Bahnfahren durch Deutschland – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende war viel anstrengender als gedacht. Geplant war ein Besuch bei Runzelfüßchens Verwandten. Da die leider nicht so ganz um die Ecke wohnen, standen also Bahnfahren einmal quer durch Deutschland auf dem Programm.
Leider habe ich mein Handy zuhause vergessen, weswegen ich mich für Fotos in die Hände des Mannes begeben musste. Er war von diesem Job nur mäßig begeistert, denn er wollte eben die freie Zeit genießen. Ich indes stelle fest: Auch ohne Smartphone dreht sich das Leben weiter. Und vielleicht ist es sogar ein bißchen entspannender.
Freitag, 19. Februar 2016
Bahnfahren macht hungrig. Deswegen verlangt das Runzelfüßchen nach Mittagessen. Und ich bin mal wieder erstaunt was in der Bahn alles nicht funktioniert. Wir bestellen eine Snack Box (Nudeln mit Tomatensoße, Bio-Apfelschorle, Obstquetschie, Überraschungsei und Spielzeug sollten drin sein) und sie wird uns mit den Worten „Also Quetschie und Ü-Ei haben wir nicht, aber Sie zahlen trotzdem den vollen Preis“ überreicht. Das Kind hätte das Ü-Ei eh nicht bekommen, aber von der Dreistigkeit der Mitarbeiterin bin ich dennoch überrascht.
Angekommen in Wiesbaden brauchen wir alle drei eine Pause. Und schlafen, schlafen, schlafen. Für den Verwandtschaftsbesuch ist es anschließend zu spät und so machen wir uns auf die Suche nach Abendessen. DAS ist in der Nähe vom Hauptbahnhof eine echte Herausforderung. Wir landen in einem Pizzalieferserviceladen, der von außen eher abschreckend wirkt. Aber das Essen ist sehr sehr gut. Ich frage mich kurz wie das wohl von außen wirkt, wir Eltern mit unserem Kleinkind in dieser Umgebung. Aber mein schlauer Mann meinte dazu nur „Andrea, wären wir in einem Restaurant würden wir genau dasgleiche essen, wir würden nur das Ambiente bezahlen.“ Recht hat er.
Samstag, 20. Februar 2016
Das Frühstück im Hotel verspricht Großes. Und hält es auch. Wir essen uns satt und schauen dem Regen beim Fallen zu. Der Tag verspricht nichts Gutes, denn es ist für den ganzen Tag Regen angesagt. Und fieser Wind.
Das Runzelfüßchen trotzt dem Wetter mit ihrem neuen Kleid. Das musste ich für sie und den Besuch extra nach ihren Vorstellungen nähen. „Mama, muss diegleiche sein, ja!“ lautete der Auftrag.
Angekommen bei den Verwandten ist meine Tochter im Spielzeughimmel. Nicht, weil es hier soviel geben würde, sondern weil da eben Menschen sind die sie mag, die mit ihr spielen und auch ein anderes kleines Mädchen, das zu ihr aufschaut.
Großer Streit um diesen Affenrucksack. Beide Mädchen möchten ihn gern stolz durch die Gegend tragen. Und dass dies abwechselnd funktionieren könnte leuchtet den Beiden natürlich überhaupt nicht ein. Statt dessen macht der Affe eben sehr lange „Pause“.
Eigentlich wollten wir natürlich auch Wiesbaden und Mainz anschauen, aber bei dem schlechten Wetter entscheiden wir uns für Plan B. Die Kinder halten irgendwann Mittagsschlaf, wir Eltern unterhalten uns und verbringen den ganzen Tag gemeinsam. So ist die Zeit sowieso am besten verbracht.
Sonntag, 21. Februar 2016
Da hat sich jemand Mühe mit den Frühstückseiern gegeben…
Und ich mir selbst mit dem Frühstück. Was gar nicht so einfach war, denn am gleichen Tisch saß eine Familie, die irgendwie so gar nicht ging. Weil Chantall-Jackie (1 1/2 Jahre alt) für ihr Leben gern Eier schälte, durfte sie das natürlich auch. Mit acht (!) Stück. Die niemand aß. Aber es machte dem Kind eben Freude. Sowas werde ich, nennt mich spießig, meinem Kind nie erlauben. Weil es eine Verschwendung von Lebensmitteln ist.
Nach dem Frühstück ging es dann auch wieder mit der Bahn nach Hause. Sechs Stunden Zugfahrt sind irgendwie doch sehr anstregend, so im fortgeschrittenen Schwangerschaftsbereich und mit müdem Kleinkind. Dabei hatten wir Glück und eine andere, sehr nette Familie im Abteil.
Als wir zuhause die Tür aufschlossen waren wir, trotz des an sich sehr netten Wochenendes doch froh. Vielleicht liegt es daran, dass wir gedanklich schon auch im Babymodus sind, dass das Wegsein von Zuhause langsam schwer wird. Vielleicht war es aber auch unser Versuch ohne Kinderwagen unterwegs zu sein. Das Runzelfüßchen läuft gut und gern, aber die ein oder andere Strecke ließ sie missmutig werden, was natürlich dann auch nicht immer ganz einfach abzufedern ist.
Wie andere Familien das Wochenende erlebt haben, seht ihr wie immer bei Susanne.
Wie hättet ihr eigentlich bei der Familie mit dem eierkratzenden Kind reagiert? Ich frage mich ja, ob ich es hätte kommentieren sollen. Aber irgendwie bin ich ja auch für leben und leben lassen. Mich nervt ja nur diese Verschwendungssucht, dieses „Ich habe ja Frühstückj bezahlt, da darf ich machen was ich will“. Aber vielleicht bin ich auch einfach kleinlich.
Liebe Andrea,
ich finde es überhaupt gar nicht kleinlich. Ich finde das um ehrlich zu sein richtig, richtig schlimm, das ist meine ganz persönliche Meinung, denn Lebensmittel verschwenden ist für mich eine absolute Schande!
Ganz liebe Grüße
Lea
Joa, leben lassen. Also leben und leben lassen. Mit Essen darf man ruhig spielen. Man darf mit Essen spielen, aber Essen ist kein Spielzeug. Also, wenn Eier schälen, dann nur so viele wie auch gegessen werden, ne.
LG Johnny
Andrea. Herrlich geschrieben-so bildlich- i like- am besten und schallend gelacht habe ich bei- Chantall-Jackie!! Hab eine Gute Nacht. Bis ganz bald. Deine Di
Liebe Lea,
ach, danke dir für deinen Kommentar. Ich fand diese Verschwendung von Lebensmitteln eben auch total schlimm. Auf Twitter erhielt ich den Tipp, dass ich das Hotelpersonal hätte informieren können. Das würde ich das nächste Mal auch machen. Denn die direkte Konfrontation ist vielleicht in dem Fall wirklich nicht das Beste.
Liebe Grüße,
Andrea
Lieber Johnny,
gegen "mit essen spielen" habe ich ja, genau wie du, gar nichts. Aber eben gegen die Verschwendung. Ich entnehme dem Kommentar aber, dass das Kind die Eier hätte essen müssen. Oder die Eltern. DAS wäre überhaupt die Idee gewesen!
Liebe Grüße,
Andrea
Ach DU! <3
Unsere Tochter pellt zur feinmotorischen Übung auch liebend gerne Eier ab , sie ist Entwicklungsverzögert und diese Fummelei kann sie nur an Eiern gut üben, aber gegessen werden sie , von uns allen . Sehr unbedacht von der Familie und respektlos irgendwie auch , all den Menschen gegenüber die sich über so ein leckeres Ei freuen würden und keines haben . Wir gehen in unserm selbstverständlichen Reichtum an Nahrung so unbedacht um. Gruselig !!!