Von neuen Inseln und Busfahrten – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende waren wir wieder zu neuen Zielen unterwegs. Nachdem wir letze Woche auf einer sehr einsamen Insel waren, sind wir nun zurück im Thailand- Tourismus. Ich gestehe, ich vermisse das Ursprüngliche doch etwas. Aber: das Internet ist endlich gut genug um euch davon zu berichten, yeah!
Samstag, 11 März 2017
Wir verabschieden uns vom angeblich schönsten Strand der Welt (sagt der Reiseführer) und machen uns auf zu einem neuen Ziel. Hier in Railay war es schön, aber doch arg touristisch. Für uns, die wir aus Ko Jum kommen, einer kleinen Insel auf der wirklich nicht viel ist außer einfachen Hütten und wilden Affen, war das etwas gewöhnungsbedürftig. Denn auf Railay gibt es auch Affen. Aber wild sind die nicht mehr. Sondern von denn Horden von Tagestouristen schon total trainiert, dass sie all den Müll fressen, der da so zurückbleibt. Ich hardere mit dieser Erscheinung des Tourismus, bin ich doch selbst ein Teil davon (auch wenn ich niemals meinen Müll irgendwo liegen lasse oder Affen füttere). Nun, jedenfalls fahren wir mit dem Longtailboot weiter.
Nach kurzer Zeit sind wir auch schon in unserem neuen Hotel. Das stand im Reiseführer und ich hatte es zuhause, vor der Reise, immer wieder im Blick. Aber es war schlicht zu teuer. Warum auch immer, ich hatte Glück und irgendwann auf der Reise wurde es plötzlich preiswert. Also schlug ich zu. Und vor Ort erblickten die Angestellten die zwei Kids und waren total aus dem Häuschen. Und zack, gab es ein Upgrade und wir bekamen ein Zimmer mit zwei Räumen, und richtig viel Platz. Schön ist es hier.
Wir spazieren etwas die Straße hinunter und sehen: in Krabi, gleich um die Ecke, ist Nachtmarkt. Da wollen wir hin.
Nach dem Mittagsschlaf von beiden Kindern (immerhin wollen wir zum NACHTmarkt, der wirklich erst gegen 19:00 so richtig zum Leben erwacht) wollen wir los. Wir wissen, eine Fahrt kostet pro Person 50 Baht, 1€ irgendwas. Auf der Straße halten wir Taxen an, schauen uns um. Alle wollen 500 Baht für den Weg. Wir fragen und fragen, versuchen zu handeln, nichts zu machen. Wir geben auf. Dann eben heute kein Nachtmarkt. Denn 1000 Baht, 27 €, für solch einen Ausflug, das geht einfach nicht. Ich bin trotzdem traurig, weil ich über den Markt soviel Nettes gehört habe.
Dann also Plan B, wir sehen uns die „Stadt“ an.
Der Strand ist ganz nett, ich liebe diese Steinformationen vom Andamansee. Sie sind ganz typisch für die Gegend und ich kann mich daran nicht satt sehen. Da gerade Ebbe ist, sammeln das Runzelfüßchen und ich wieder einmal Muscheln, von denen ich nicht weiß, was wir eigentlich damit wollen. Aber sie sind schön und wirklich jeder Strand hat andere. An diesem finden wir fast nur eckige Muscheln, was wirklich komisch aussieht.
Der Sonnenuntergang versöhnt mich etwas mit dem missglückten Ausflug. Aber nur etwas. Denn hier, in Ao Nang gibt es Strand und Meer und SEHR sehr viele Touristen. Da reiht sich Restaurant an Bar an Plundershop. Das ist irgendwie nicht so unsere Welt, vermutlich auch, weil wir nie diese Art von Urlaub (zwei Wochen an einem Ort) gemacht haben. Und klaro, wo viele Touristen sind, da lassen die Thais auch nicht mit sich handeln, wenn es um eine Fahrt zum Nachtmarkt geht. Immerhin bezahlt der Rest ja den vollen Preis. (Ihr seht, dass Thema regt mich sehr auf)
Wir beschließen: Heute mal kein Thaifood, es gibt Pizza. Die wirklich gut ist. Auf Holzofen gebacken, mit einem scharfen Öl beträufelt. Herr Annika knabbert genüsslich am Rand und wir lassen es uns schmecken. Berechnet werden statt der drei nur zwei Pizzen und wir sind pappsatt und kugeln uns nach Hause. Das versöhnt mich dann wirklich mit dem gescheiterten Nachtmarkbesuch.
Die Kinder schlafen und mein Mann und ich genießen den extra Raum und lesen. Wir könnten Fernsehen, aber das habe wir in den fast zwei Monaten noch nicht einmal gemacht, wieso also jetzt. Zumal mein Buch, eines, dass ich gegen mein mitgebrachtes Buch getauscht habe, wirklich spannend ist.
Sonntag, 12. März 2017
Frühstück! Die Kinder waren ziemlich früh wach, ich bemitleide mich etwas. Auch die Nacht war bescheiden, wie jede erste Nacht in einer neuen Umgebung. Das Runzelfüßchen schlief in ihrem Bett sehr unruhig, Herr Annika war stündlich wach und wollte gehalten und gestillt werden. Das zerrt nach wie vor an mir (wenn auch weniger als zuhause). Deswegen freue ich mich über unser ausgedehntes Frühstück, das und allen vieren gut schmeckt. Herr Annika langt bei Obst ordentlich zu, klaut aber auch mal ein Crossaint vom Teller. Wir lachen und lassen ihn gewähren. Als er dann auch noch Reis mit Gemüse in den Mund steckt wissen wir: ihm gefällt es ausgesprochen gut, dieses Frühstück.
Das Runzelfüßchen will seit Neustem vieles allein machen. Aufzug fahren ist ihr neues Lieblingsding. Sie fragt woraus sie drücken muss und quietscht, wenn sich die Türen schließen. Und einer von uns muss dann rennen, weil sie sonst losbrüllt, wenn niemand an der „Haltestelle“ auf sie wartet. Wir laufen zum Strand und während Herr Annika schläft, baden das Runzelfüßchen und ich in den Fluten.
Zurück im Hotel freut sich das Runzelfüßchen über die Aufmerksamkeit der Thais. Die haben ihre Puppe und ihren Affen in ihr Bett gekuschelt und sie klettert sofort hinein um mit den beiden „Arzt“ zu spielen. Dazu will sie zum 40000. Mal Benjamin Blümchen hören, die „Otto ist krank“ Geschichte. Da das aber inzwischen ihr Ausruh-Ritual ist, lassen wir sie machen. Wir merken, dass sie diese Ablenkung braucht um mal ein bißchen vor sich hin zu träumen.
Nachtmarkt die Zweite. Wir haben uns informiert, es gibt „Busse“ (also das Auto auf dem Foto, das ist der Bus), die tatsächlich für 50 Baht die Strecke fahren. Man muss nur einen finden und dann die 15 Kilometer gequetscht wie Ölsardinen auf der Ladefläche über sich ergehen lassen. Machen wir, wir sind froh, dass es doch nocht geklappt und sich unsere Beharrlichkeit ausgezahlt hat. Das Runzelfüßchen ist während der Fahrt auf meinem Schoß eingeschlafen, Herr Annika sammelte rechts und links von sich neue Fans.
Wir spazieren ein bißchen durch die Stadt, essen ein Eis, stöbern in Läden und kaufen sehr preiswert neue Windeln für Herrn Annika. Und beschließen: Jetzt, wo wir wissen, wie das mit den Bussen funktioniert, da kommen wir noch mal. Ein paar Tage haben wir noch hier, die können wir auch gut in der Stadt verbringen und uns die Bäuche vollschlagen. Denn an jeder Ecke gibt es Essensstände, die schmackhaft aussehen. Der Fluss und die Mangroven wirken verschlafen, aber der Spaziergang hier macht trotzdem Spaß. Denn viele Thais sind mit ihren Familien hier unterwegs, sie picknicken im Schatten der Bäume und ich mag es sehr, diesen thailändischen Alltag zu erleben. Das gefällt mir 1000 Mal besser als alles im Touristenort, an dem wir wohnen.
Das Runzelfüßchen möchte Blumen kaufen. Ich auch, aber es wäre großer Quatsch. Wo sollen wir die hinstellen? Also mache ich ein Foto für sie. Und für euch.
Wir schlendern über den Nachtmarkt, der minütlich voller wird. Ich kaufe mir eine kleine Kette aus Leder, das Runzelfüßchen sucht einen Anhänger dafür und entscheidet sich, wie passend, für ein Flugzeug. Dann werden noch unsere vier Anfangsbuchstaben eingeritzt und ich freue mich über dieses Mitbringsel schon jetzt sehr.
Anschließend wollen wir eine Kleinigkeit essen. Ich stelle mich in einer Schlange an und kann meinen Augen kaum trauen. Vor mir stehen Menschen, die wir auf einer anderen Insel, einige Tage vorher schon getroffen haben. Gemeinsam essen wir Abendbrot, bevor sie weiterziehen und wir die späte Heimreise antreten.
Zurück im Hotel sind beide Kinder innerhalb von Minuten eingeschlafen.
Wie andere Familien das Wochenende erlebt haben seht ihr wie immer bei Susanne.