Von „Ich hab keine Kraft mehr“ – das Wochenende in Bildern
Orr, ich bin schon selbst genervt. Ehrlich. Ich will auch mal was anderes schreiben als: Die Luft ist raus. Ich mag nicht mehr. Alles anstrengend. Aber ich will eben auch nichts beschönigen. Und immerhin merke ich, dass ich ein paar Dinge verändern muss, damit es mir, uns, besser geht. Und das ist ja irgendwie auch eine Erkenntnis, oder? Die teile ich doch gern mit euch.
Samstag, 12. September 2020
Der Tag beginnt mit Suchen. Irgendwer findet irgendwas nicht und die Stimmung ist mies. Ich wollte eigentlich ganz pünktlich in den „Besser online Kongress“ vom Deutschen Journalistenverband starten, aber das Leben eben. Also steige ich verspätet ein und auch nur so mit halben Ohr. Denn während mein Mann mit zwei Kindern in die Bibliothek geht, bleibt eins bei mir und will so halb beschäftigt werden. Wir entscheiden uns für Nägel lackieren, das ist immerhin so leise, dass ich noch was hören kann. Die Alternative war: Legokisten ausräumen.
Und dann müssen wir den üblichen Wochenendnervkram machen. Dinge besorgen, Lebensmittel einkaufen, Vorräte auffüllen.
Wir treffen Freund*innen. Die Geburtstage der letzten Woche wollen ja, mit Abstand, gefeiert werden. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit haben wir auch die Mitgebseltüten aus alten Briefumschlägen gebastelt. Diese Mitgebsel mag ich ja, solange sie irgendwie auch brauchbar sind. Bei uns gab es ein kleines Wasserspielzeug (das auch Eltern Freude macht). Es tut gut sich auszutauschen, ich habe das Gefühl, dass das bei all dem in den letzten Monaten ein wenig auf der Strecke blieb.
Abendessen! Habt ihr schon mal vier Tiefkühlpizzen mit drei Kindern durch die Gegend getragen? Das sorgt für jede Menge Aufmerksamkeit. Danach sind alle ziemlich müde aber trotzdem dauert es bis 21:30Uhr bis auch wirklich alle schlafen. Und soll ich euch was sagen? Ich bin es auch. Weil ich ein Wochenende vermisse, in dem ich nicht noch Samstag 100 Sachen erledigen muss. In der Woche schaffen wir kaum was, weil ich keine Lust und Energie habe, immer mit den Kindern irgendwo anzustehen. Aber ihr wisst es selbst, Schuhe kaufen und Dinge für Kita und Schule besorgen geht immer ganz schlecht ohne Kinder. Das, was ohne Kinder gehen würde, mach ich aber in der Woche auch nicht, weil ich da ja arbeiten muss. Ich merke immer mehr, wie die letzten Monate ihren Tribut fordern. Ich kann einfach nicht mehr durchhalten.
Ich habe zwar kein Baby mehr, aber interessiere mich natürlich trotzdem für Ratgeber meiner Kolleg*innen. Dieser hier von Silke Plagge macht einen tollen Eindruck. Ich habe erstmal nur durchgeblättert, deswegen kann ich inhaltlich natürlich wenig sagen. Aber was ich hier und da schon angelesen habe, gefällt mir sehr gut. Bald mehr, ja?
Sonntag, 13. September 2020
Dieser Tag ist für die Arbeit reserviert. Und ja, mir ist schon klar, dass ich gerade erst geschrieben habe, dass ich mehr Wochenende will. Aber das zweite Buch, das wie ich letzte Woche ja schrieb, aus derm Verlag zurück ist, muss eben weiter bearbeitet werden. Ich muss Freigaben einholen und Korrekturen angucken und genehmigen (oder ablehnen – Schauen wir mal wie das so aufgenommen wird). Ich verrate euch was: Ich bin wirklich wahnsinnig stolz auf das neue Buch (auf das über die Wackelzähne natürlich auch) und bin so gespannt, was ihr sagt. Aber wow, es ist so unfassbar viel Arbeit und ich begreife eben erst schrittweise, wie wahnsinnig das war, dieses Projekt während Corona zu stemmen. Wenn alles freigegeben und zurück im Verlag ist, dann werdet ihr mich ganz ganz laut durchatmen hören. Bis dahin lese ich weiter und wünsche mir, dass ich euch bald ganz viel erzählen darf.
Machen wir uns nichts vor, ich wünschte, ich würde mich gesund ernähren. Aber das hier, das ist die Realität. Ich denke die ganze Zeit, dass ich auch mal eine Pause machen sollte, aber meine Zeit allein ist begrenzt und ich will doch möglichst viel schaffen. Gleichzeitig habe ich so viele neue Ideen im Kopf über die ich auch mal nachdenken will. Kennt ihr das auch? Und wie schafft ihr es, euch Zeit für euch zu nehmen? (Und gesund zu essen?)
Passend dazu lacht mich dieses neue Rezensionsexemplar im Bücherschrank an. Ich hatte ja mal eine ähnliche und doch etwas andere Buchidee. Aus ihr wurde leider nichts, der Verlag wollte sich das überlegen und da das ein Jahr her ist, denke ich, die Idee ist gestorben. Dann frage ich mich: Sollte ich es noch mal versuchen? Ist da noch Platz für so ein Buch (mit wie gesagt anderer Richtung und anders gedacht aber nun ja, wir alle erfinden das Rad ja nicht neu). Ich freue mich jedenfalls sehr für MutterKutter, zwei von ihnen habe ich vor Kurzem kennengelernt. Und zu dem Buch will ich so oder so ein Interview machen. Wenn ihr also was wissen wollt von diesem tollen Team, dann her mit euren Fragen.
Runzelfüßchen: Links der Woche
Und weil so viele von euch gesagt haben, sie möchte gern mehr von meinen Artikeln lesen, die ich für Auftraggeber*innen schreibe, kommen hier ein paar Links:
Elternratgeber fürs erste Kind
Aufklärungsbücher für Kinder & Jugendliche
Mit welchem Gefühl startet ihr in die neue Woche? Und worüber würdet ihr gern mehr hier lesen?