wirklich ist, OB die Kinder das gucken, sondern in welchem Maße. Und tatsächlich ist das in dieser Filmkritik zum neuen Paw Patrol Kinofilm auch mein Hauptaugenmerkt. Denn ich finde: Die übliche Altersklasse von Kindern zwischen drei bis sechs, sieben Jahren, wird bei diesem Kinofilm nicht ganz so glücklich werden.
Natürlich gibt es Kinder die recht viel Medienerfahrung haben und die auch in jungen Jahren nicht mehr so viel aus der Ruhe bringt. Meine Kinder gehören da defintiv nicht zu. Wir schauen mal eine Folge, in Ausnahmefällen mal einen Film, wenn ich ihn sowieso beruflich schaue. Aber sonst sind wir da nach wie vor recht streng. Was zur Folge hatte, dass auch meine älteren Kinder mit dem neuen Paw Patrol Film überfordert waren.
„Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ nicht für alle Altersgruppen
Wobei, „auch“ stimmt nicht, denn der Jüngste hat „Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ überhaupt nicht gesehen. Da die FSK- Vergabe lange nicht endgültig geklärt war, habe ich für mich entschieden: Nee, den darf er dann, in Etappen, irgendwann mal im Stream oder auf DVD schauen. Aber nicht aktuell im Kino. Und für mich war das die passende Entscheidung. Denn dieser Film ist wirklich sehr schnell, krawallig und es gibt keine Pausen.
Es kommt mir so vor als sollten bereits die Jüngsten an ein enormes Thema im Film gewöhnt werden, an Explosionen und eine Achterbahnfahrt der Gefühle, wie wir Erwachsenen sie eben gewohnt sind. Mir erschließt sich nur der Sinn davon nicht. Als ich zur Deutschlandpremiere den Fim nochmal geguckt habe, waren da schon einige Kinder im Kino, die geweint hatten und vollkommen überfordert waren. Kleine Kinder die gehen wollten. So sollten Kinderfilme meiner Meinug nach aber nicht aufgebaut sein.
Der neue Paw Patrol Film ist wirklich schnell
Ich habe, im Vergleich zu anderen Eltern, nicht den Anspruch, dass Kinderfilme mich abholen und mitdenken müssen. Für mich ist es durchaus ok, wenn ich mich im Erzähltempo des Films nicht wiederfinde, es meinen Kindern damit aber gut geht. Bei „Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ steht aber Tempo und Explosion definitiv im Vordergrund. Ja, natürlich spielt das in der altbekannten Welt mit Chase, Marshall, Rubble, Rocky, Zuma und Skye (plus Liberty, die Heldin meiner Kinder), aber das Tempo wurde im Vergleich zum letzten Film deutlich angezogen. Alles ist eine Spur martialischer, krachiger und gewaltiger. Von den eher überschaubaren Abenteuern in der Abenteuerbucht ist nichts mehr übrig geblieben.
Kennt ihr diese Zeichnungen, die Ryder vor jedem Einsatz in der Serie anfertigt? Das an sich, diese Strichmännchenbilder, sind ja ein Moment der Ruhe. Solche Elemente fallen komplett weg, es kracht und bummert in jedem Moment, die Bösen sind wirklich furchteinflößend böse. „Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ ist ein Film, der sich, trotz der Kinderheld*innen an ein eher älteres Publikum wendet. Das im Zweifelsfall aber gar nicht mehr das große Interesse an dem Thema hat.
„Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ geeignet für Kleinkinder?
Inhaltlich und von der Bildsprache her ist der Kinderfilm einer, an dem auch Zehn- bis Zwölfjährige noch Spaß haben könnten. Die können im Zweifelsfall aber nicht mehr soviel mit Paw Patrol anfangen. Die Zielgruppe der Drei- bis Sechsjährigen, die die Hundeheld*innen liebt und nicht genug von ihnen bekommt, ist meiner Meinung nach aber eigentlich zu jung für dieses Filmabenteuer.
Auch die Länge von „Paw Patrol – Der mighty Kinofilm“ dürfte einige Kinder überfordern. Knapp anderthalb Stunden geht der Film, es gibt aber noch einen „Dora the Explorer“ Vorfilm, der noch mehr Zeit beim Kinobesuch drauf schlägt. Zusammen mit der Kinowerbung seid ihr am Ende vielleicht dann fast zwei Stunden im Kino, das Sitzfleisch dafür hat nicht jedes Kind. Deswegen, ich will euch den Spaß überhaupt nicht verderben, aber kalkuliert mit ein, dass eure Kinder sich irgendwann bewegen möchten (so ging es meinen), dass sie auf Toilette müssen (jupp, kenne ich) oder schlicht die Spannung nicht aushalten können und das Kino verlassen. Alles legitim wie ich finde. Der Film kann Spaß machen, aber er kann eben auch überfordern, gerade dann, wenn die Kinder noch eher jung sind.
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Meine Tochter möchte unbedingt den Film sehen, sie ist fünfeinhalb. Aber ich bin mir echt unsicher, noch mehr nach deiner Kritik. Leider hat mein Mann es ihr schon versprochen, dass sie ihn sich zusammen anschauen und sie freut sich so auf ihren ersten Kinobesuch…mal sehen was wir für eine Lösung finden.