Von kleinen Geschenken – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende war Internationaler Kindertag! Ich weiß, dass viele das gar nicht feiern, aber für mich hat es Tradition. Und es gibt immer ein kleines Geschenk. Nun kam es, wie es kommen musste und die Kinder haben dann doch mehr bekommen als geplant. Denn wir waren auch noch auf dem Flohmarkt.
Samstag, 01. Juni 2019
Der Morgen beginnt für die Kinder mit einer Kleinigkeit. Eben weil Kindertag ist. Herr Annika bekommt einen Playmobil-Förster, seine Schwester Lehrerinnen und Schüler und das Baby ein Baby-Pixi. Alle anderen Bücher machen unseren Sohn nämlich sehr sehr wütend, weil das mit dem Umblättern mit acht Monaten logischerweise nicht klappt.
Ich liebe Kindertag und hatte mich so auf die Gesichter der Kinder gefreut. Ihre Überraschung hatte ich ihnen auf ihre Stühle gelegt. Sie haben das nur gar nicht verstanden und pflichtbewusst alles zur Seite geräumt. Ich musste etwas lachen. Die Freude war dann aber umso größer.
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Dann folgte Überraschung Teil Zwei. Das FEZ hatte uns zum Internationalen Kindertagsfest eingeladen. Es gab an diesem Wochenende ein großes Fest. Wir machten den Fehler und fuhren, gegen den auf der Website vermerkten ausdrücklichen Rat doch mit dem Auto, weil es von uns ziemlich weit dorthin ist. Wir fanden einen Parkplatz (später mehr dazu) und mussten dann noch 1,5 Kilometer durch den Wald laufen. Da brauchten wir erstmal eine Stärkung in Form von Quark.
Wir gingen aufs Gelände und die Kinder fanden sofort etwas zum Basteln. Diese Dinger waren echt toll, Matten die mithilfe von Magneten zusammenhalten. Die Kinder wollten eine Höhle fürs Baby bauen, allerdings rissen andere anwesende Kinder ihnen immer die „Bausteine“ aus der Hand, so dass am Ende eher Frust blieb.
Wir gingen weiter, es gab ja einiges zu entdecken.
Rollstuhlhindernisparcours. Das Runzelfüßchen probierte es sofort mehrere Runden aus. Ich fand die Idee gut, die Kinder für das Leben im Rollstuhl zu sensibilisieren. Irritierend fand ich mehrere Eltern, die ihre Kinder bei der Aktion natürlich fotografierten und den lachenden Nachwuchs aufforderten jetzt doch mal traurig zu gucken Weil: „Du sitzt ja im Rollstuhl, das ist nicht schön!“ Schade, gerade wenn Kinder so unbefangen mit Behinderungen umgehen wäre ein positiver Ansatz doch nicht verkehrt, oder?
Wir versuchten weiter, das Gelände zu erkunden. Wir waren ja schon einmal hier, zum unrühmlichen Flohmarkt. Da konnte ich ja im Prinzip nichts angucken. Diesmal hätte ich was sehen können, aber es ging vor lauter Menschen nicht. Ich hab da in Berlin echt eine hohe Toleranz für Menschenansammlungen, aber das hier, das war mir viel zu viel. Und den Kindern auch. Es gab überall ewig lange Schlangen, weil natürlich alle alles ausprobieren wollten. Kann ich total verstehen. Ist nur mit drei kleinen Kinder einfach extrem stressig. Und es war warm und die Geduld damit irgendwann aufgebraucht. Was schade war, denn im Prinzip gab es ein Kinderparadies mit Basteln, Lernen, Spielen. Aber eben auch unfassbar voll. Und dadurch gab es eine eher gereizte Stimmung. Geschockt war ich, als ich, aus Versehen, zwei Mal in der Schlange stand um für Wasser anzustehen. Das gab es vom Berliner Wasserwerk nämlich kostenlos. Jedenfalls berührte ich dabei zwei Mal zwei Frauen, einfach durch das Gedränge. Ich entschuldigte mich natürlich sofort. Und beide erzählten mir, dass sie an diesem Tag schon mehrfach angegrabscht worden seien. Und, dass sie glauben, dass das bei solchen Veranstaltungen eben normal sei. Mir ist das nicht passiert, aber nein, angrapschen ist nicht normal. Wenn das gestandenen Frauen passiert (so wirkten die Zwei auf mich), was passierte dann den vielen, vielen Mädchen und Jungen vor Ort, die nicht mehr an der Hand ihrer Eltern liefen? Es gab sehr viele „Helping Hands“ von Seiten des FEZ, an die man sich sicher hätte wenden können. Aber wer macht das? Für mich war das wirklich schokierend zu hören und einmal mehr der Hinweis darauf, dass wir alle lauter werden müssen gegen Belästigungen aller Art.
Wir gingen, so ungefähr nach anderthalb Stunden. Es war einfach zu voll. Und mein Sohn wollte eh nur eins: Die Parkeisenbahn gucken. Auf unserem anderthalbkilometer langen Rückweg fuhr sie dann auch mal an uns vorbei. Yeah. Und beim nächsten Mal fahren wir vielleicht auch damit (die Bahn war eh total voll, wir hätten keinen Platz gehabt)
Ich erwähnte unseren Parkplatz? Tja, also obwohl er schon offiziell war, lang er in einer Straße für Anlieger. Und deswegen… war dieser Ausflug sehr viel teurer als gedacht. 20€ Bußgeld. Juchhe. Ich wollte mich aufregen, aber es nützt ja nichts.
Darauf lieber ein selbstgemachtes Kekseis. Beim essen ärgerte ich mich natürlich trotzdem über das Ticket.
Den Abend verbrachte ich mit den Kindern allein, mein Mann war verabredet. Ich ging entsprechend früh ins Bett und lag wach, weil die Nachbarn sehr laut ihre Party feierten. Ich konnte mich nur leider nicht beschweren, weil ich ja schlecht mit drei Kindern vor der Tür stehen kann. Und sie allein lassen war mir zu heikel.
Sonntag, 2. Juni 2019
Mein Tag beginnt früh. Sehr früh. Nachdem ich die Nacht auch wenig geschlafen habe, werde ich um 5:00Uhr wach, weil das Baby weg ist. Es schläft am Ende des Bettes. Nächtliches durchs Bett krabbeln, haben alle Kinder gemacht, irritiert mich trotzdem jedes Mal.
Um 5:30Uhr beschließt das Baby, dass es Zeit ist, die Geschwister zu wecken. Wir sind dann also zu Viert wach, mein Mann schläft nach seiner Partynacht.
Ich verziehe mich mit den Kindern in die Küche (wie das klingt…) und „backe“ zwei Kuchen. Also ich belege fertige Böden mit Vanillepudding und Erdbeeren. Aber immerhin. Ist nämlich auch nicht leicht, wenn ständig jemand an einem zerrt und schreit.
Zum Frühstück gibt es Müsli und Obst. Viel davon, denn das kann auch das Baby essen und ich habe keine Kraft zum Bäcker zu gehen und Brötchen zu besorgen.
In all dem Wahnsinn, den ich ja nur ausnahmsweise ganz allein habe frage ich mich, wie Alleinerziehende ihren Alltag wuppen.
Um etwas Ruhe in die Wohnung zu bekommen und weil das Wetter gut ist machen wir uns auf den Weg zum Flohmarkt.
Die Kinder sind Feuer und Flamme und haben Ideen, was sie gern hätten. Wie immer ist das ja ein Glücksspiel. Aber diesmal werden sie fündig. Ich hatte ihnen erlaubt, dass sich jede_r was im Wert von 5€ aussuchen darf. Bei manchen Ständen werden sie angemotzt, dass sie die Sachen nicht anfassen sollen. Schade, denn es ist ja ein Flohmarkt für Kinder. Herr Annika kommt wütend zu mir und sagt „Mama, hier kaufen wir nicht!“. Später erzählt er dann, dass der Verkäufer ihn angemeckert hat, als er ihn hatte kommen sehen. Was ich daran mag: Mein Sohn versteht, dass man nicht da kaufen muss, wo die Menschen nicht nett sind. Dass sein Wort Gewicht hat. Und das, obwohl es gerade an dem Stand ganz viel (Polizei)Lego und Playmobil gab. Ist für einen Dreijährigen ja eigentlich sehr verlockend.
Wir fahren zu den Großeltern und die Kinder zeigen ihre Schätze.
Das Runzelfüßchen hat sich das Pferdezeug gekauft, Herr Annika ein großes Wohnmobil. Bei beiden Dingen habe ich vollkommen bedenkenlos gesagt, klar, könnt ihr haben, weil ich davon ausging, dass es das Budget ja überschreiten würde. Aber nein, ganz ohne Handeln haben die Kinder nach dem Preis gefragt. Das Wohnmobil (um das uns mehrere Menschen auf dem Flohmarkt beneideten) kostete 3,50€, das Pferde-Playmobil 2,50€. Leider sind die Reiter_innen nicht die richtigen, da brauchen wir irgendwie größere Figuren. Die zwei, die dabei waren sind denke ich eher Beiwerk, sie „sitzen“ auf den Pferden nicht richtig. Aber hey, erstmal ist die Fünfjährige glücklich. Für ihren Bruder haben sie auch was gefunden. Das kleine Playmobil für die Jüngsten, einen Reisebus und ein Müllauto. War auch im Budget. Jetzt haben die Kinder zwar wesentlich mehr Geschenke bekommen als geplant, aber nun gut. Ich entscheide mich dieses Wochenende dafür die Feste zu feiern wie sie fallen (wo ich doch 20€ sinnlos für Anliegerparken bezahlen muss)
Wir genießen die Sonne und die Ruhe am See während die Kinder spielen, Kuchen essen oder ins Wasser hüpfen.
Ich bin unfassbar müde, aber es hilft ja nichts. Irgendwer will immer irgendwas.
Und dann wollte ich euch unseren neuen Biomüll nicht vorenthalten. Ich habe mich ehrlich gesagt lange davor gescheut, weil ich nicht wusste, worin ich die Küchenabfälle sammeln könnte. Jetzt haben wir eine kleine Kiste die ich jeden Tag leeren werde.
Wie löst ihr das mit dem Biomüll?
Kommt gut in die neue Woche. Und verratet doch mal was euer beser Flohmarktfund war.