Das Kleinkind, das Telefon und die Fragerei

Kleinkind telefoniert gern Fragen stellen Warum bei Zweijaehrigen Runzelfuesschen Elternblog

Das Runzelfüßchen liebt Fragen. Ich glaube, das ist mit fast zweieinhalb eine normale Entwicklung. Mein Mann schrieb ja bereits über ihre Lieblingsfrage. Neben dieser einen nach dem „Warum?“ und der zweiten nach dem „Warum nicht?“ gibt es aber auch weitere Fragen, die beantwortet werden müssen. Und zwar die, wie es anderen Menschen geht. Oder wer uns so besuchen kommt. Oder wer von ihren, meinen oder unseren Freunden gerade was genau macht.

Kleinkind liebt telefonieren

Als Mittel ihrer Wahl hat sich das Telefon beim Runzelfüßchen etabliert. Sie hat ziemlich schnell verstanden, dass sich so ziemlich jede Frage nach zwischenmenschlichen Belangen per Telefon beantworten lässt. Also bringt sie mir sehr oft das Gerät und ordnet dann an, was sie, genau jetzt in dieser Situation von wem wissen muss. In der Praxis sieht das dann so aus:

Fragen müssen geklärt werden

Sie hat zum Beispiel einem unserer besten Freunde, G. bei seinem Besuch hier mit einem Pflaster „verarztet“. Der Gute hatte zum Glück wirklich eine kleine Schnittwunde, so dass sie und ihr Arztkoffer tätig werden konnten. Nachdem der Besuch weg war gab es Mittagessen, anschließend einen ausgedehnten dreistündigen Mittagsschlaf. Als das Runzelfüßchen daraus erwachte galt ihr erster Gedanken unserem Freund. Beziehungsweise seinem Pflaster. Sie brachte mir also das Telefon und fragte: Hat G. das Pflaster noch dran?“ „Ich weiß es nicht, möchtest du ihn fragen?“ „Ja, Mama, anrufen!“

 Keine Zeit für lange Gespräche

Ich tue also wie mir geheißen und klingle beim Freund durch. Dieser bestätigt auf ihre Frage (die sie übrigens immer und wie aus der Pistole geschossen selbst stellt), dass das Pflaster noch an Ort und Stelle ist. Das Runzelfüßchen bedankt sich für die Antwort und… legt auf.
Denn klar, ihre Frage wurde beantwortet, für Smalltalk ist sie noch viel zu klein und überhaupt sind ihr sicher wieder neue Sachen eingefallen, die dringend erforscht werden müssen.

Kleinkind telefoniert mit jedem

Wer glaubt, dass sich das nur auf Freunde und Familie bezieht, der irrt übrigens. Klar müssen wir Oma anrufen, die sich gestern so verschnupft anhörte. Am nächsten Tag fragt sie ohne Umschweife „Oma, bist du noch krank?“ Wenn Großmutter dann antwortet ist sie zufrieden und will auflegen, egal ob ich gern noch mehr über den Gesundheitszustand meiner Eltern erfahren möchte. Auch ihre Freundinnen und Freunde aus dem Kindergarten möchte sie gern anrufen. Nur um dann am Telefon „Hallo, kommt du morgen?“ zu fragen?

Kind lockt mit Essen

Wenn ich mein Runzelfüßchen gewähren lassen würde, dann würden wir täglich mit wirklich jedem in meinem Telefonbuch konferieren. Denn es gibt ja soviel zu erfahren, zu fragen und zu wissen. Das Kind weiß auch ganz genau, wen wir länger nicht mehr angerufen haben. War diese Person schon mal bei uns zuhause, dann möchte sie anrufen und die Betreffende zu uns einladen. „Kommst du vorbei? Ich habe Kuchen gemacht!“ lockt sie dann.

Neue Freunde müssen angerufen werden

Was ich feststelle: Das Gegenüber am Telefon ist doch das ein oder andere Mal leicht verwirrt. Ob der Direktheit meiner Tochter, ohne Umschweife zur Sache zu kommen, ob der Tatsache, dass eine Zweijährige so gern telefoniert oder auch einfach, dass sie sie gar nicht kennen. Denn klar, manchmal, wenn ich mit Auftraggebern telefoniere hängt das Kind an meinem Arm und fragt „Wen rufst du an? Wen rufst du an?“ Es könnte ja jemand sein, mit dem sie demnächst auch gern plaudern möchte.

Wie ist das bei euch? Telefonieren eure Kinder auch so gern? Und lasst ihr sie immer gewähren? (Ich bin an dieser Stelle übrigens sehr dankbar für meine Telefon-Flatrate…)

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2 Antworten

  1. Lotti sagt:

    Hahaha! Ja, Kinder sind noch so herrlich direkt und konzentrieren sich aufs Wesentliche. Unser Zicklein (5) ist da genauso und war es auch schon mit 2 Jahren. An ihrem 5. Geburtstag wurde sie auch von einer Freundin von mir angerufen, während sie gerade mit ihrem Onkel Barbie spielte. Sie hat sich noch geduldig das vorgetragenen Ständchen angehört, sich dann artig bedankt und … aufgelegt. Sie wollte einfach lieber spielen. Und als ich sie gefragt habe, wer denn dran war, wusste sie es nicht einmal! War ihr auch schnurz 😀
    Unser Böckchen (1) lässt uns auch nicht mehr in Ruhe telefonieren, bis wir ihm den Hörer übergeben. Er liebt das auch. Letztens ist er mit einer Banane am Ohr durch die Gegend gelaufen und sagte immer:"Hi! Hi!"
    Da ich selber nicht gern telefoniere, lass ich sie meistens gewähren und bin dankbar, wenn ich dadurch nicht so lange an der Strippe hängen muss 😉

    LG Lotti (Zicklein & Böckchen)

  2. Jette B. sagt:

    Hahaaa, sehr süß.
    Ich muß gestehen, daß ich äußerst ungern telefoniere und das dementsprechend auch selten mache. Ich schreibe lieber. Und so schreibt meine Maus dann auch auf ihrem Handy (aus Holz). Und sie liebt es auch, mich immer quer durch unseren Freundeskreis zu fragen, wo der und jener gerade ist und es die so machen. Wann wer zu Besuch kommt oder wir hinfahren. Ich finde das auch hinreißend süüüüß. Wenn ich dann doch mal sehr selten telefoniere, kommt es drauf an, mit wem. Mit Familie darf sie freilich sprechen, macht sie auch gern. Mit anderen Telefonpartnern eher nicht. Einige wichtige Gespräche versuche ich dann gern auch mal ohne Kind.

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