Fähre fahren mit Baby
Wir wollten von Südfrankreich aus noch weiter, nach Korsika. Ich war noch nie dort, hatte nur Gutes gehört. Also los, auf auf ins Abenteuer. Aber ist so eine Fährfahrt mit Baby überhaupt eine gute Idee?
Mit Baby auf die Fähre nach Korsika
Früh morgens, sehr sehr früh morgens, ging die Reise zum Fährhafen los. Um 4.45 Uhr ging es los, das Runzelüßchen haben wir fast schlafend ins Auto getragen. Kurz mal gucken, Mama angrinsen und, ratzepüh, weiterschlummern. Recht so, finde ich. Also auf zur Fähre.
Wir fuhren mit Corsia ferries von Toulon nach Ajaccio. Als ich die winzig kleine Fähre sah wurde mir schon Angst und Bange vor den sieben Stunden Fahrt übers Meer. Ich liiiiebe Wasser, ich liebe das Meer und ich liebe Fähren. ABER, ich habe schon Respekt vor sieben Stunden offener See. Vor allem aber dachte ich ans Runzelfüßchen. Wie würde sie denn die Zeit an Board verkraften?
Kleine Fähre – schlimme Überfahrt?
Jedenfalls, zurück zu diesem nebligen Morgen in dem ich diese kleine Minifähre erblickte. Angst und Bange wurde mir, Angst und Bange. Als ich schon die Fährfahrt canceln wollte verschwand dieses kleine Schifflein und ein großes Riesenschiff tauchte auf. Ich bin noch nie auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen, aber irgendwie stelle ich mir diese Pötte genauso vor.
Stillen auf der Fähre?
Das Runzelfüßchen wurde irgendwann wach und hatte Lust auf Stillen. Also fix im Auto angelegt, alles gut. Sie war glücklich und bereit für den Tag, kurze Zeit später durften wir auch einschiffen. Also das Auto am vorgeschriebenen Platz parken und gefühlt das halbe Auto ausräumen. Denn, Achtung, einmal das Deck verlassen darf man nicht mehr zurück. Bis zur Ankunft. Wenn also aus Versehen das Babyessen oder das Tragetuch zurückbleibt, dann ist das sehr sehr schlecht.
Fährfahrt mit Baby: Tageskabine
Wir hatten, weil es Nebensaison und sehr preiswert war, eine Tageskabine mit Betten gebucht. Weil das Baby ja vielleicht dort schlafen könnte. Am Anfang aber nahmen wir auf dem Sonnendeck Platz, wir wollten die Abfahrt erleben. Und, soviel kann ich verraten: Ich habe das Sonnendeck eigentlich nicht mehr verlassen. Weil solch ein großes Schiff doch auch ziemlich schaukeln kann.
Baby spielt in Fährkabine
Mein Mann und das Runzelfüßchen gingen zum Frühstück in die Kabine, ich musste das nach zwei Minuten abbrechen. Mein Magen hob und senkte sich, mir wurde schwummerig und mein Herz pochte. Das Baby aber brabbelte fröhlich und hatte Spaß. Puh, wenigstens ihr geht es gut. Ich finde es noch immer faszinierend, wie sich die Prioritäten einfach ändern. Auch wenn es mir nicht gut geht, solange meine Tochter glücklich, fröhlich und gesund ist, ist die Welt in Ordnung.
Fährfahrt verursacht Übelkeit
Und da ich weiß wie gut der Papa sich um seine Tochter kümmert bin ich aufs Sonnendeck zurückgekehrt, mit Schal und Buch und einer Flasche Wasser. Ruuuhig atmen, ruuuuhig atmen, das war das Credo dieser Zeit. Mir ging es mit der Zeit etwas besser, vielleicht war es einfach die Aufregung. Immerhin, wie schon gesagt, sieben Stunden das weite,weite Meer und ich. Und mein Baby!
Fähre ist für Babys gut ausgestattet
Meine Tochter hatte inzwischen die beste Zeit. Auf der Fähre gab es nämlich ein Spielzimmer für Kinder. Mit Bällebad, Wackeltieren und jeder Menge anderer Kinder.Dass wir uns auf einem schwimmenden Etwas befinden nimmt mein Runzelfüßchen so gar nicht zur Kenntnis. Hauptsache Mama und Papa sind für sie da. Und all die anderen Menschen.
Mama hat Probleme mit Fährfahrt
Ich hätte nie gedacht, dass diejenige, die mit der Fährfahrt am meisten Probleme hat wirklich ich bin. Auf der Rückfahrt, soviel sei verraten, gab es überhaupt gar keine Probleme. Vielleicht war auch schlicht die Sorge übers Baby Schuld, dass ich leicht überreagiert habe.
Wie macht ihr das? Habt ihr auch manchmal so murmelige Gedanken?
Merke, Kinder ertragen eigentlich immer alles besser als Erwachsene glauben. Ich weiß noch als wir Wochenlang nur mit dem Auto und Zelt los fuhren. Irgendwann in Lissabon waren. Alle zwei Tage wo anders. Der Mittlere war gerade mal 3. Für den war das ein Traum.
Als wir mit Kind3 in der Bretagne waren. Da war er 3 Monate alt. Der schlief bei Windstärke 6 in der Strandmuschel.
Erste Regel: Immer im Ausland Urlaub machen. nie in Deutschland. Es ist leider überall kinderfreundlicher als in Deutschland. Ganz vorne Frankreich, Italien, Spanien, Portugal…auch Marokko und Tunesien. Ernsthaft. Ich habe da überall Beispeile für.
Du hast so Recht. Kinder sind so viel anpassungsfähiger als wir Erwachsene manchmal glauben.
Eure Reisepläne klingen aber auch ziemlich gut. Da will ich gleich wieder los. 🙂
Liebe Grüße,
Andrea