Bücherwochenende – das Wochenende in Bildern
Ich dachte mir, es ist mal wieder Zeit für ein Bücherwochenende. Und ich hoffe, ihr seht das auch so. Das Bücherwochenende gibt es auch, weil ich tatsächlich vergessen habe, Fotos zu machen. Oder, genauer gesagt, weil ihr die immer gleichen Fotos meiner Tastatur vielleicht auch einfach nicht mehr sehen wollt.
Samstag. 07. März 2020
Wir gehen, wie fast immer samstags, in die Bibliothek. Dieses Buch hier begeistert den Ein- und den Dreijährigen sehr. Wir leihen viel zu viele Bücher aus, aber ich denke auch ein bisschen: Wie schön, dass sie hier selbst schauen, was sie lesen wollen, was ihnen gefällt und sie interessiert. Ich habe tatsächlich auch kurz Zeit zu schauen, wollte einen Krimi und muss sehr lachen. Denn er stand bei den Krimis, las sich zunächst auch ganz spannend, entpuppte sich aber als Sexroman. Was mir der Name hätte verraten können, aber ich stutzte erst, als ich auf dem Klappentext nix von wegen „Ermittlungen“ las. Nun ja, ich hab ihn wieder zurück ins Regal gestellt.
Selbstbestimmung ist hier gerade ein Riesenthema. Und zwar so, dass ich mich frage: Wie kann ich das alles noch gut handeln? Ich will keinem meiner Kinder ein Label aufdrücken, aber ich merke, wie ich langsam an Grenzen komme. Und natürlich ist es da tröstlich Bücher zu lesen, die Tipps geben. Und gleichzeitig frage ich mich manchmal, ob es das nicht alles auch schwerer macht. Weil sich vieles davon ja so richtig und wichtig anhört, und dann doch so schwer umzusetzen ist. Obwohl ich Juul da tatsächlich ausklammere, weil ich finde, dass er oft genug nur Hinweise gibt, über die es sich nachzudenken lohnt. Lange Zeit habe ich nicht verstanden, wieso so viele Eltern auf Jesper Juul schwören, aber inzwischen muss ich gestehen: Ich lese ihn ab und zu sehr gern und finde vieles tröstlich.
Das Runzelfüßchen möchte lesen lernen. Ich habe keine Ahnung wie man das macht. Das schlaue Kind hat sich in der Bibliothek aber selbst geholfen und nachgefragt, ob es da nicht Bücher gibt. Tja, nun schauen wir mal, ob das hier helfen kann. Gleichzeitig habe ich auch beschlossen, dass wir mit ihr vielleicht doch den Umganag mit Medien üben sollten. Also, sie da langsam heranführen, weil ich nämlich auch befürchte, dass sie sonst vielleicht die Einzige ist, die in der Schule nicht mitreden kann. Erste Maßnahme: „logo“-Gucken. Sie fand das total faszinierend, dass es Nachrichten für Kinder gibt.
Sonntag, 08. März. 2020
Passendes Buch zum Tag, oder? Ich mag dieses Buch von Susanne wirklich so so gern. Weil es Mutterschaft nicht romantisiert sonder erklärt. Weil es zeigt, was wir alles leisten. Ich finde mich hier sehr wieder (auch wenn ich hoffte, es wäre anders). So habe ich, weil ich eben zur Zeit so wahnsinnig viel arbeiten muss, meinen Mann gebeten, mit den Kindern irgendwas außerhalb der Wohnung zu unternehmen. Das Ergebnis: Die Kinder wollen nicht, ich muss dauernd meine Arbeit unterbrechen und alle sind unglücklich. Manchmal glaube ich, dass ich unseren Ist-Zustand nicht mehr lange tragen kann. Weil ich erschöpft bin von den kindkrank-Wochen, von dem Druck, von meinem zuviel Wollen. Lohnt sich ja, gerade am Frauentag mal drüber nachzudenken.
Passend zum Lesen lernen blättere ich im neuen Buch von Bea Beste. Als ich es später fotografieren will hat eins der Kinder es wieder irgendwo hingetragen, weswegen es nun für den Moment verschollen ist, leider. Aber ich habe einige Anregungen entdeckt, wie und wo ich, wenn das Runzelfüßchen eingeschult ist, genauer drauf achten möchte.
Nach dem Arbeiten brauche ich eine Pause. Und bei Kathrin Borghoff schenkt mir schon das Cover immer Ruhe. Mir geht zur Zeit auch wahnsinnig viel durch den Kopf, alles querbeet. Ich komme nicht mehr richtig zur Ruhe und weiß, dass ich dringend was ändern muss. Ein Ressourcenbuch klingt da doch genau richtig, oder? Wie haltet ihr denn eure Gedanken an? In Zeiten von Corona-Panik geht das für mich noch ganz gut. Aber ich denke viel an die Geflüchteten, die an Grenzen mit ihren Kindern ausharren und verzweifel an der Frage, wo unsere Menschlichkeit geblieben ist. Das hat wenig mit dem Thema hochsensibel zu tun, aber damit, dass ich mich in manchen Punkten besser schützen muss. Nicht vor Geflüchteten, aber mir will nicht in den Kopf wieso Menschen dort ausharren müssen. Wie würde es mir und meiner Familie gehen, wären wir in dieser Situation? Wie soll es weitergehen, wenn jede_r nur noch an sich denkt.
Und dann endet das Wochenende. Wir „lesen“ wieder Strubbel, wie immer. Herr Annika will eigentlich nur noch Strubbel-Bücher aus der Bibliothek ausleihen. Und ich? Ich mache weiter und weiter und weiter. Obwohl ich eine Pause bräuchte. Aber ich weiß nicht wie.
Tatsächlich überlege ich aber auch, ob ich das nicht wieder öfter mache. Denn so bekommt ihr vielleicht auch ein paar neue Buchtipps. Oder könnt mir Tipps geben? Was meint ihr?