Babykurse – wieso ich darauf keine Lust habe


Bettie von Frühes Vogerl und ich schreiben ab und zu darüber, wie das Leben mit zwei kleinen Kindern so ist. Ein wiederkehrendes Thema dabei: Machst du einen Kurs zusammen mit Herrn Annika? Und wie schon beim Runzelfüßchen lautet meine Antwort: Nein, auf keinen Fall!

Pünktlich zum Babykurs – lieber nicht

Dabei habe ich eigentlich gar keine wahnsinnig große Abneigung gegen diese Kurse. Ich habe nur festgestellt: Für mich ist das gar nicht. Zum Einen, weil ich es nicht schaffe mit Kindern auf die Minute pünktlich zu sein. Also ich könnte das natürlich, mit früher Losgehen, mehr Zeit einplanen und Disziplin, aber hey, mir ist es das nicht wert. Ich bin da vielleicht etwas „laissez faire“, aber für mich ist dieser Zeitstress einfach nichts. Das war bei beiden Kindern so, nur, dass ihr mich da nicht falsch versteht.

Breites Angebot an Babykursen

Es gibt bei diesen Kursen ja wirklich alles, von Babymassage über Sportkurse, Musikangebote bis hin zu Babyschwimmen. Beim Babyschwimmen, das ich immerhin kurz ins Auge fasste, missfiel mir, dass die Kinder am Ende unter Wasser geschubst werden sollten, damit ein Unterwasserfoto gemacht werden konnte. Klar, könnte man jetzt sagen, musst du ja nicht machen. Aber irgendwie ging ich davon aus, wenn aus fotoästhetischen Gründen die Kinder für wenige Sekunden ins Wasser geschubst werden sollen, dass andere Kursinhalte eventuell auch nicht an meinem Geschmack sein würden. Und, dass ich mit meiner „nein, das möchte ich für mein Kind nicht“- Einstellung auch nicht eben auf Gegenliebe stoße.

Eltern in Babykurse – muss man mögen

Tatsächlich sind andere Eltern für mich auch ein weiterer Grund keinen Kurs zu besuchen. Ich habe ja einen Sportkurs mit Kind gemacht und war da schon sehr irritiert wie andere Mütter das so handhaben mit dem Schreien lassen. Und natürlich glaube ich, dass man jedes Elternteil, jede Familie machen lassen sollte. Aber ich muss mich ja nicht bewusst Situationen aussetzen in denen ich mit ganz konträren Meinungen zu tun habe. So wie ich mich für meine Erziehung nicht rechtfertigen möchte, so will ich das auch nicht von anderen Eltern verlangen. Wären wir zusammen in einem Kurs könnte das passieren.

Fotos von fremden Babys: auf keinen Fall

Auch das Fotothema ist für mich ja wichtig. Ich will nicht allen anderen Eltern immer wieder erklären müssen, dass sie bitte keine Fotos von meinem Kind machen sollen. Das ist auf dem Spielplatz mit dem Runzelfüßchen schon anstregend genug, das will ich mir tatsächlich nicht noch freiwillig zusätzlich aufhalsen.
Davon abgesehen hatte ich das Glück genug Mütter kennengelernt zu haben, mit denen ich mich auf Spielplätzen oder im Park treffen konnte. Ich hatte den Austausch und Verabredungen. Da war schlicht auch nicht mehr das Bedürfnis nach noch mehr Input.

Mein Mann war in seiner Elternzeit übrigens jede Woche im Papacafé, wo beide Kinder mit anderen spielen konnten und er sich mit anderen Vätern austauschte. Wenigstens einer von uns hat also eine Art „Babykurs“ absolviert.
Bettie sieht das mit den Kursen übrigens ganz anders als ich. Wie, das könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen. 
Und schaut mal, bei Mütterimpulse habe ich auch noch einen tollen Artikel dazu gelesen.

Wie seht ihr das? Babykurs oder lieber nicht? 

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7 Antworten

  1. Als Erstlingsmama fand ich den Austausch mit anderen Müttern in solchen Kursen gut, so lange mein Kind noch nicht im Laufalter war. Es tat gut, mal rauszukommen. Allerdings empfand ich diese "künstlichen" Gemeinschaften teilweise als etwas seltsam, oft auch laut und reizüberflutend für Mütter und Kinder.

    Eine weniger schöne Erfahrung war bei mir ein Sportkurs mit Kind, der für Kinder unter 1 angepriesen war, aber eigentlich für kleinere unmobile Babys gedacht war. Denn tatsächlich rannte ich aber 75% der Zeit meinem Krabbelkind hinterher, das durch die nicht kindersichere Umgebung turnte und/ oder kleineren Babys Schnuller klaute oder an den Haaren zog.

    Sobald für meine Tochter Spielplätze interessant wurden (also ab ca. einem Jahr), knüpfen wir nun dort Kontakte und sammeln Eindrücke.

  2. KaOz 13 sagt:

    Also wir hatten das unglaubliche Glück, dass mein Freund das ganze erste Lebensjahr von unserem Sohn in Blidungskarenz war, sprich, er war untertags zuhause und am Abend in der Abendschule. Ich bin sowieso zuhause weil Babykarenz. Das ganze erste Jahr (in den verschiedenen Schulferien ja auch am Abend) konnten wir also als Familie sehr zusammen wachsen und viel Zeit miteinander verbringen. Wir haben zu 3t unterschiedliche Babykurse besucht, und ich will nun versuchen, sie zu reflektieren und zu schreiben, warum wir das gemacht haben.

    1. Babymassage: diese war bei unserer Hebamme, die den Kurs angeboten hat, jeden Samstag bei ihr Zuhause. Unser Sohn war da 3-4 Monate alt. Es waren glaube ich immer 1,5 Stunden, was gut gepasst hat, nicht zu lange und nicht zu kurz. Der Kurs kostete 45€ für 5 Treffen. Das fanden wir voll ok. Es waren außer uns immer noch ca. 4-5 andere Elternpaare mit ihren Babys da. Uns hat das aus mehreren Gründen gut gefallen. Unsere Hebamme hat uns die wichtigsten Basics der Babymassage gut erklärt und es gab auch Unterlagen. Was wir voll cool fanden war aber auch dass sie uns zeigte, wie man Feuchttücher mit Kokosöl und Co selber machen kann und dass wir auch Fußabdrücke von den Babys auf Karton machen. Mein Freund und ich sind nicht die Typen die so was von selber machen. Das war echt super. Außerdem konnten wir unsere Hebamme bei jedem Kurs alles fragen was gerade Thema war und unseren Sohn wiegen. Den Babymassagekurs würden wir so auf alle Fälle wieder machen!
    2. Babyschwimmen: ist in unserer Stadt leider komplett ünerrennt und so zur Massenabfertigung geworden. So ist es mir und meinem Freund zumindest vorgekommen. Der Kurs kostete 68€ für 8 Mal. Die Schwimmtrainerinnen hatten komische Ansichten (eben eh wie du geschrieben hast, Kind unter Wasser tauchen bzw. Kind auf dem Rücken schwimmen lassen und wenn es weint, "fürchtet sich die Mutter auch und das überträgt sich"). Am allerbesten fand ich die Aussage einer Trainerin als ich fragte, was ich tun könne, da die Neurodermitis unseres 5- Monate alten Babys durch das Chlorwasser schlimmer wird:" Also Kinder mit Neurodermitis haben ja viel Stress, oft psychisch verursacht, da kann man nicht viel machen!" Die Trainerinnen wirkten auch oft gelangweilt, unser Sohn wurde oft krank vom Schwimmen, die Lieder nervten meinen Freund- kurz gesagt, das war nix für uns!! Werden wir auch sicher nie wieder machen.
    3. Spielegruppe nach Emmi Pikler: dieser Kurs würde vom EKIZ bei uns angeboten. Mit 111€ sehr teuer, aber für insgesamt 12 Treffen, jeden Montag von 9-11:30, als unser Sohn 9-11 Monate alt war, hat sich dieser Kurs voll ausgezahlt. Die Kinder kommen in einen "Freispielraum", können spielen, mit was sie wollen, die Eltern sind "Anker" und anwesend, mischen sich aber nicht ein. Bei diesem Kurs waren noch 6 andere Kinder dabei. Wir lernten andere Eltern kennen, die uns sehr sympathisch waren, da hatten wir aber großes Glück, wie wir beim Sommerfest feststellten, wo alle Gruppen zusammen kamen, also da kann man auch Pech haben! Alle anderen Kinder wurden auch noch gestillt, was mir gut tat. Aber am besten war, dass sich unser Sohn wirklich immer freute, wenn wir in die Spielegruppe gingen. Wir haben keine sehr große Wohnung und dort konnte er sich so austoben und mit anderen Kindern und anderen Spielsachen spielen, das war wirklich super. Es war so schön ihn dabei zu beobachten und zu sehen, wie er mit den anderen Kindern interagierte und wie er sich von Woche zu Woche mehr zutraute (auf die Rampe raufklettern, durch den Tunnel krabbeln). Diesen Kurs werden wir ab Herbst wieder besuchen, nur werde ich dann mit ihm alleine sein, ohne Papa.

    Man kann bei den ganzen Babykursen echt Pech haben, aber den Spielraum nach Pikler finde ich wirklich super und ist einfach ein anderes Setting als der Spielplatz, wo wir eh jeden Tag sind.
    Fotos wurden bei uns nirgends welche gemacht, außer beim Babyschwimmen.

    Liebe Grüße Julia

  3. Anonym sagt:

    Ergänzend fällt mir ein, dass mich beim ersten Kind mal eine Rückbildungskursmutter regelrecht gestalked hat. Dauernd angerufen oder geschrieben und mich ohne Punkt und Komma zugetextet hat. Ich bin jetzt noch traumatisiert glaube ich. Zu allen unmöglichen Zeiten hat sie angerufen. Ich glaube das ist jetzt noch der Grund warum wir 8 Jahre später abends alle Telefone lautlos schalten und mein Mann die Klingel so umgebaut hat dass man sie ausschalten kann. Die Frau habe ich nun seit 7 Jahren nicht mehr gesehen. Zum Glück. Nur einmal zwischendurch im Supermarkt, wo ich mich hinter den Regalen versteckt habe bis sie bezahlt hat. Puuuh…

  4. Anonym sagt:

    Babykurse waren für mich auch immer übel. Zum einen waren meine Kinder eher von der unruhigen Sorte; der andere Grund, weshalb ich diese Kurse nicht mehr aufsuchen konnte, war der sogenannte Austausch mit überwiegend anderen Müttern (Väter eher weniger, aber auch da gabs anstrengende Exemplare). Die Gespräche und das Beäugen ubd die Ratschläge womit man wickelt, wie oft man wickelt, warum man überhaupt wickelt, stillt, schläft, trägt oder auch nicht. Ich konnte es nicht mehr hören. Selbst jetzt als Schulkindmama rede ich nicht gerne mit anderen Eltern. Zu den Elternabenden schicke ich meistens meinen Mann. Ich kann überwiegend mit den Eltern gut, wo der Basis der Kontakts nicht die Kinder sind, sondern man sich aus der Vorkindzeit kennt oder eine andere gemeinsame Basis hat (beruflich, Hobby etc). Ansonsten mache ich oft einen Bogen um andere Eltern und hoffe ich treffe keinen 🙂 Danke fürs Zuhören!
    LG Anni

  5. Lila sagt:

    Mit meinem ersten Kind habe ich sämtliche Kurste mitgenommen. Krabbelgruppe, PEKIP, Babyschwimmen. Einerseits war der Austausch mit anderen Mütter schön, andererseits hat mich vieles aber auch total verunsichert. Nicht immer passen die Müttergruppen zusammen und ich hatte das Gefühl, dass ich für alle anderen alles falsch mache. Es hat mir also eher weniger gut getan. Mit meinem zweiten Kind habe ich keine Kurse gemacht und ich habe wirklich nichts vermisst. Lieber ein schöner Vormittag mit einer lieben Freundin! Das schont auch den Geldbeutel.

    Den einzigen Kurs den ich gerne gemacht habe und immer wieder gerne mache ist Mutter-Kind-Turnen. Da bin ich ganz vertieft mit meinem Kind und es gibt gar keine Zeit für große Erziehungsdebatten.

    Liebe Grüße,
    Lila

  6. KaOz 13 sagt:

    Also wir hatten das unglaubliche Glück, dass mein Freund das ganze erste Lebensjahr von unserem Sohn in Blidungskarenz war, sprich, er war untertags zuhause und am Abend in der Abendschule. Ich bin sowieso zuhause weil Babykarenz. Das ganze erste Jahr (in den verschiedenen Schulferien ja auch am Abend) konnten wir also als Familie sehr zusammen wachsen und viel Zeit miteinander verbringen. Wir haben zu 3t unterschiedliche Babykurse besucht, und ich will nun versuchen, sie zu reflektieren und zu schreiben, warum wir das gemacht haben.

    1. Babymassage: diese war bei unserer Hebamme, die den Kurs angeboten hat, jeden Samstag bei ihr Zuhause. Unser Sohn war da 3-4 Monate alt. Es waren glaube ich immer 1,5 Stunden, was gut gepasst hat, nicht zu lange und nicht zu kurz. Der Kurs kostete 45€ für 5 Treffen. Das fanden wir voll ok. Es waren außer uns immer noch ca. 4-5 andere Elternpaare mit ihren Babys da. Uns hat das aus mehreren Gründen gut gefallen. Unsere Hebamme hat uns die wichtigsten Basics der Babymassage gut erklärt und es gab auch Unterlagen. Was wir voll cool fanden war aber auch dass sie uns zeigte, wie man Feuchttücher mit Kokosöl und Co selber machen kann und dass wir auch Fußabdrücke von den Babys auf Karton machen. Mein Freund und ich sind nicht die Typen die so was von selber machen. Das war echt super. Außerdem konnten wir unsere Hebamme bei jedem Kurs alles fragen was gerade Thema war und unseren Sohn wiegen. Den Babymassagekurs würden wir so auf alle Fälle wieder machen!
    2. Babyschwimmen: ist in unserer Stadt leider komplett ünerrennt und so zur Massenabfertigung geworden. So ist es mir und meinem Freund zumindest vorgekommen. Der Kurs kostete 68€ für 8 Mal. Die Schwimmtrainerinnen hatten komische Ansichten (eben eh wie du geschrieben hast, Kind unter Wasser tauchen bzw. Kind auf dem Rücken schwimmen lassen und wenn es weint, "fürchtet sich die Mutter auch und das überträgt sich"). Am allerbesten fand ich die Aussage einer Trainerin als ich fragte, was ich tun könne, da die Neurodermitis unseres 5- Monate alten Babys durch das Chlorwasser schlimmer wird:" Also Kinder mit Neurodermitis haben ja viel Stress, oft psychisch verursacht, da kann man nicht viel machen!" Die Trainerinnen wirkten auch oft gelangweilt, unser Sohn wurde oft krank vom Schwimmen, die Lieder nervten meinen Freund- kurz gesagt, das war nix für uns!! Werden wir auch sicher nie wieder machen.
    3. Spielegruppe nach Emmi Pikler: dieser Kurs würde vom EKIZ bei uns angeboten. Mit 111€ sehr teuer, aber für insgesamt 12 Treffen, jeden Montag von 9-11:30, als unser Sohn 9-11 Monate alt war, hat sich dieser Kurs voll ausgezahlt. Die Kinder kommen in einen "Freispielraum", können spielen, mit was sie wollen, die Eltern sind "Anker" und anwesend, mischen sich aber nicht ein. Bei diesem Kurs waren noch 6 andere Kinder dabei. Wir lernten andere Eltern kennen, die uns sehr sympathisch waren, da hatten wir aber großes Glück, wie wir beim Sommerfest feststellten, wo alle Gruppen zusammen kamen, also da kann man auch Pech haben! Alle anderen Kinder wurden auch noch gestillt, was mir gut tat. Aber am besten war, dass sich unser Sohn wirklich immer freute, wenn wir in die Spielegruppe gingen. Wir haben keine sehr große Wohnung und dort konnte er sich so austoben und mit anderen Kindern und anderen Spielsachen spielen, das war wirklich super. Es war so schön ihn dabei zu beobachten und zu sehen, wie er mit den anderen Kindern interagierte und wie er sich von Woche zu Woche mehr zutraute (auf die Rampe raufklettern, durch den Tunnel krabbeln). Diesen Kurs werden wir ab Herbst wieder besuchen, nur werde ich dann mit ihm alleine sein, ohne Papa.

    Man kann bei den ganzen Babykursen echt Pech haben, aber den Spielraum nach Pikler finde ich wirklich super und ist einfach ein anderes Setting als der Spielplatz, wo wir eh jeden Tag sind.
    Fotos wurden bei uns nirgends welche gemacht, außer beim Babyschwimmen.

    Liebe Grüße Julia

  7. Barbara sagt:

    Ich habe mich bewusst gegen einen Babykurs entschieden. Bzw nur Aquafitness mit Babyschwimmen gemacht (Baby im Wassertauglichen Tragetuch, Mutti macht fitness im Wasser und dann das Baby aus dem Tuch und ein wenig Babyschwimmen)
    Das hat mir wirklich gut gefallen. Ich wollte keinen klassischen Kurs machen, weil ich die Gespräche nicht führen wollte. Ich habe eine Hypnobirthinggeburt erlebt und es war wundervoll. Und die Gespräche in der Umkleide haben mir gezeigt, dass es richtig war, keinen weiteren Kurs zu besuchen. Die Mutti´s haben sich gefühlt gegenseitig sowohl hochdramatisiert wie runtergeszogen. Meine Tochter ist absolut pflegeleicht und tut was sie tut in ihrem Tempo. Ich finde die Vergleicherei ganz fürchterlich. Leider ist die Cousine meiner Tochter gerade mal 21 Tage später geboren und da reicht das vergleichen schon völlig aus. Ich bin da irgendwie nicht der Mensch oder die Mutti zu. Seit 6 Wochen ist unsere Maus (11 Monate) jetzt in der Krippe (das war anders geplant 🙁 ). Allerdings gefällt es ihr da super und sie hat Spaß, was mir dass wichtigste für sie ist. Auch hier findet das Pikler Modell statt und die kleinen gehen ebenfalls schon raus.

    Viele liebe Grüße
    Barbara

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