Von schlechter Stimmung – das Wochenende in Bildern
Ich muss es gestehen: Ich kann das hier schon selbst nicht mehr lesen: Den Stress, das Angenervtsein, das Motzen und Meckern. Und ich wünschte ja, es wäre anders. Aber ich weiß: Gerade gehts nicht. Es ist alles viel und meine schlechte Stimmung überträgt sich leider auf die Kinder. Und das sorgt dafür, dass es für alle blöd wird.
Samstag, 18. Januar 2020
Wir holen den Reboarder für den Jüngsten ab. Er musste bestellt werden, wir also ein drittes Mal quer durch Berlin. Was aber auch etwas Gutes hat: Wir bekommen ihn fachfrauisch eingebaut. Die sehr nette Verkäuferin von „Familie Bär“ (wir haben alles selbst bezahlt, das ist keine Kooperation) war leider nicht da. Und ich muss mal wieder feststellen wie unterschiedliche Einkaufsmomente laufen können, wenn die Chemie nicht stimmt. An den letzten zwei Wochenende wurden wir immer von der gleichen Mitarbeiterin betreut, die das sehr nett gemacht hat. Heute, zur Abholung, war jemand anderes da und nun ja. Wir warteten vor dem Auto, weil es hieß, sie würde damit rauskommen. Und warteten und warteten. Weil, als ich doch mal nachgefragt habe, der Laden nach Rauch roch nehme ich an, sie hat eine Raucherpause eingelegt. Kann jede handhaben wie sie möchte, ich fand es in der Tat etwas unschön. Aber lange Rede kurzer Sinn, wenn ihr in Berlin seid und Beratung zu Kindersitzen braucht (nicht nur Reboarder!), dann könnte dieser Laden was für euch sein.
Mein Mann geht mit den Jungs zum Sport und ich müsste eigentlich am Buch arbeiten. Die Korrekturen kamen aus dem Lektorat und ich untertreibe leider nicht wenn ich sage: Es ist wahnsinnig viel zu tun. Weil ich aber auch weiß wie sehr meine Tochter Zeit mit mir braucht machen wir es uns gemütlich. Wir schauen eine Folge Bibi Blocksberg (ich hab das noch nie geguckt und bin über die Zeichnungen leicht irritiert), dazu gibt es Tee. Meine Tochter lacht und kichert und fragt anschließend, ob wir vielleicht noch schnell eine Runde Fahrrad fahren können. Weil es ja gerade so schön mit uns zweien ist. Machen wir natürlich. Und ja, ich finde es erstaunlich, dass sie sich genau das wünscht.
Zurück vom Radfahren ist auch die Post da. Und ich freue mich so sehr auf das neue, letzte Buch von Jesper Juul. Gerade gebe ich ja Nora Imlaus „Soviel Freude, soviel Wut“ eine zweite Chance, weil ich das Gefühl habe, dass die Zeit JETZT reif dafür ist. Deswegen bin ich gespannt wie es wird den Juul im Anschluss zu lesen. Ich gestehe, ich ärgere mich immernoch, dass ich damals, als es noch möglich war, Jesper Juul nicht interviewt habe. Aber irgendwie konnte ich, als ich die Möglichkeit hatte, noch nicht soviel mit seinen Büchern anfangen. Manches muss vielleicht auch erst reifen. Wie ist das bei euch? Mögt ihr Juul?
Den Rest des Abends verbringe ich mit Entspannung. Eigentlich sollte ich am Buch sitzen und arbeiten. Aber weil ich weiß, dass das meine Laune nicht heben wird entscheide ich mich für Zeit mit meinem Mann.
Sonntag, 19. Januar 2020
Der Tag beginnt mit Lego. Also für die Kinder. Ich habe den Tag dazu auserkoren das bearbeitete Manuskript anzugehen. Gar nicht so einfach. Ich bin es schon gewohnt, dass meine Texte kritisiert werden. Aber das hier ist trotzdem etwas anderes. Und ich weiß nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Viele, viele Anmerkungen und Änderungen finde ich richtig und wichtig und gut. Aber bei anderen finde ICH, dass sie nicht treffen, was ich sagen will. Und weil es ja mein erstes Buch ist habe ich natürlich keine Ahnung was da normal ist.
Ich bin gestresst und schlecht gelaunt und genervt und verwirrt und verunsichert. Und ja, ich weiß, dass sich das auf die Kinder überträgt, die sich streiten und hauen und anschreien. Die Stimmung in unserer Familie ist richtig schlecht. Kurz wird sie besser, weil meine Tochter mir ein Bild malt. Das bin ich, wie ich mit einem Lachen aus dem Verlagsgebäude komme, mein Buch in der Hand. So wird es vermutlich nicht kommen (weil der Verlag gar nicht in Berlin ist) aber die Idee und das Bild finde ich toll. Und kurzzeitig ist es hier auch harmonisch. Bis ich mich wieder mit dem Manuskript beschäftige und die Kinder sich wegen Legoteilen in die Haare bekommen.
Und das wars dann im Großen und Ganzen auch für dieses Wochenende. Natürlich gab es noch Kekse und Kuchen, Nudeln und Flammkuchen. Aber davon gibts keine Fotos, auch, weil ich mich ja gern auf meine Familie konzentriere. Ich merke, dass mir das gut tut, dieses bei einer Sache sein. Und bestimmt schaffe ich auch die Zielgeraden mit dem Buch. Auch wenn ich gerade etwas mutlos bin. Wer mir also ein „du schaffst das“ zurufen will: Ich freue mich sehr darüber.
Kommt gut in die neue Woche? Was geht ihr an?
Du schaffst das auf jeden Fall!
Ich bin sehr gespannt auf dein Buch. Und würde an deiner Stelle vielleicht mal bei einer erfahreneren Autorin nachfragen, wie man mit diesen Anmerkungen umgeht? Liebe Grüße!
Liebe Andrea, mit drei kleinen Kindern, die scheinbar wie meine auch ihre eigene Persönlichkeit stark ins Familiengefüge einbringen finde ich es Wahnsinn dass Du das Schreiben eines eigenen Buches überhaupt geschafft hast. Ein eigenes Buch- lass dir das mal ganz langsam auf der Zunge zergehen… Hier schaut es jetzt aus wie Sau- die Wäsche muss auch noch aufgehängt werden aber ich feiere mich gerade selbst dass ich es schaffe das auszublenden und mir ne Stunde für mich zu gönnen. Mit einem tollen Buch, etwas durch die virtuelle Welt streifen und Schokolade… Wir leisten so tolles und dürfen uns ruhig Mal auf die Schulter klopfen und das Geschaffte anerkennen und den Aufgabenberg kurz ausblenden. Ganz liebe solidarische Grüße, Elisabeth