Bücherwochenende

Eins dieser Wochenenden, die eigentlich schön sein könnten, weil das Wetter so grandios ist, dass dann aber „dank“ Migräne irgendwie eher matschig war. Und weil man mit Migräne einfach nicht so wahnsinnig viel erlebt, habe ich euch vor allem Buchtipps fotografiert.

Samstag, 26. März 2022

Teile der Familie gehen in die Bibliothek. Natürlich, ist ja Wochenende und wir müssen ehrlich gesagt mal wieder durchtauschen. Irgendwie sind wir in den letzten Wochen nicht wirklich dazugekommen. Eins der Kinder ist im totalen Ninjago- Fieber* (wie schlecht können Kinderbücher eigentlich sein, also ehrlich…, nur: sie müssen ja nicht mir sondern dem Kind gefallen und das liebt die Abenteuer sehr) aber alle Bücher die es gibt, haben wir entweder gelesen oder sie sind gerade ausgeliehen. Also brauchen wir was neues und ich komme mit der netten Bibliothekarin über Buchreihen für Kinder ins Gespräch. Das ist irgendwie ein Dauerthema bei uns, weil ich das Gefühl habe, dass Kinder und Verlage diese Art von Büchern sehr lieben, Eltern aber nicht so unbedingt…. Welche guten Buchreihen kennt ihr denn so?

Wieder zuhause klingelt es, die Post kommt. Ich muss in letzter Zeit öfter an einen Satz aus dem SZ Familiennewsletter denken, den Barbara Vorsamer geschrieben hat. Es ging darum, dass Journalist*innen viele Bücher zugeschickt bekommen und die Kinder sich, seit dies im Homeoffice passiert, nicht so richtig daran erfreuen können. Weil die Post eben meistens ja gar nicht für sie ist. Für uns stimmt das wirklich oft, die Kinder bringen freudig die Post in die Wohnung und sind dann bei jedem Buch für Erwachsene aufs Neue sehr enttäuscht.

Aber heute nicht. Denn es kommt der neueste Teil von „Ich und meine Chaosbrüder„* hier an. Die anderen Teile kennen sie vor allem durch die Hörbücher die von Christoph Maria Herbst gelesen wurden und wirklich grandios sind. Ich vermute, das ist neben „Die Drei !!!“ das meistgestreamte Hörbuch in meinem Deezeraccount. Von daher, ja, auch eine Reihe, aber wirklich lustig. Mich holen im Buch auch die Illustrationen sehr ab. Wie toll ist denn bitte diese Zahnarztszene?

Auch in der Post: Die neue Ausgabe von „Leben & Erziehen“. Ich finde es richtig toll, dass auf dem Cover mal jemand aus dem echten Leben ist, kein Model. Und das Bild strahlt soviel Ruhe aus. Von mir ist auch ein Artikel zum Thema Paarzeit drin und natürlich ganz viele andere tolle Themen wie Bewegung für Kinder, Ideen für Städtetrips oder Hinweise für demokratische Erziehung.

Mein Mann muss noch zu einer anderen Bibliothek fahren, da sind auch noch Sachen fällig. Ist in dem Fall aber gaaaaar nicht schlimm, weil er nämlich dieses Buch mitbringt. Ich habe alles, wirklich alles von Helge Timmerberg* gelesen und freue mich auf dieses neue Buch, auch wenns bei mir bis zum 70. ja doch noch etwas dauert. Aber die Art zu schreiben, die finde ich super. Nicht bei allem denke ich: Boah, grandios, wenn er zum Beispiel seinen schlaffen Bauch mit dem von einer Mutter nach der Geburt vergleicht, dann kann man das lustig oder auch grenzwertig finden. Aber ich lese den Reiseautor trotzdem so gern, weil ich immer auch denke: Mit Schreiben Menschen unterhalten und sich selbst so zu öffnen, ohne zu privat zu werden, das ist eine Kunst. Na ja, und ok, Beststeller zu schreiben, dagegen hätte ich nun wirklich auch nichts einzuwenden.

Heute ist auch Earth Hour, in der Zeit von 20:30 bis 21:30 sollten wir auf unnötiges Licht verzichten und stattdessen überlegen, wie nachhaltig wir leben können und wollen. Mich treibt das Thema extrem um, und da passt dieses Buch über die „Klima Angst“ und wie wir uns darin nicht verlieren, sehr gut zum Thema. Wäre es eigentlich spannend für euch, wenn ich mehr Bücher zum Thema Nachhaltigkeit (für Familien) vorstelle? Es gab ja immer die Idee eines eigenen Buches. Das hat noch nicht geklappt, aber warum nicht, bis es soweit ist, von anderen lernen? Was denkt ihr?

So gegen 22:00 Uhr schauen wir tatsächlich noch eine französische Komödie über die Coronazeit, „8 Rue de l’Humanité“ weil wir eigentlich müde sind, meine Migräne immer schlimmer wird, aber das auch der einzige Abend ist, an dem wir selbst über das Fernsehprogramm entscheiden können. Durch meinen Beruf bestimmen zur Zeit oft bestimmte Sendungen mein Fernsehverhalten, weil ich darüber dann TV- Kritiken schreibe. Da brauche ich dann zwischendurch mal etwas seichteres. Und denke mir: Ach ja, Filmkritikerin wäre auch was… Aber eher für Kinderfilme. Ich hätte so absolut keine Lust auf Horrorfilme.

Sonntag, 27. März 2022

Ich wache mit Migräne auf und hasse es. Ich schleppe mich mit ihr durch den Tag, schlafe mit ihr ein und wache mit ihr auf. Ja, das hat in letzter Zeit extrem zugenommen und ich bin froh, bald wieder einen Termin bei meiner Schmerzärztin zu haben. Denn es ist kaum mehr auszuhalten und Menschen mit Migräne wissen: Ab einer bestimmten Anzahl von Migränetagen im Monat, wird das Leben sehr schwierig. Denn man sollte darauf achten, an nicht mehr als 10 Tagen im Monat Schmerzmittel zu nehmen, weil sonst ein medikamenteninduzierter Kopfschmerz droht. Da meine Schmerztage aber sehr deutlich darüber liegen, bin ich langsam ratlos.

Die Kinder haben für mich diesen Zoo aufgebaut, weil klar ist, viel werde ich heut nicht machen können.

Eine Freundin kommt vorbei, zu klein gewordene Kinderkleidung abholen. Auch so ein Nachhaltigkeitsthema. Eins ihrer Kinder hat gerade wie mein Mittlerer sehr viel Spaß mit den Wackelzähnen. Zum Glück gibt es da ja das richtige Buch. Ich schenke dem Kind eins meiner Bücher und hoffe, es freut sich drüber. Und hier auch noch mal die Werbung: Ihr könnt euch quasi im Doppelpack für die Zeit der Wackelzahnpubertät rüsten: Es gibt das Kinderbuch „Wir gehen zur Zahnärztin„* und den Elternratgeber „Nicht mehr klein und noch nicht groß„* von mir. Beides natürlich sehr empfehlenswert.

Ein Thema, das mich beruflich beschäftigt sind Depressionen bei Eltern. Deswegen lese ich zur Recherche sowohl „Mein schmerzhaft schönes Trotzdem„* von Barbara Vorsamer, mit der ich leider die Migräne gemeinsam habe, und „Du darfst nicht alles glauben, was du denkst„* von Kurt Krömer. Die Bücher sind sehr unterschiedlich aber beide gut, was einmal mehr zeigt, wie wichtig es ist, zu einem Thema unterschiedliche Stimmen zu hören. Oft passiert das nicht, da heißt es: Nee, das Thema gibt es doch schon, da hat XYZ drüber geschrieben. Aber niemand kann das Thema auf die gleiche Weise erzählen und beschreiben. Wir lesen ja auch mehr als einen Roman. So ist das auch bei Sachbüchern, hier würde ich mir definitv mehr Offenheit von den Verlagen wünschen.

Deswegen, wenn euch das Thema interessiert: Klare Lesemepfehlung für beides. Ihr könnt aber natürlich auch erstmal noch meinen Artikel abwarten und euch dann entscheiden.

Wäsche macht vor Migräne leider nicht halt, weswegen ich im Schneckentempo die Waschmaschine befülle und alles hasse. Ich weiß, ich könnt es auf einen anderen Tag verschieben, aber wie gesagt, die Migränetage sind so massiv, dass ich nicht weiß, wann der nächste passendere Tag kommen wird. Und dann stelle ich fest: Waschmittel* ist alle. Es sind so Momente… Ich kratze das letzte Bisschen zusammen, wird schon reichen.

Meine Tochter ist zum Geburtstag eingeladen und berichtet ihrem Tagebuch davon. Das hier ist ihr erstes selbstgekauftes Buch und ich finde es so schön, wie stolz sie darauf ist. Ich habe natürlich nicht reingeguckt, aber gefragt, ob ich es fotografieren darf. Ich weiß also tatsächlich nicht, wie das Tagebuch der Schule der magischen Tiere von innen aussieht.* Aber ich sehe die Freude im Gesicht und das ist toll. Das Thema Taschengeld wird hier auch immer mal wieder diskutiert, aktuell bekommt hier nämlich kein Kind welches. Und irgendwie habe ich das Gefühl, sie bräuchten es auch nicht. Aber gleichzeitig weiß ich, dass Fehlkäufe, Sparen und Lustkäufe ja auch Dinge sind, die man trainieren muss. Wie macht ihr das?

Noch so ein Buch, was vermutlich vordergründig nicht für Journalist*innen geschrieben wurde, aber wichtig für die Berufsgruppe sein sollte. Gerade in diesen Zeiten ist es schwer sich nicht komplett vom Negativen was in der Welt passiert einnehmen zu lassen und das Gute, dass jeden Tag passiert zu übersehen. Niemand soll den Krieg ausblenden oder Corona, aber sich das 24/7 anzugucken, das hält niemand aus. Zuerst war ich überrascht zu lesen, dass die Journalistin Ronja von Wurmb-Seibel* schreibt, sie würde keine Nachrichten mehr konsumieren. Wie geht denn das, als Journalistin nicht informiert sein. Aber es geht eben darum, wie wir Nachrichten aufnehmen. Ich kann das Lesen des Buches nicht von meinem Beruf trennen, aber ich finde, dass das Buch sehr viele gute Tipps enthält und Anregungen, den eigenen Medienkonsum zu überdenken.

Für die kommende Woche wünsche ich mir eigentlich nur weniger Migräneattacken. Denn ehrlich gesagt kann ich daran wirklich nie irgendwas positives erkennen.

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